Geistlicher Impuls
Ein Bild – Ein Wort – Ein Mensch, der dahintersteht
Wie ein fertig gewobenes Tuch (Jes 38,12)
Mein Lebensfaden, bald hat er ein Ende.
Dem langen Atem folgt ein allerletzter Zug.
Ein feines Tuch leg ich zurück in Deine Hände,
das ich ein Leben lang unsichtbar bei mir trug.
Hab Acht darauf, Du selbst hast es gewoben
in sanften Linien, lebendig, farbenreich.
Die Freuden da und dort Zerreiß-mich-Proben
und immer Du, goldfadengleich.
Und immer Du, bald bin ich angekommen,
gehst mir voraus in Dein goldenes Licht.
Was ich ein Leben lang nur ahnte, ganz verschwommen,
darf ich es sehen von Gesicht zu Angesicht?
Text: Veronika Pabst, Mitarbeiterin der Klinikseelsorge Ingolstadt