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09.04.2023

In der Begegnung mit dem Auferstandenen Kirche werden

In der Osternacht senkt Bischof Gregor Maria Hanke die Osterkerze in das Taufwasser

In der Osternacht senkt Bischof Gregor Maria Hanke die Osterkerze in das Taufwasser, Foto: Norbert Staudt/pde

Eichstätt. (pde) – Die Begegnung mit dem Auferstandenen sammelt die Kirche und lässt sie lebendig sein: In seiner Osterpredigt ruft der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke die Gläubigen dazu auf, selbst Kirche zu sein und den zweifelnden und verletzen Mitmenschen die Begegnung mit Christus zu ermöglichen.

Bischof Hanke stellt in seiner Ansprache zunächst fest, dass sich viele Menschen von der Kirche zurückziehen. Die Ursache liegt einerseits in negativen Erfahrungen mit der Kirche, etwa aus dem Bereich des sexuellen Missbrauchs. Menschen würden sich auch zurückziehen, weil sie „gar keine Erfahrung mehr mit Kirche“ machen würden. Die knapper werdenden Ressourcen und der Sparzwang kollidiert mit den Vorstellungen einer Volkskirche, die sich in weiten Bereichen mit der Gesellschaft überlappe. Die Folge sind Spannungen und Unsicherheiten. 

In diese Stimmungslage hinein feiert die Kirche Ostern, obwohl die Karfreitagsstimmung bei vielen bleibe, so Hanke. Genau hier setzen die neutestamentlichen Ostertexte ein, bei der Karfreitagsstimmung der Jüngergemeinde und dem geschwundenen Glauben. Ostern wurde es erst durch die Begegnung mit dem Auferstandenen, etwa für den Apostel Thomas, der erst glauben konnte, als er die Wundmale Christi berühren durfte, für Maria Magdalena, die Christus im Garten begegnen durfte oder die Jünger, die nach Emmaus gingen. „Die bloße Nachricht, dass Gott diesen Jesus auferweckt hat, macht noch keine österlichen Menschen“.

Heute müssen die Menschen die Kirche als „Erfahrungsgemeinschaft des Ostereignisses“ wahrnehmen. Sie müsse die Menschen in „die Begegnung mit dem Herrn“ einladen, „besonders jene deren Glauben schwach geworden ist, die sich in einer Krise befinden, die verletzt sind und die nicht mehr glauben können.“ Dabei betont der Eichstätter Oberhirte: „Kirche, das bist du, das bin ich, das ist die Jüngerin und der Jünger Jesu. Wir sind gerufen, Wegbegleiter auf den heutigen Emmauswegen zu sein, dem zweifelnden Thomas heute die Begegnung mit dem Herrn zu ermöglichen.“ Mit Blick auf die innerkirchlichen Probleme fügte Bischof Hanke noch hinzu: „Die eigentliche Krise und Gefährdung der Kirche liegt darin, darauf zu vergessen und stattdessen sich zu begnügen mit ihren Strukturen und Programmen, der Versuchung zu erliegen, die Zeit, durch welche die Emmauswege heute führen, als bedeutsamer zu bewerten als den, der auf den Wegen schon am Kommen ist.“

Bereits am Vorabend zum Ostersonntag hatte Bischof Gregor Maria Hanke mit der Osternacht das österliche Triduum, die dreiteilige Feier von Tod und Auferstehung Christi abgeschlossen. Die drei Gottesdienste von Gründonnerstag, Karfreitag und der Osternacht bilden eine liturgische Einheit, die voller Symbole steckt. So wird zu Beginn der Osternacht beispielsweise ein Feuer entzündet, welches dann mit dem Ruf „Christus das Licht!“ in die noch dunkle Kirche getragen wird. In den Lesungen wird den Gläubigen die komplette Heilsgeschichte Gottes mit seinem Volk vorgetragen: Angefangen von der Erschaffung der Welt, über die Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten, die Befreiung aus der babylonischen Gefangenschaft bis hin zur Auferstehung Christi in der Nacht vor dem Ostermorgen.
Die Osternacht ist auch traditionell der bevorzugte Tauftermin der Kirche. Bei der Osternachtsfeier in der Eichstätter Schutzengelkirche spendete Bischof Hanke das Sakrament der Taufe an den kleinen Leonidas Haik Schneider. Für die Eltern ist aufgrund der Erfahrungen und der sehr schweren Komplikationen während der Geburt des Kindes der Sohn „ein kleines Wunder und ein Geschenk Gottes“. Aufgrund dieser dramatischen Erfahrungen ist es für sie ganz wichtig, wie sie betonen „die Taufe ganz besonders zu gestalten.“ Deshalb freuen sie sich auch, dass Bischof Hanke selbst ihm in der Osternacht die Taufe spenden könne.

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