Dieser Dachreiter war vermutlich seit Anbeginn mit zwei Glocken bestückt. Ziemlich sicher nachgewiesen werden kann dies seit 1875. Auch in den Meldebögen des Jahres 1940 sind zwei verzeichnet: Eine Glocke von Johann Pascolini, sowie ein weiteres, nicht näher beschriebenes Instrument. Diese vermutlich kleinere Glocke musste um 1942 abgegeben werden; sie ist ziemlich sicher zerschlagen und eingeschmolzen worden. Seit Ende des 2. Weltkriegs ruft also vom Dachreiter der Franziskanerbasilika nur noch eine Glocke zu Gebet und Gottesdienst.
Trotzdem zählt diese Glockenanlage zu den campanologischen Kostbarkeiten der Diözese Eichstätt: Hier hat sich wahrscheinlich die einzige Glocke auf Diözesangebiet des Ingolstädter Gießers Johann Pascolini erhalten. Außerhalb der Diözese gibt es in Thannhausen bei Altmannstein mit einer gis''-Glocke aus dem Jahr 1766 noch mindestens ein weiteres Instrument dieses Gießers (Herzlichen Dank an dieser Stelle an Herrn Armin Reinsch für diese Information.).
Johann Pascolini war in der Ingolstädter Gießhütte eventuell der Nachfolger des am 6. März 1742 verstorbenen Gießers Johann Georg Neubert. Für drei Generationen blieb dann diese Gießhütte in den Händen der Familie Pascolini, denn der am 14. April 1779 geborene und am 9. Dezember 1840 verstorbene Ferdinand Pascolini trat ebenso in die Fußstapfen seines Vaters, wie dann später auch Ferdinands Sohn Joseph Ferdinand Pascolini (* 26. Oktober 1812).
2011 wurde die Glockenanlage der Franziskanerbasilika durch die Fa. Bachert grundlegend saniert. Die Pascolini-Glocke wurde dabei unter anderem mit einem neuen Eichholzjoch und einem neuen Klöppel ausgestattet.
Leider ist derzeit eine Begehung des Dachreiters wegen statischer Probleme nicht möglich, so dass aktuelles Bildmaterial zu gegebener Zeit nachgereicht werden muss.