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07.10.2008

Benachteiligten Jugendlichen Chancen gegeben - Caritas-Kinderdorf feierte zehn Jahre Berufsvorbereitenden Dienst

Um zehn Jahre „Berufsvorbereitender Dienst“ zu feiern, kamen im Caritas-Kinderdorf Marienstein an der Maßnahme beteiligte Firmenvertreter, Jugendliche und Vertreter des kirchlichen und öffentlichen Lebens zusammen. Foto: Caritas/Esser

Das Caritas-Kinderdorf Marienstein hat  am Dienstag das zehnjährige Jubiläum seines Berufsvorbereitenden Dienstes (BvD) gefeiert. Dazu kamen knapp 20 Vertreter von mit dem Kinderdorf zusammenarbeitenden Firmen der Region sowie Persönlichkeiten des kirchlichen und öffentlichen Lebens in die Einrichtung. Unter ihnen waren Caritasdirektor Willibald Harrer und der Eichstätter Landrat Anton Knapp. Im Berufsvorbereitenden Dienst haben laut der Einrichtung mittlerweile rund 150 Jugendliche aus den Wohngruppen und den Tagesstätten des Kinderdorfes erste praktische Arbeits- und Berufserfahrungen gesammelt: einige in einrichtungseigenen Betrieben, der Großteil aber in Firmen aus Eichstätt und Umgebung. Leiter Bernardin Porstner teilte nicht ohne Stolz mit, dass 115 Beteiligte aus der heilpädagogischen Einrichtung für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche den Dienst auch erfolgreich abgeschlossen hätten.

Porstner erinnerte in einer Ansprache daran, dass der Dienst vor zehn Jahren eingeführt worden sei, da die im Kinderdorf betreuten Kinder beim Eintritt in die Berufswelt trotz gleicher Intelligenz weniger Chancen gehabt hätten als andere. Aufgrund erlebter Probleme wie Trennung von Eltern oder Arbeitslosigkeit bei diesen, „hatten sie keine eigenen Vorbilder, dadurch fehlte es an Kontinuität und auch an einem realitätsnahen Bild der Arbeitswelt“. Dem steuere der BvD als ein bisher einzigartiges Angebot in der Jugendhilfe Bayerns entgegen. Porstner würdigte dafür zum einen das Engagement des  Arbeitserziehers und Erlebnispädagogen Walter Heller im Kinderdorf, der den Dienst wesentlich initiiert hatte. Zum anderen dankte er den rund 20 Firmen, bei denen Schülerinnen und Schüler der achten und teilweise neunten Klassen ein Jahr lang einmal pro Woche hineinschnuppern konnten. „Ich hoffe für die Zukunft, dass das so weitergeht“, bat er die Firmenvertreter. 

Caritasdirektor Willibald Harrer bezeichnete die zehn Jahre BvD als „aktiv und praktisch gelebte Caritas, insofern jungen Menschen geholfen wird, die selbst nicht so zurechtkommen und Begleitung brauchen“. Der Aufbau des Dienstes sei das Ergebnis einer inneren Einstellung, die mehr verlange als einen „Dienst nach Vorschrift“. Den Firmen dankte er dafür, dass sie nicht nur Wirtschaftlich-Monetäres im Blick hätten, sondern auch das Anliegen, jungen benachteiligten Menschen zu helfen.

Landrat Anton Knapp sagte, das Caritas-Kinderdorf habe „einen Handlungsbedarf zielgerichtet erkannt und umgesetzt“. Der BvD stoße in Fachkreisen auf großes Interesse und habe Vorbildcharakter, versicherte Knapp.
Der Dozent für Arbeitslehre an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Michael Köck, würdigte in einem Fachvortrag das hinter dem BvD stehende Konzept „Bilden-Erziehen-Beraten“. Es biete auch dadurch reale Arbeitserfahrungen, indem es Elemente wie Arbeitsbewertungen, Entgelte über Taschengeld als Anreize sowie regelmäßige Gespräche über die Arbeit mit dem Ausbilder und Erzieher beinhalte.

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