Beim mittäglichen Angelus-Gebet gedenkt die Kirche heute an Jesu Leiden und Tod.

Ab wann genau sich zum morgendlichen das mittägliche Angelus-Gebet gesellt hat, lässt sich nicht eindeutig recherchieren. Sicher ist, dass Papst Calixt III. (1455-1458) 1456 ein mittägliches Mariengebet verpflichtend eingeführt hat, und zwar mit der Intention, durch dieses Gebet an die drohende "Türkengefahr" zu erinnern, bzw. die Christenheit dem Schutz und der Fürsprache der Gottesmutter anzuempfehlen.
Landläufig und fälschlicherweise wird der mittägliche Angelus auch heute gerne noch als "Türkenläuten" bezeichnet - auch wenn diese Bezeichnung spätestens seit 1571 nicht mehr zutreffend sein kann: Papst Pius V. (1566-1572) führte in diesem Jahr das dreimalige tägliche Angelus-Gebet in seiner heute noch gebräuchlichen Form ein.