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08.11.2023

Persönlich gerufen

Klosterkirche St. Johann im Gnadenthal: Ausschnitt aus dem Wandgemälde „Die klugen und törichten Jungfrauen“ von  Sr. Euphemia Blaschke (1954).

Siehe, der Bräutigam! Geht ihm entgegen! (Mt 25,6)

Warum teilen die fünf klugen Jungfrauen ihr Lampenöl nicht mit den törichten, frage ich mich. So wie zum Beispiel der Heilige Martin seinen Mantel mit dem Bettler geteilt hat.

Ist das nicht unbarmherzig und egoistisch?

„Dann reicht es nicht für uns und für euch“, ist die Antwort derjenigen, die vorgesorgt haben.

Wie begegne ich Christus am Ende meines Lebens. Darum geht es. Da kommt es, vermute ich, auf Verschiedenes an: wie ich mein Leben mit anderen geteilt habe, um was ich mich gesorgt habe, was mich ausgemacht hat.

Am Ende wird entscheidend sein, ob ich dem Herrn mit dem entgegengehe, was meine ureigene Berufung ausmacht.

Keiner, keine kann dabei für mich einspringen.

Text: Reinhard Stadler, Spiritual im Kloster Gnadenthal