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31.08.2016

Dem Glück auf der Spur

Foto: Matthias Blaha

Vor kurzem machte sich eine Zeitschrift auf Spurensuche nach dem Glück. Ein Redakteur wertete Fotos aus, die auf der Internet-Plattform Instagram veröffentlicht und mit der Beschriftung „#glücklich“ versehen wurden. Er fand – natürlich – zahlreiche Bilder von verliebten Paaren sowie von lachenden Kindern. Viele Fotos zeigten Urlaubsmotive: Sonnenuntergang am Meeresufer, Pizza und Wein vor Toskana-Kulisse. Und auch ein Brief, der mitteilt, dass die Prüfung bestanden ist, macht „#glücklich“.

Der Redakteur recherchierte, welche Personen die meisten „#glücklich“-Fotos veröffentlichten, und besuchte einige von ihnen. Ihm fiel auf: Diese Leute fotografierten hauptsächlich Motive aus ihrem Alltag, die sie glücklich machen: Den Schokoriegel, den Roman, den Blumenstrauß im Wohnzimmer, den verschneiten Waldweg.

Eine Frau sagte im Gespräch mit dem Redakteur: „Man hat im Alltag so wenig Ehrfurchtsmomente – Momente, in denen man einfach nur stehen bleibt und staunt.“

Ehrfurchtsmomente: Dieser Begriff gefällt mir. Er zeigt mir, dass ich das, was mein Leben schön macht, Tag für Tag vor Augen habe. Wenn ich es nicht als selbstverständlich ansehe, sondern einen Moment innehalte und darüber staune, gehe ich dankbarer durchs Leben.

Ich nehme mir vor, meinem Alltag mehr solcher „Ehrfurchtsmomente“ abzugewinnen – und ich freue mich darauf, die Spuren des Glücks in meinem Leben umso deutlicher zu sehen.Text:

Matthias Blaha, Pfarrer in St. Anton, Ingolstadt

Zitat: blog.neon.de/2016/04/herr-fischer-sucht-das-glueck/