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22.11.2023

Black Friday – ein schwarzer Tag für die Nachhaltigkeit

Shopping-Bag

Am Freitag gibt es in vielen Städten Deutschlands Sonderangebote zum Einkaufen. Foto: Andreas Lischka/Pixabay

Eichstätt (pde) – Am kommenden Freitag geht es wieder rund in Deutschlands Städten. Denn dann beginnt am Black Friday wieder die Jagd nach dem einen oder anderen Schnäppchen. Der Black Friday gilt für viele Händler mittlerweile als einer der umsatzstärksten Tage im Jahr. Der Handelsverband Deutschland (HDE) erwartet allein in diesem Jahr einen Umsatz von knapp sechs Milliarden Euro. Maria Leidemann sieht das skeptisch. Sie ist Umweltbildungsreferentin beim Verbraucherservice Bayern, eine Einrichtung des Katholischen Deutschen Frauenbundes. „Der Black Friday ist eine Rabattaktion, die uns zu einem Überkonsum verleitet.“ Vieles, was einem da angeboten werde, habe nichts mit einem nachhaltigen Konsum zu tun. „Nachhaltiger Konsum bedeutet, dass wir nur das einkaufen, was wir wirklich benötigen, und das dann auch lange benutzen. Außerdem sollten die Waren umweltverträglich hergestellt werden.“ Das Ganze lässt sich mit Billigprodukten nicht vereinbaren.

 

Auch Gerhard Rott, Mitglied der Steuerungsgruppe für Fairtrade-Town Eichstätt, hält nichts vom Black Friday. „Für mich zeigt diese Aktion, wie weit wir noch von einem wirklichen Verständnis für eine sozial-ökologische Transformation entfernt sind. Diese Wachstumslogik ist nicht mehr zeitgemäß.“ Rott, der zugleich Leiter des Referats Weltkirche im Bistum Eichstätt ist, lenkt den Blick auch auf die Herstellung der Waren. Wenn vieles so billig sei, muss das irgendwo eingespart sein. „Das wird oft übersehen: Hinter allem, was ich kaufe, steht jemand, der es hergestellt hat“, meint er. „An einer Stelle der Produktionskette muss der von mir eingesparte Preis bezahlt werden. Irgendjemand hat dann seinen Lohn nicht bekommen.“

Nun möchte man kein Spielverderber sein. Wer am Black Friday shoppen will, soll das auch tun, aber bitte mit Herz und Verstand, meint die Verbraucherberaterin Leidemann. „Mein Tipp ist: Gehen Sie gezielt mit einer Liste einkaufen. Dann könne man tatsächlich so kurz vor Weihnachten Geld sparen, um sich oder anderen eine Freude zu bereiten.“ Und sie empfiehlt, das so gesparte Geld weiterzugeben. Das sorge für ein gutes Gefühl. „Und wenn ich einfach mal dem Paketboten, der Weihnachten vor der Tür steht, ein Trinkgeld gebe.“