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29.01.2021

Eichstätter Diözesanrat fordert Rückholung von abgeschobener Äthiopierin Mimi T.

Eichstätt. (pde) – Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Eichstätt fordert den bayerischen Innenminister Joachim Hermann auf, die am 28. Dezember abgeschobene Äthiopierin Mimi T. sofort nach Deutschland zurück zu holen und die Abläufe und Verfahren in der Abschiebehaftanstalt in Eichstätt auf die Achtung der Menschenrechte hin zu prüfen.

Die 33-jährige Äthiopierin Mimi T., die seit acht Jahren in Nürnberg wohnte, wurde in der Eichstätter Abschiebehaft festgesetzt und von dort trotz ihrer massiven psychischen Erkrankung am 28. Dezember abgeschoben. Zahlreiche Organisationen, darunter Amnesty International, der Bayerische Flüchtlingsrat oder die Jesuitenflüchtlingshilfe hatten sich für die junge Frau bislang ohne Erfolg eingesetzt.

Der Eichstätter Diözesanrat verweist in seinem Schreiben auf ein Zitat von Papst Franziskus aus seiner jüngsten Enzyklika „Fratelli tutti“. Darin fordert er alle gesellschaftlichen Kräfte zu einer menschenwürdigen Behandlung von Migranten und Migrantinnen in allen Phasen ihres Verfahrens auf: „Niemand wird behaupten, dass sie keine Menschen sind, in der Praxis jedoch bringt man mit den Entscheidungen und der Art und Weise, wie man sie behandelt, zum Ausdruck, dass man ihnen weniger Wert beimisst, sie für weniger wichtig und weniger menschlich hält. Es ist nicht hinnehmbar, dass Christen diese Mentalität und diese Haltungen teilen, indem sie politischen Präferenzen Vorrang einräumen vor tiefen Glaubensüberzeugungen, nämlich die unveräußerliche Würde jedes Menschen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Religion sowie das höchste Gesetz der geschwisterlichen Liebe“, so Papst Franziskus.