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19.10.2007

Abtprimas Notker Wolf spricht vor 500 Lehrerinnen und Lehrern - Erziehung muss zu einer selbstverantwortlichen Persönlichkeit führen

Abtprimas Dr. Notker Wolf OSB bei seinem Vortrag in der Aula der Katholischen Universität  in Eichstätt.

Abtprimas Dr. Notker Wolf OSB bei seinem Vortrag in der Aula der Katholischen Universität in Eichstätt.

Eichstätt. (pde) - Bildung und Erziehung sollen junge Menschen so weit bringen, dass diese sich allen Lebenssituationen gegenüberstellen können und nicht ausweichen. Dazu benötigt es nach den Worten von Abtprimas Dr. Notker Wolf OSB aus Rom der Orientierung am christlichen Menschenbild: Jeder Mensch ist von Gott geschaffen, auch wenn er scheinbar versage. Wolf sprach vor etwa 500 Lehrkräften beim Lehrertag der Diözese Eichstätt in der Aula der Katholischen Universität in Eichstätt zum Thema „Alles nichts mehr wert? Werte-Erziehung an unseren bayerischen Schulen“.

Dabei stellte der oberster Repräsentant der Benediktiner weltweit und frühere Erzabt von St. Ottilien in Oberbayern zu Beginn seines Referats fest, dass in der heutigen Gesellschaft durchaus „Werte“ präsent seien. Noch nie wurde so viel von ökologischen Werten, von Menschenrechten oder „abendländischen Werten“ in der Öffentlichkeit gesprochen, wie in den letzten Jahren. Wolf bezeichnete jedoch den Versuch solche Werte in Gesetze zu gießen, als „nicht genug“. Der Mensch selbst müsse sich selbst etwas wert sein. Erziehung müsse junge Menschen zu einer unverwechselbaren selbstverantwortlichen Persönlichkeit hinführen. Lehrer müssten dabei mehr sein als „schlechte Computer“. Kinder brauchen nicht die programmierte Anleitung zur schnellen Lösung technischer Fragen. Erzieher müssten vielmehr die Freude am Studium vermitteln indem sie die Schüler zum Denken anregen. Dazu braucht es nach den Worten des Referenten insbesondere auch die sogenannten „Sekundärtugenden“: Durchhaltevermögen, Fleiß, Zuverlässigkeit und Willensstärke. Sehr hilfreich seien dabei neben den „Sachfächern“ vor allem Sport und Musik. Beim Lernen eines Musikinstrumentes komme man unweigerlich an einen „toten Punkt“, bei dem dann diese Sekundärtugenden wichtig seien. Die Aufgabe von Eltern und Erziehern sei es dann, die jungen Menschen zu fördern, was manchmal auch „Fordern“ heißen müsse.

Notker Wolf stellte in seinem Vortrag immer wieder die jungen Menschen selbst ins Zentrum seiner Ausführungen. Viel Idealismus, Flexibiliät und guter Wille sei bei diesen vorhanden. Zum christlichen Menschenbild gehöre aber auch die Anfälligkeit für die Sünde und das Böse. Erziehung müsse deshalb die Verantwortung für sich selbst und für andere zum Inhalt haben. Das setze wiederum „Liebe, Zuwendung und Zeit“ für die jungen Menschen voraus.

 

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