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15.03.2014

An die Ränder gehen: Eichstätter Diözesanrat informiert sich über Lage von Flüchtlingen

Christian Gärtner, Vorsitzender des Eichstätter Diözesanrates im Gespräch mit Schwester Lucis in der Gemeinschaftsunterkunft in Denkendorf. pde-Foto: Bernhard Löhlein.

Christian Gärtner, Vorsitzender des Eichstätter Diözesanrates im Gespräch mit Schwester Lucis in der Gemeinschaftsunterkunft in Denkendorf. pde-Foto: Bernhard Löhlein.

Eichstätt / Ingolstadt (pde). – Bei seiner letzten Vollversammlung in dieser Amtsperiode am Samstag setzte der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Eichstätt eine zentrale Forderung von Papst Franziskus in die Tat um: Mit einem Besuch der Flüchtlingsunterkünfte in Denkendorf und Stammham gingen die Mitglieder an „die Ränder der Gesellschaft“ und informierten sich vor Ort über das Schicksal von Flüchtlingen. Mitarbeiter des Caritasverbandes, die die Asylbewerber betreuen, verwiesen dabei auf die schwierigen Lebensverhältnisse. „Für die Asylbewerber ist es besonders wichtig, dass man ihnen das Gefühl gibt, dass sie willkommen sind“, hob Schwester Lucis Ferstl hervor, Ansprechpartnerin für die Gemeinschaftsunterkunft in Denkendorf. Hier könnten gerade auch Pfarrgemeinden einen Beitrag leisten.


Beeindruckt von dem Besuch zeigte sich der Vorsitzende des Diözesanrates, Christian Gärtner. „Das relativiert viele Diskussionen, die man über Sozialmissbrauch führt.“ Das Gremium will sich daher verstärkt dafür einsetzen, dass Flüchtlinge menschenwürdig behandelt werden. Gärtner verwies in diesem Zusammenhang auf eine Stellungnahme des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, nach der beispielsweise die Unterbringung in Sammelunterkünften spätestens nach einem Jahr beendet werden sollte. Vor dem Besuch in den Flüchtlingsunterkünften hatten sich die Mitglieder des Diözesanrats über die rechtliche Situation von Asylbewerbern informiert. Dr. Michael Griesbeck, Vizepräsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, wies dabei auf die derzeitig hohe Zahl von Asylbewerbern hin. Im vergangenen Jahr hätten in Deutschland rund 127.000 Menschen einen Asylantrag gestellt. Das sei eine Steigerung von 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Griesbeck würdigte das Engagement der Kirchen in der Beratung als „sehr segensreich“. Er habe durchaus Verständnis, wenn einzelne kirchliche Gruppierungen Kritik an der Asylpolitik äußern. Er bitte aber zugleich um Verständnis, da man aufgrund der deutlich gestiegenen Zahl von Anträgen Zeit benötige, um etwa neue Aufnahmeeinrichtungen zu ermöglichen.


Zu Beginn der Tagung in Ingolstadt, an der am Vormittag auch der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke teilnahm, informierte Domkapitular Alfred Rottler über die geplante Neuordnung der Seelsorgeeinheiten. Ausgangspunkt für die Veränderung sei die sinkende Zahl an Kirchenmitgliedern. Dennoch verstehe man diesen Prozess nicht als eine reine Strukturreform, so Rottler. Es gehe vielmehr darum, die Christen vor Ort in ihrem missionarischen Wirken zu unterstützen. Die Umsetzung der Planung sei für das Jahr 2017 vorgesehen. Den Abschluss der Vollversammlung bildete am Abend ein Empfang der Stadt Ingolstadt im Historischen Sitzungssaal des Alten Rathauses.


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