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06.10.2003

25 kirchliche Umweltauditoren im Bistum Eichstätt - Bischof Mixa verleiht Zertifikate

Eichstätt. (pde) - 25 Umweltauditoren stehen im Bistum Eichstätt ab sofort Pfarreien und kirchlichen Einrichtungen als fachkundige Berater zur Verfügung. Bei einem Festakt im Jugendhaus Schloss Pfünz zum Abschluss des erstmals in einer deutschen Diözese durchgeführten Ausbildungskurses zum kirchlichen Umweltauditor überreichte Bischof Walter Mixa den Absolventen ihre Zertifikate. Die Diözese Eichstätt baut derzeit flächendeckend in ihren Einrichtungen ein Umweltmanagementsystem auf. Ziel des Vorhabens ist es, Methoden und Verfahren des Umweltmanagements nach der EU-Öko-Audit-Verordnung so weiter zu entwickeln, dass sie sich für die alltägliche Praxis in kirchlichen Einrichtungen eignen. Die Umweltauditoren begleiten und beraten die Modelleinrichtungen in der Diözese Eichstätt bei den Vorbereitungen zur Umweltzertifizierung und Durchführung des Umweltmanagementsystems.

Das „Eco-Management and Audit Scheme (EMAS)“ der Europäischen Union ist ein ökologisches Organisations- und Kontroll-Verfahren und damit ein Werkzeug für Unternehmen und andere Organisationen, um den Bezug zur Umwelt festzustellen, zu überprüfen und zu verbessern. Das Programm wurde ursprünglich für Betriebe im industriellen Bereich vom EU-Ministerrat aufgelegt. Die Diözese Eichstätt ist neben der Evangelischen Landeskirche in Württemberg die einzige überregionale Organisation von insgesamt 16 kirchlichen Einrichtungen in Deutschland, die sich in einer ersten Pilotphase dem kirchlichen Umweltmanagement entsprechend der europäischen EMAS-Verordnung verpflichtet hat.

Im Bistum Eichstätt gibt es derzeit achtzehn beteiligte Einrichtungen. Als erste hat das Jugendhaus Schloss Pfünz die EMAS-Validierung bereits erhalten, drei Pfarrgemeinden werden voraussichtlich noch in diesem Jahr durch einen externen Gutachter validiert. Der Diözesancaritasverband wird in seinen 23 Altenheimen das Umweltmanagement mit dem bereits bestehenden Qualitätsmanagement verknüpfen und zu einem integrierten Managementsystem erweitern. Langfristiges Ziel sei es, im Bistum Eichstätt alle Pfarrgemeinden und entsprechende kirchliche Einrichtungen für das Umweltmanagement zu gewinnen, so Markus Schweizer, Umweltsekretär der Diözese Eichstätt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dem Ausbildungskurs setzen sich aus Außendienstmitarbeitern des Diözesanbauamtes, Beschäftigten oder Ehrenamtlichen aus den am Projekt beteiligten Einrichtungen und weiteren Interessierten, die sich auf die öffentliche Ausschreibung des Kurses beworben haben, zusammen. In drei Wochenendseminaren und sechs Zirkeltagen wurden seit Frühjahr 2002 Themen wie Schöpfungstheologie und Nachhaltigkeit, Energiesparpotentiale in der Praxis oder betriebliche Umweltpolitik bearbeitet. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen wurden in die Bausteine des Umweltmanagements eingewiesen. Daneben begleiteten sie während der Ausbildung in einem der diözesanen Modellprojekte den Prozess der Einführung des Umweltmanagements.

Betreut wird das Projekt „Kirchliches Umweltmanagement“ für die evangelische und die katholische Kirche in Deutschland von der Stuttgarter Beratungsorganisation KATE (Kontaktstelle für Umwelt und Entwicklung e. V.). Das Umweltmanagementsystem beschränke sich nicht auf einzelne Maßnahmen, sondern verstehe sich als ein ganzheitliches System mit Verbindlichkeit, so Günter Koschwitz (KATE) bei dem Festakt in Pfünz. Die beteiligten Einrichtungen verpflichten sich zur Wahrung der erreichten Standards und kontinuierlichen Verbesserung. Durch die Einbindung des Ehrenamtes in den kirchlichen Einrichtungen habe das Umweltmanagement nach der EMAS-Verordnung einen besonderen Akzent bekommen.

In einem Erntedankgottesdienst in der Kapelle des Jugendhauses Schloss Pfünz hatte Bischof Walter Mixa zuvor zu einem rücksichtsvollen Umgang mit der Natur aufgerufen. Wer an Gott den Schöpfer glaube, werde achtsam mit dem menschlichen Leben in allen seinen Phasen und mit der gesamten Schöpfung umgehen. Erntedank sei eine Einladung, mit Staunen und Ehrfurcht den Wundern der Schöpfung zu begegnen. Als Bischof von Eichstätt sei er dankbar und auch ein „klein wenig stolz“, dass die Diözese Eichstätt mit ihrer Selbstverpflichtung zum kirchlichen Umweltmanagement einen Beitrag zu einem noch achtsameren Umgang mit der Schöpfung Gottes leiste.

 

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