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20.03.2009

Bischof besucht Caritas-Kinderdorf Marienstein am Josefstag - Apfelbaum als Symbol des Wachsens gepflanzt

Bischof Hanke pfanzt einen Apfelbaum

Mit Schülerinnen und Schülern der ersten und zweiten Klasse pflanzte der Bischof auf dem Gelände zudem einen Apfelbaum – symbolisch für das „Wachsen der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ im Kinderdorf. Foto: Peter Esser

Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB hat erstmals in seiner Amtszeit das Caritas-Kinderdorf Marienstein bei Eichstätt besucht. Er nahm an einer Versammlung mit über 100 Schülerinnen und Schülern in der staatlich anerkannten Privaten Schule zur Erziehungshilfe mit Förderschwerpunkt soziale und emotionale Entwicklung teil. Ferner  machte er einen Rundgang durch die Räume der heilpädagogischen Einrichtung und sprach mit Jugendlichen, die an dessen Berufsvorbereitendem Dienst (BvD) teilnehmen. Mit Schülerinnen und Schülern der ersten und zweiten Klasse pflanzte der Bischof auf dem Gelände zudem einen Apfelbaum - symbolisch für das „Wachsen der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ im Kinderdorf.

Anlass für den Besuch des Bischofs war der Josefstag: Der heilige Josef hat in der katholischen Tradition als Ziehvater Jesu unter anderem das Patronat für Kinder und Jugendliche. Er gilt zudem als Patron der Arbeiter. Beide Aspekte sind  für das Caritas-Kinderdorf bedeutend:  Die dortigen jungen Menschen mit besonderen Verhaltensproblemen werden zum einen nach einem christlichen Leitbild betreut. Zum anderen sammeln sie in praktischen Tätigkeitsfeldern erste eigene Arbeitserfahrungen, vor allem im BvD: Bei diesem einzigartigen Angebot der Jugendhilfe Bayerns können Schülerinnen und Schüler der achten und teilweise neunten Klasse an einem Nachmittag in der Woche in einen Betrieb in oder bei Eichstätt hineinschnuppern.

In der Holzwerkstatt des Kinderdorfes erzählten einige von diesen dem Bischof von ihren Erfahrungen in zum Beispiel einer Schreinerei, Schneiderei oder Metallbaufirma sowie ihren Berufswünschen und zeigten ihm ein selbstgebautes Boot sowie angefertigte Holzpaddel. Arbeitserzieher Walter Heller informierte den Bischof über die Zielsetzung, Arbeitstugenden wie Pünktlichkeit, Sorgfalt, einen ordentlichen Umgangston sowie Durchhaltevermögen zu fördern. Manche Beteiligte teilten nicht ohne Stolz mit, bereits eine reguläre Ausbildung in Aussicht zu haben. „Es hat mich gefreut, dies alles von euch zu erfahren und ich wünsche euch, dass Ihr alle mit einer Lehrstelle unterkommt“, sagte Hanke den Jugendlichen zum Abschluss des Gespräches.

In der Schulversammlung sangen die Kinder und Jugendlichen für den Bischof verschiedene Lieder, sprachen Gedichte und überreichten ihm Blumen sowie gebastelte Sterne. Auf mehrere private Fragen vertraute der Bischof ihnen zum Beispiel an, dass er gerne joggen und klettern gehe sowie sich ab und zu aufs Motorrad setze. „Ich habe einen tollen Eindruck von Euch. Wenn Ihr mich reinlasst, komme ich gerne wieder“, versicherte der Bischof den Schülerinnen und Schülern der Klassen eins bis neun.

Neben der Schule lernte der Bischof beim gemeinsamen Rundgang mit Einrichtungsleiter Bernardin Porstner auch eine der beiden heilpädagogischen Tagesstätten sowie eine von neun Wohngruppen kennen. Porstner informierte ihn, dass Sport in der Einrichtung eine besondere Rolle spiele: auch, „damit sie nicht in einer virtuellen Welt versinken“. Da sich viele von Fastfood ernährt hätten, würden die jungen Menschen in den Wohngruppen auch dazu angehalten, selbst ihr eigenes Essen mit gelieferten Grundlagen aus der Küche zuzubereiten: indem sie zum Beispiel „Pizzateig belegen und Salat schnippeln“. Der Bischof zeigte sich bei dem Rundgang beeindruckt von der Weitläufigkeit des knapp fünf Hektar großen Geländes der Einrichtung auf dem Eichstätter Blumenberg.

Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Caritas-Kinderdorfes sagte der Bischof ein „Vergelt’s Gott“ für ihr Engagement und wünschte ihnen, dass sie dieses nicht nur als sozialen Einsatz, sondern auch als „Dienst der kirchlichen Verkündigung“ erfahren. Denn „solche Einrichtungen gehören zum Grundvollzug kirchlichen Lebens“.

Im Kinderdorf werden insgesamt knapp 120 Kinder von rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut: etwa 90 im pädagogischen Bereich sowie ungefähr 50 in Verwaltung und Hauswirtschaft  - viele arbeiten in Teilzeit. Probleme der Kinder und Jugendlichen, die in die Einrichtung kommen, sind zum Beispiel Aufmerksamkeitsstörungen mit und ohne Hyperaktivität, Schulschwierigkeiten, Bindungsprobleme, Entwicklungsverzögerungen sowie Familienkonflikte, sodass für Kind wie Eltern eine „Auszeit“ wichtig erscheint. Grundziele sind die Erziehung zu Selbstständigkeit, Übernahme von Verantwortung und, die Kinder und Jugendlichen möglichst in ihre Familie nach einem in der Regel dreijährigen Aufenthalt zurückzuführen. Letzteres gelingt - so die Statistik - in den allermeisten Fällen.

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