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17.04.2024

Wie aus dem Gesicht geschnitten

Seniorenpaar in einer Kirche.

Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es. (1 Joh 3,1)

„Die Kleine ist dir ja wie aus dem Gesicht geschnitten!“, sagt die Freundin der jungen Mutter. „Ja, die ganze Mama!“ Dabei wissen beide: Ein Kind ist nie „ganz Mama“ oder „ganz Papa“, ist nie ein Abziehbild der Eltern; es ist ein einmaliger Mensch, der die Erbanlagen seiner Eltern auf ganz eigene Weise kombiniert und zum Vorschein bringt.

Wenn ich mich als Kind Gottes begreife, gilt für mich das Gleiche: Ich bin nicht „der ganze Vater“, weil ich nicht Gott bin. Doch trage ich sein Erbgut in mir; dies ist die Liebe, die ja das Wesen Gottes ausmacht.

Wann immer ich liebevoll denke, rede und handle, entspreche ich am schönsten meinem Kind-Gottes-Sein; dann bin ich wirklich Gott wie aus dem Gesicht geschnitten.

Text: Matthias Blaha, Pfarrer in St. Anton, Ingolstadt