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09.11.2016

Im Nebel

Foto: Hans Seidl

Im November kann der Nebel ganz schön zu schaffen machen. Früh morgens im Auto, bei geringer Sichtweite, wird das Fahren anstrengend. Wer weiß, was nach 100 Metern kommt. Der Blick reicht nicht so weit.

Nebel gilt als Zeichen der Ungewissheit, der Orientierungslosigkeit. Und natürlich gibt es auch im Leben immer wieder Situationen, in denen der nötige Weitblick fehlt. Wie im Nebel ist die Sicht verschleiert.

Wenn ich im Nebel Auto fahre, werde ich langsamer. Im schlimmsten Fall muss ich sogar anhalten. Was aber, wenn die Nebel des Lebens keine klare Einschätzung zulassen? Vielleicht hilft es schon, mir meine momentane Orientierungslosigkeit und Unwissenheit einzugestehen, das Tempo meiner Worte und Taten zu verringern. Innehalten. Das Lichten des Nebels erwarten.

Der Nebel – darauf vertraue ich – wird sich ohne mein Zutun auflösen.

Text: Marina und Hans Seidl