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Angelus-Läuten

Im Neuen Gotteslob heißt es unter der Nr. 3,6:
Der "Engel des Herrn" (Angelus) ist eine bewährte Weise, den Tag zu heiligen. Viele Christen beten am Morgen, am Mittag und am Abend (zum Läuten der Angelusglocke) dieses Gebet.

Das Angelus-Läuten ist in seiner Funktion als erinnerndes Signal ein ergänzendes Gebetsläuten, wie es die Kirche spätestens seit dem 7. Jahrhundert kennt.

Papst Sabinian (604-606) ordnete an, dass die Glocken - nicht nur für die Mönche und Kleriker hörbar - zu den kanonischen Stunden läuten. Aus diesem akustischen Anzeigen des Stundengebets entwickelte sich über die Zeit ein für alle Christen geltender regelmäßiger Aufruf zum Gebet.

Ungefähr seit dem 14. Jahrhundert war ein zweimaliges Gebetläuten in unserem Kulturkreis weit verbreitet. Es trennte zum einen ganz praktisch den Tag von der Nacht, zum anderen wurde durch dieses Zeichen und die damit verbundene Aufforderung zum Gebet der gesamte Tagesablauf unter den Schutz Gottes gestellt.

Einen inneren Zusammenhang zwischen dem morgendlichen, mittäglichen und dem abendlichen Gebetsläuten, so wie wir ihn heute kennen und er beispielsweise im Gotteslob beschrieben steht, gab es zuerst nicht; dieser hat sich wohl erst im 16. Jahrhundert entwickelt.