Priesterseminar in Lemberg will Familien und Kindern der Soldaten helfen
Bild: Von links: Ihor Dudych, Ökonom des Priesterseminar der UGKK, Dr. Gerhard Rott, Leiter des Referats Weltkirche der Diözese Eichstätt, Volodymyr Krushelnytskyy, Kanzler des Lemberger Priesterseminars, und Rostyslav Myrosh, der ebenfalls aus Lemberg stammt und im Collegium Orientale Eichstätt studiert. Foto: Stefanie Staudter
Eichstätt. (pde) – Zwei Hilfsprojekte für Menschen, die an den Folgen des Krieges leiden, stellte der Kanzler des Priesterseminars der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche (UGKK) mit Sitz in Lemberg, Volodymyr Krushelnytskyy, bei einem Besuch im Collegium Orientale und beim Referat Weltkirche der Diözese Eichstätt vor.
Demnach plant die Seminarleitung, ein Programm zur psychologischen und pastoralen Begleitung von Familien und Kindern ukrainischer Soldaten sowie ein Hilfsangebot für Männer und Frauen, die von der Front zurückkehren. Dazu sollen unter anderem Räume im Lemberger Priesterseminar genutzt werden. Für beide Projekte bat Krushelnytskyy um finanzielle Unterstützung der Diözese Eichstätt. Seit Beginn des Krieges hat die Diözese bereits neun Projekte mit einer Gesamtsumme von 60.000 Euro in der Ukraine unterstützt. „Daneben stellen die wöchentlichen Friedensgebete auf dem Eichstätter Residenzplatz und auch die vielfältigen Aktivitäten des Collegium Orientale und in vielen Pfarreien eine enorme psychologische Unterstützung dar“, sagt der Leiter des Referats Weltkirche, Dr. Gerhard Rott.
Bei seinem Besuch in Eichstätt berichtete Krushelnytskyy auch über die Lage in seiner Heimat. So habe sich seit Beginn des Krieges in Lemberg (Lwiw) im Westen der Ukraine die Einwohnerzahl von rund 730.000 Menschen aufgrund des Zustroms an Binnenflüchtlinge fast verdoppelt. Die griechisch-katholische Kirche und ihre Einrichtungen haben unter anderem Beherbergungsplätze geschaffen vor allem für Frauen und Kinder sowie für ältere Menschen, die vor dem Grauen des Krieges flüchten und eine sichere Unterkunft, ein einfaches Bett und Verpflegung, suchen.
Die Griechisch-katholische Kirche in der Ukraine ist die größte der mit Rom unierten Ostkirchen. Weltweit gehören der Kirche mehr als vier Millionen Gläubige an. Etwa sechs Prozent der Ukrainer bekennen sich zu ihr, wobei der Anteil in der Westukraine deutlich höher ist als in den übrigen Landesteilen.