Während meines Studiums habe ich bei meinen Prüfungen eine wirksame Unterstützung gehabt: Meine Oma. Die hat mir nämlich versprochen: „Wenn du Prüfung hast, bete ich für dich.“
Das zu wissen, hat mich viel ruhiger in die Prüfung gehen lassen, weil ich gewusst habe: Jetzt betet meine Oma für mich! Das Gebet meiner Oma hat mir Rückhalt gegeben und mir dadurch gutgetan; so manche Prüfung verlief wohl auch deshalb besonders erfolgreich.

Wer weiß, wie vielen anderen Menschen das Gebet meiner Oma ebenfalls gutgetan hat. Denn sie hat jeden Tag gebetet: für ihre Familie, für ihre Bekannten und auch für Menschen, die sie gar nicht gekannt hat. Da hat meine Oma dann gesagt: „Wer weiß, vielleicht braucht grad jemand ein Vaterunser von mir...“

Mein Studium ist lange her, meine Oma ist seit vielen Jahren tot. Weil ich aber damals gespürt habe, wie wirksam ihr Gebet war, habe ich gelernt, für andere zu beten, und das tue ich nach wie vor sehr gern. Denn wer weiß: Vielleicht braucht grad jemand ein Vaterunser von mir!

Text: Matthias Blaha, Pfarrer in St. Anton, Ingolstadt