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Seelsorge „mit“ und „für“ Menschen mit Behinderung

Was ist uns wichtig?

Gottesbild

Wir glauben an einen persönlichen Gott, der uns als seine Kinder liebt – auch mit unseren „Behinderungen“!

Gott ist für uns nicht eine Daseinsform eines höheren Wesens, sondern ein personaler Gott, der sich den Menschen zuwendet und den Menschen eine personal-partnerschaftliche Verbundenheit anbietet. Gott hat den Menschen als sein Ebenbild geschaffen und seinem Volk immer wieder sein Weggeleit angeboten. Das können wir in verschiedenen Texten, Bildern und Metaphern im Alten Testament der Bibel nachlesen. Dieses Partnerschaftsangebot Gottes geht so weit, dass er in seinem Sohn, Jesus Christus, selber unsere Menschennatur annimmt, um uns die Gemeinschaft und Partnerschaft des dreieinigen und dreifaltigen Gottes anzubieten. Jesus Christus nimmt sich in besonderer Weise der Armen, Schwachen, Kranken und Ausgestoßenen an, wie wir es in den Texten des Neuen Testaments nachlesen können. In besonderer Weise hebt Jesus Christus die Isolation der Menschen auf und integriert diese in die Gemeinschaft mit Gott und den Menschen.

Sein Leben weist uns den Weg über Leiden und Tod hinaus auf das ewige Leben bei Gott. Menschliches Leiden, Kreuz und Sterben sind nicht mehr sinnlos, sondern von der Auferstehung des Gottessohnes her zu betrachten. Ziel ist das ewige Leben in der Gemeinschaft mit Gott. Der Gedanke der Integration und Inklusion kommt also zunächst von Gott selber her. Er bahnt uns einen Weg zu sich und möchte uns in seiner Gemeinschaft haben.

Menschenbild

Für uns sind die Menschen als Ebenbilder Gottes erschaffen. Sie haben eine einzigartige Würde!

Als Ebenbild Gottes hat jeder Mensch eine einzigartige Würde. Diese Würde ist nicht abhängig von Herkunft, Rasse, Religion, Ansehen, Aussehen, Bildung, Gesundheitszustand und Leistungsfähigkeit. Damit verdient jeder Mensch höchsten Respekt und höchste Würde, weil Gott jedem Menschen als seinen Partner diese Würde verliehen hat. Behinderung – gleich in welcher Form – beeinträchtigt die Menschenwürde nicht. „Der Behinderte ist ein vollwertiger Mensch, dessen natürliche Rechte heilig und unverletzlich bleiben. Der Person des Menschen gebührt daher immer der Vorrang vor den übrigen Werten, besonders denen der wirtschaftlichen Ordnung.“ (Papst Johannes Paul II. Ansprache an Behinderte vom 17.09.1981)

Aus christlicher Sicht sind behinderte Menschen vollwertige Christen. Sie sind berufen, am Leben Gottes Anteil zu haben. Als Glieder des Leibes Christi sind sie  Schwestern und Brüder. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten, dürfen und sollen sie Anteil an den Grundvollzügen der Kirche -  der Glaubensverkündigung, der Feier des Glaubens und der tätigen Nächstenliebe – erhalten. So gilt es nicht nur, Mitchristen mit einer Behinderung einen Weg in unsere Gemeinschaft im Sinne der Integration zu erschließen, sondern sie im Sinne der Inklusion als vollwertig Christen mit ihren Charismen am Aufbau der Kirche als Leib Christi teilhaben zu lassen.

Zusammen mit den Menschen wollen wir Freude und Leid teilen und mit ihnen Gott entgegengehen.

Leitgedanke

"Jeder von uns ist Frucht eines Gedankens Gottes.
  Jeder ist gewollt,
  jeder ist geliebt,
  jeder ist gebraucht."

(Benedikt XVI. in der Predigt am 22. April 2005, Gottesdienst zur Amtsübernahme)