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25.02.2010

Walburgisfest im 1300. Geburtsjahr der Heiligen - Erzbischof Karl Braun warnt vor einer „mutterlosen Gesellschaft“

Walburgisfest 2010

Eichstätt, 25.2.2010. (pde) - Vor der Entwicklung zu einer „mutterlosen Gesellschaft“ hat der emeritierte Bamberger Erzbischof und frühere Bischof von Eichstätt, Karl Braun, beim Walburgisfest in Eichstätt gewarnt. Einflussreiche Kräfte in Politik, Medien und Gesellschaft arbeiteten intensiv daran, diese Ideologie durchzusetzen – mit verheerenden Folgen: „Ärzte, Psychologen, Richter, Sozialpädagogen, Geistliche könnten darüber stundenlang erschütternde Berichte geben“.

Gerade in einer Welt, die von einem Mangel an Wärme und Geborgenheit, einer „distanzierenden Herzenskälte im Umgang miteinander“ und „einer erschreckenden gesellschaftlichen Verrohung gerade auch hinsichtlich der Einstellung zum Wert des menschlichen Lebens“ geprägt sei, brauche es Mütterlichkeit. Mehr denn je sei diese keineswegs nur an leibliche Mutterschaft gebundene Grundhaltung notwendig, „deren erste Sorge dem Leben anderer gilt, der es darum geht, Leben zu ermöglichen, zu hegen und zu pflegen, zu bewahren und zu fördern.“ Die Frau habe von Gott die Gabe der Mütterlichkeit erhalten – so der frühere Eichstätter Oberhirte –, als die Fähigkeit, Geborgenheit und Angenommensein zu vermitteln, als Feinfühligkeit und sorgende Liebe für das, was noch im Keimen und Wachsen ist. Jede Frau sei berufen zu diesem Dienst am Leben.

Erzbischof Braun predigte beim Pontifikalgottesdienst zum Hochfest der heiligen Walburga in Vertretung von Bischof Gregor Maria Hanke, der an der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz teilnahm und durch Generalvikar Johann Limbacher ein Grußwort übermittelte. Den Gottesdienst zur Eröffnung des Walburgajahres feierte Erzbischof Braun in der Eichstätter Pfarr- und Abteikirche, in der seit dem 9. Jahrhundert die Gebeine der Heiligen ruhen. Die Diözese Eichstätt und die Eichstätter Benediktinerinnenabtei St. Walburg begehen in diesem Jahr das 1300. Geburtsjahr der heiligen Walburga.

In seiner Festpredigt wandte sich der Erzbischof gegen die Gender-Ideologie, die immer mehr den Charakter eines „Gesinnungsterrors“ annehme und den in der Schöpfungsordnung vorgegebenen Unterschied von Mann und Frau aufheben wolle. Was seit Anbeginn der Menschheit als „natürlich“ und „normal“ gegolten hat, solle nun von sich wandelnden gesellschaftlichen Vorstellungen abhängen und durch Umerziehung geändert werden. Es gehe nicht darum, das Leitbild vom „Heimchen am Herd“ aufzuwärmen oder mit den drei „K“ – Kinder, Küche, Kirche – das Wirken der Frau auf Familie und Haushalt zu beschränken, so Erzbischof Braun. Die Kirche setze sich für Gleichberechtigung ein und deshalb auch für gerechte Chancen von Frauen in Bildung und Beruf, ohne dabei ein Frauenmodell zu fördern, das von Arbeitsmarkt und Wirtschaft diktiert wird. „Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, darf kein beinahe unlösbares Problem für die Mütter bleiben.“

Die heilige Walburga sei eine Frau gewesen, deren Leben von uneigennütziger Sorge für alles Kleine, Schwache und Hilfsbedürftige und von einfühlsamer Zuwendung zum Nächsten geprägt war. Das Vorbild der Eichstätter Diözesanpatronin motiviere dazu, „Gottes Güte sichtbar zu machen“. Walburga wurde im Jahr 710 in Südengland geboren und starb am 25. Februar 779 in Heidenheim am Hahnenkamm.

Bilder zum Walburgisfest

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