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Karfreitag: Tief im Leid

Liturgie:
Der Altar ist abgeräumt, der Tabernakel leer, die Glocken schweigen – die Kirche gedenkt des Leidens und Sterbens Christi. Der Gottesdienst besteht aus drei großen Teilen: Wortgottesdienst, Kreuzverehrung und Kommunionfeier.
Der Wortgottesdienst beginnt mit einem stillen Einzug. Alle knien nieder und halten innen im Gebet. Danach folgt das Tagegebet, die Lesung und die Passion; meist von mehreren Personen gelesen. In den Großen Fürbitten betet die ganzen Gemeinde für ihre Anliegen und die der ganzen Kirche. Überall auf der ganzen Welt wird der gleiche Text gebetet.
In der feierlichen Kreuzerhebung wird das Kreuz in drei Stationen enthüllt und den Gläubigen gezeigt. Der Priester ruft oder singt „Seht das Holz des Kreuzes, an dem das Heil der Welt gehangen.“-„Kommt, lasset uns anbeten.“ Die Gläubigen zeigen ihre Verbundenheit mit Christus in der Kreuzehrung und kniet vor dem Kreuz nieder.
Am Karfreitag wird keine hl. Messer gefeiert, eine Wandlung findet nicht statt. Es kann an die Kreuzverehrung eine Kommunionfeier angeschlossen werden. Die Hostien sind am Gründonnerstag konsekriert worden. Nach der Stärkung in der Trauer, endet die Liturgie ohne eine Entlassung und in Stille. Der Gottesdienst ist nicht zu Ende, sondern nur unterbrochen und eine Einheit mit dem Gründonnerstag „Liebe“ und Karfreitag „Hoffnung“ schließt die Osternacht „Glaube“ den Dreiklang ab.

Impuls:

Kommunionfeier am Karfreitag: Ja oder Nein? Beides hat seine Berechtigung und seine Argumente. Die Kreuzverehrung kann als eine Art Wandlung verstanden werden. Die Eucharistie wird aufgedeckt, aufgestellt und verehrt. Auch im größten Leid ist Gott in Form der Eucharistie bei uns.

Oder gerade das Gegenteil – Aushalten das Gott ganz fern ist. Die Tiefe des Leids und des Todes erfahren. Auch wenn Gott Augenscheinlich nicht sichtbar, spürbar und schmeckbar wird. Ist er trotzdem da.

Vgl.: Ps 31