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28.08.2009

Seelsorge nach Fehl- und Totgeburt - Sonderausstellung im Diözesanmuseum Eichstätt und Fachtagung

Eichstätt. (pde) – Mit dem frühen Verlust von Kindern durch Fehl- und Totgeburt befasst sich eine Sonderausstellung, die vom 25. September bis 30. November im Eichstätter Domschatz- und Diözesanmuseum gezeigt wird. Sie trägt den Titel „…sie schauen das Antlitz Gottes – Seelsorge nach Totgeburt“. Dokumente, Objekte und beschriebene Riten geben Aufschluss, wie früher und heute mit den Totgeborenen und deren Müttern umgegangen wurde bzw. wird. Begleitet wird die Ausstellung von einem „Ort der Stille und des Gebetes“ an einem eigens dafür eingerichteten Seitenaltar im Dom, sowie einer interdisziplinären Fachtagung im Oktober.

Die Sonderausstellung thematisiert die Fassungslosigkeit und Trauer von Müttern und Vätern, die ihr Kind während der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt verloren haben. Sie geht der Frage nach, wie diesem Schmerz und den Betroffenen begegnet werden könne. Der Blick soll sich einerseits auf die Betroffenen richten, andererseits aber Einblicke in die begleitenden Fachdienste aus Medizin, Geburtshilfe, Psychologie und Seelsorge geben. Auch die Arbeit von Bestattern, Pfarrgemeinden und Selbsthilfegruppen in den meist tabuisierten Vorgängen und Situationen wird in den Blick genommen. Schließlich werden noch Aspekte der Trauer- und Bestattungskultur, aber auch praxisnahe Hilfen in konkreten Situationen aufgezeigt. 

Veranstalter sind das Eichstätter Diözesanmuseum in Zusammenarbeit mit dem Referat „Netzwerk Leben“ im Bischöflichen Ordinariat. Diese bieten auch nach Vereinbarung geführte Ausstellungsbesuche, Fortbildungseinheiten für Fachdienste, Berufsgruppen, Schulen und Interessierte an. Für Pfarrgemeinderäte, Kirchen- und Friedhofsverwaltungen werden gesonderte Führungen mit dem Schwerpunkt Errichtung und Umgestaltung von Kindergräbern angeboten.

Die Sonderausstellung ist während den normalen Öffnungszeiten des Museums zugänglich: Mittwoch bis Freitag 10.30 bis 17.00 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertag 10.00 bis 17.00 Uhr. Montag und Dienstag sind geschlossen. Sonderöffnungen sind nach Vereinbarung allerdings jederzeit möglich.

Begleitend zur Ausstellung findet unter dem Titel „Früher Kindstod - eine interdisziplinäre Fachtagung für Medizin und Geburtshilfe, Psychologie und Seelsorge“ vom 23. bis 24. Oktober an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt statt. Ziel der Tagung ist es, Räume für eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Geschehen zu öffnen sowie konkrete Zugänge und Hilfen zu thematisieren. So besteht neben den Fachvorträgen und Diskussionen die Gelegenheit, sich bei Unterbrechungen und einer abendlichen Runde mit den Referenten und weiteren kompetenten Fachkräften interdisziplinär und praxisbezogen auszutauschen.

Die Themen der Tagung reichen von der „Begegnung mit dem Ungeborenen heute“ (Prof. Dr. med. Josef Wisser, Klinik für Geburtshilfe Universitätsspital Zürich) über „Stillgeborene Kinder im Kreißsaal“ (Heike Giering, Bayerischer Hebammen Landesverband) und „Seelsorgliche Hilfen für Eltern, die ihr Kind am Anfang seines Lebens verlieren“ (Dr. theol. Wolfgang Holzschuh, Bistum Regensburg) bis hin zu „Nischen für Trauernde im Lebensraum Friedhof“ (Prof. Dr. theol. Reiner Sörries, Museum für Sepulkralkultur Kassel). Ferner thematisiert Prof. Dr. theol. Jürgen Bärsch (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt) „Gebet und Gottesdienst angesichts von Fehl- und Totgeburt“, Dr. med. Sigurd Eisenkeil (Allgemeinarzt, Eichstätt) spricht über „Nachsorge in hausärztlicher Praxis“ und die Ärztin und Psychotherapeutin Dr. med. Angelika Pokropp-Hippen aus Münster referiert über „Trauerbewältigung nach vorgeburtlichem Kindsverlust“.

Für die Teilnahme an der gesamten Tagung werden von der Bayerischen Landesärztekammer Fortbildungspunkte vergeben. Die Fachtagung ist für weitere Berufsgruppen als Fortbildung anerkannt.

Nähere Informationen und Anmeldung: Bischöfliches Ordinariat Eichstätt, Netzwerk Leben, Luitpoldstraße 2, 85072 Eichstätt, Tel. (08421) 50-615, Fax (08421) 50-609, E-Mail: netzwerk-leben(at)bistum-eichstaett(dot)de, www.seelsorge-nach-totgeburt.de.

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