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Bio-Patente: Schweigen der Kirchen ein Skandal - Kirchenzeitung Eichstätt fordert Druck auf Gesetzgeber
Eichstätt (KiZ) Als Skandal wird im Leitartikel der Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt die Tatsache gewertet, dass die Kirchen gegen das umstrittene Edinburg-Patent nicht entschieden protestierten. "Unser Kirchen beanspruchen Wortführerschaft, wenn es um den Schutz des ungeborenen menschlichen Lebens geht," schreibt Karl G. Peschke, Chefredakteur des Blattes, "aber keine kirchliche Institution hat gegen das Edinburg-Patent Einspruch eingelegt."
Einzig dem Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich sei es zu verdanken, dass überhaupt eine kirchliche Institution von dem gesetzlich garantierten Einspruchsrecht gegen Patente Gebrauch gemacht habe.
Ende Juli hatte das Europäische Patentamt in München nach einer dreitägigen
Anhörung der einsprechenden Parteien das Patent EP 0695351 mit der Bezeichnung "Isolierung, Selektion und Vermehrung von tierischen Transgen-Stammzellen" drastisch eingeschränkt. Die Umweltorganisation Greenpeace hatte wenige Wochen nach der Patentierung vom 8. Dezember 1999 bemerkt, dass damit auch die Entnahme von Zellen aus menschlichen Embryonen und ihre gentechnische Manipulation patentiert war und der Züchtung von gentechnisch manipulierten Menschen patentrechtlich nichts mehr im Wege stand. "Unschärfen, Missverständnisse und Grenzüberschreitungen" werde es nach Ansicht von Peschke "solange geben, wie es möglich ist, Leben zu patentieren." Es sei Sache der "christlichen Lebens-Lobbyisten, hier auf den Gesetzgeber Druck auszuüben."
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