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10.02.2006

Hoffnung auf höhere Wahlbeteiligung im Bistum Eichstätt - Pfarrgemeinderat wird neu gewählt – Kandidatensuche läuft bis 19. Februar

Eichstätt. (pde) – Erwünscht sind Leute, „die bereit sind, die Initiative zu ergreifen“. Noch bis 19. Februar werden Jugendliche, Frauen und Männer gesucht, die das Leben in ihrer Pfarrgemeinde aktiv mitgestalten wollen. Denn am 12. März wird in den rund 270 Pfarreien der Diözese Eichstätt der Pfarrgemeinderat neu gewählt. 360.000 Katholiken sind zur Wahl aufgerufen. Die Aufgaben des Gremiums sind vielfältig: Soziale Projekte, Mitwirkung bei der Gottesdienstgestaltung, Öffentlichkeitsarbeit, Betreuung der Kommunion- und Firmvorbereitung, Organisation von Veranstaltungen und Pfarrfesten, Erstellen des Pfarrbriefes. Doch die Arbeit im Pfarrgemeinderat kann noch sehr viel mehr bedeuten. „Es kommt darauf an, Gesamtverantwortung zu übernehmen“, erklärt Diözesanratsgeschäftsführer Richard Ulrich. „Es ist wichtig, nach den Herausforderungen der Zeit zu fragen.“

In der Diözese Eichstätt gibt es viele Beispiele für konkretes Engagement: In Gunzenhausen erfuhr der Pfarrgemeinderat, dass in der Gemeinde überdurchschnittlich viele Mitglieder am Rande des Existenzminimums leben. „Zusammen mit der evangelischen Pfarrei wurde eine Art Tafel eingerichtet.“ Dort können sich Bedürftige kostenlos mit Lebensmitteln eindecken. In Nürnberg werden in einer Gemeinde mit vielen Zuzügen Neuankömmlinge mit einem Hausbesuch willkommen geheißen. In Schwanstetten besuchen ehrenamtliche Helfer unter dem Motto „Projekt Zeitschenker“ Senioren im Altersheim. „Wir erzählen ihnen vom alltäglichen Geschehen in der Welt, lesen ihnen etwas vor, gehen mit ihnen spazieren, singen mit ihnen und sind einfach für sie da“, berichten die „Zeitschenker“. Über ein Dutzend Männer und Frauen machen mit. In Feucht wiederum hat sich der Pfarrgemeinderat Gedanken gemacht, wie man den Eingangsbereich der Kirche einladender gestalten könnte. Gleichzeitig wurde ein Meditationsraum eingerichtet, in dem kleinere Gruppen Gottesdienste feiern können.

Bei derartigen Aktionen ist es wichtig, dass die Mitglieder des Pfarrgemeinderats nicht nur selbst aktiv werden, sondern auch andere zur Mitarbeit motivieren. „Man sollte versuchen, den ehrenamtlichen Mitarbeiterkreis in der Pfarrgemeinde zu erweitern“, so ein Tipp des Diözesanratsgeschäftsführers. Dabei helfe es, wenn regelmäßig über die Arbeit berichtet wird – wenn Sitzungsprotokolle in den Schaukästen ausgehängt, Termine in der Tageszeitung bekannt gemacht werden. „Ein Klima der Öffentlichkeit muss da sein.“ So falle es auch leichter, neue Kandidaten zu gewinnen: „Dann wird deutlich, worauf man sich einlässt.“

Es sind vor allem die Frauen, die in dem Gremium aktiv sind: 55 Prozent macht ihr Anteil aus. Ulrich: „Der Trend ist, dass die Frauen auch zunehmend die Leitung übernehmen.“ Bisher liege der Frauenanteil bei den Vorsitzenden um die 30 Prozent – jedoch mit steigender Tendenz. Weitere Zahlen aus der Statistik: Neun Prozent der Räte sind 16 bis 24 Jahre alt, 33 Prozent 25 bis 40 Jahre, acht Prozent über 60. „Der Bereich unter 30 Jahren ist unterrepräsentiert“, bedauert Ulrich.

Vielleicht ändert sich diese Zahl bei der kommenden Wahl? Der Diözesangeschäftsführer setzt zumindest auf eine höhere Wahlbeteiligung. „Ich hoffe, dass wir bei der Wahlbeteiligung über 30 Prozent kommen.“ Vor vier Jahren waren es 28 Prozent – und damit immerhin vier Prozent mehr als bei der vorherigen Wahl. Indiz für ein besseres Ergebnis im Jahr 2006 ist die hohe Zahl von Wahlbenachrichtigungskarten. Sie wurden von über 90 Prozent der Pfarreien angefordert und laden jeden Wahlberechtigten persönlich zu Wahl ein. „Das hat sicher den Effekt, dass die Wahlbeteiligung höher sein wird als vor vier Jahren“, hofft Ulrich.

Neu ist, dass die Pfarreien ihre Kandidaten im Internet präsentieren und bereits am Wahlabend die Ergebnisse von jedermann abgerufen werden können. Dies läuft über die Startseite der Diözese „www.bistum-eichstaett.de“. Übrigens: Kandidieren können Personen ab 16 Jahren, wählen Pfarrgemeindemitglieder ab 14 Jahren.

 

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