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29.12.2023

Bischof Hanke: Jacques Delors – Kenner der geistigen Wurzeln Europas

Jacques Delors beim Welttag zur Überwindung extremer Armut in Paris, 1993. Foto: Christian Lambiotte / European Communities, 1993 / EC - Audiovisual Service

Eichstätt. (pde) – Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke betrauert den Tod des großen Europäers und ehemaligen Präsidenten der Europäischen Kommission, Jacques Delors. Er habe, so Hanke, an den geistigen Wurzeln der europäischen Idee großes Interesse gezeigt. Seine Vision eines gemeinsamen Europas beschränkte sich demnach nicht allein auf politische Ziele und Pragmatik. Das geschichtliche Werden Europas war aus seiner Sicht verknüpft mit dem Beitrag der mittelalterlichen monastischen Klöster, ihrer Schulen und mit den Domschulen an den Kathedralen.

Das Anliegen Delors war es, wie der Eichstätter Bischof in einer ersten Reaktion betont, die geistigen Wurzeln Europas im Diskurs um den europäischen Einigungsprozess zur Sprache zu bringen. Daher initiierte Delors zu Beginn der 90-er Jahre die Bildung einer internationalen Arbeitsgruppe aus Äbtissinnen und Äbten der Benediktiner und Zisterzienser, die mit europäischen Institutionen und Vertretern des öffentlichen Lebens den Kontakt suchen sollte, um Fragen des Miteinanders im vereinten Europa aus der klösterlichen Lebenskultur und Spiritualität zu beleuchten und zu diskutieren. Die „Groupe de Chevetogne“ benannte Arbeitsgruppe nahm während ihres Bestehens bis nach der Jahrtausendwende ihren Sitz im belgischen Benediktinerkloster Chevetogne, von wo aus internationale Tagungen und Begegnungen geplant wurden. Die Arbeitsgruppe wurde schließlich um orthodoxe und evangelische Mitglieder erweitert. Gregor Maria Hanke OSB, der heutige Bischof von Eichstätt, war von 1993 bis 2006 Abt der Benediktinerabtei Plankstetten. In dieser Funktion war er Mitglied dieser Arbeitsgruppe und erinnert sich an viele „interessante und impulsgebende“ Tagungen und Begegnungen in verschiedenen europäischen Ländern. „Das Anliegen Delors, die geistigen Wurzeln Europas zu berücksichtigen, darf nicht vergessen werden, wenn Europa mehr sein soll, als der kleinste gemeinsame Nenner staatlicher Interessen.“

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