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01.03.2024

„Frieden beginnt bei mir“: Caritas-Jahreskampagne im Seniorenheim Denkendorf

Senioren im Caritas Seniorenheim Denkendorf. Foto: Caritas/Esser

Mit selbst gebastelten Friedenstauben leisten Mitarbeitende und Bewohnerinnen und Bewohner im Caritas-Seniorenheim Denkendorf einen Beitrag zur Caritas-Jahreskampagne „Frieden beginnt bei mir“. Foto: Peter Esser/Caritas

Caritas-Seniorenheimleiterin Cornelia Maier. Foto: Caritas/Esser

Caritas-Seniorenheimleiterin Cornelia Maier hält es für eine gute Idee, sich selbst den Spiegel vorzuhalten, um zu mehr Frieden zu kommen. Foto: Peter Esser/Caritas

Was ist Frieden? Wo stifte ich Frieden, privat und in der Caritas? Und was wünsche ich mir für den Frieden? Diese Fragen standen heute im Mittelpunkt eines Aktionstages zur Caritas-Jahreskampagne „Frieden beginnt bei mir“ im Caritas-Seniorenheim St. Josef in Denkendorf. Die Aktion fand im Rahmen eines bundesweiten Kampagnentages des katholischen Wohlfahrtsverbandes statt.

Bewohner und Mitarbeitende äußern sich 

„Wir leben in einer Zeit, in der Krieg im Vordergrund steht und mit Atomwaffen gedroht wird. Die Menschen sind verunsichert. Wir brauchen Frieden und Gespräche dafür“, erklärte Helmut Bahn, ein 86-jähriger Bewohner des Seniorenheims. Andere Bewohnerinnen und Bewohner werden innerhalb ihrer Betreuung in Kürze ihre Eindrücke vom Frieden auf weißen Blättern mit aufgedruckten Friedenstauben festhalten und sich anschließend darüber austauschen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtung haben dies bereits getan. Von ihnen hängen Blätter an einem Fenster im Gang, auf denen unter anderem steht: „Frieden ist, wenn kein Krieg mehr ist.“ „Frieden beginnt morgens nach einer ruhigen Nacht.“ „Frieden fängt mit einem freundlichen ehrlichen Lächeln an.“ „Frieden bedeutet für mich Zusammenhalt im Team mit Vertrauen und offenen Gesprächen.“ Neben den Blättern mit Friedenstauben waren an einem Ast in einer Ecke auch aus Papier gebastelte Friedenstauben aufgehängt. Außerdem stand in der Mitte des Foyers ein Spiegel mit der Aufschrift „Frieden beginnt bei mir.“

Einrichtungsleiterin Cornelia Maier informierte in einer Ansprache vor Mitarbeitenden und Bewohnerinnen und Bewohnern, dass das Symbol der Friedenstaube auf die Bibelgeschichte zurückgeht, in der Gott mit Noah in seiner Arche nach der Sintflut Frieden schließt. „Als eine Taube mit einem frischen Olivenzweig auf die Arche zurückkehrte, wusste Noah: Die Flut geht zurück. Gott lässt uns nicht im Stich. Gott ist wieder versöhnlich gestimmt und hat Frieden mit den Menschen geschlossen.“ Das Wort Frieden, so Cornelia Maier, bedeute nach biblischem Verständnis umfassendes Glück, Gesundheit und Wohlergehen des Einzelnen und der Gemeinschaft, gelungenes Leben in gelungenen Beziehungen – zu anderen Menschen, zu sich selbst und zu Gott. Das hebräische Wort für Frieden „Schalom“ bezeichne den Zustand des „Heilseins“ und des Wohlergehens. „Für Frieden sorgen kann ich nur, wenn ich selber einen inneren Frieden habe. Dann kann ich meinen persönlichen Frieden, meine Ruhe und Ausgeglichenheit nach außen tragen“, erklärte die Seniorenheimleiterin.

Ein Beispiel für eine Person, der dies offenbar gelingt, ist die Hauswirtschaftsleiterin der Einrichtung Claudia Halbig, die dort seit knapp 30 Jahren tätig ist. „Ich denke, ich bin ein positiver Mensch und kann daher Ruhe ins Team bei der Arbeit und in meine Familie bringen“, sagte diese. Auf die Frage, was sie sich für den Frieden wünscht, antwortete sie: „Ich wünsche mir, dass jede und jeder zuerst vor der eigenen Haustür kehrt, aber auch den Blick über den Tellerrand hinaus nicht verliert und Menschen, die Hilfe brauchen, hilft, ohne aufdringlich zu sein.“

Ein Spiegel wurde nach Mitteilung von Cornelia Maier zu einem Medium, mit dessen Hilfe eine Mitarbeiterin des Hauses, die sich in einem Konflikt befand, wieder mehr eigenen inneren Frieden fand. Gemeinsam mit dieser schaute die Seniorenheimleiterin eine viertel Stunde in einen Spiegel im Zimmer eines Bewohners und beriet sich dabei mit ihr über ihr Problem. „Anschließend hatten wir, so denke ich, doch einen kleinen inneren Frieden gefunden. Man benötigt aber Zeit und muss mit dem inneren Auge in den Spiegel schauen“, so Maier. Sie hat sich für die Kampagne stark engagiert und hofft dadurch, Menschen auf Frieden aufmerksam machen und aufrütteln zu können: Zum einen, „da wir seit zwei Jahren wieder Krieg haben. Ich denke, wir haben uns ein Stück weit an den Krieg in der Ukraine und in Nahost gewöhnt. Die Bilder sind schrecklich. Entweder man schaltet Medien mittlerweile aus oder man hört nur noch mit halbem Ohr hin.“ Zum anderen betont sie, dass „ich keinen großen Frieden erwarten kann, wenn jede und jeder einzelne mit sich selbst im Unreinen ist“. Genau deshalb hält sie die Idee mit dem Spiegel für eine „super Idee. Wenn man sich Zeit nimmt und hineinschaut, dann kann vielleicht der eine oder die andere doch einen Frieden bei sich erkennen.“

„Auch kleine Schritte zählen“

Bundesweit hat die Caritas in ganz Deutschland heute eine Spiegel-Aktion durchgeführt. Mit aufmerksamkeitserregenden Standspiegeln mit Aufklebern „Frieden beginnt bei mir“ machte sie im öffentlichen Raum, zum Beispiel in vielen Fußgängerzonen und auf Marktplätzen, auf sich und ihre Botschaft aufmerksam: „Als Caritas wollen wir jeden Tag ein Ort sein, an dem der Weg zu Frieden und Versöhnung aufs Neue beginnt.“ Sie schuf damit eine Gelegenheit, über diese Werte ins Gespräch zu kommen. Dabei wurden Ideen ausgetauscht, welchen Beitrag jeder und jede zu diesen Themen leisten kann: in der Familie, im Freundeskreis oder bei der Arbeit. Ein grundsätzliches Ergebnis lautete: „Frieden fängt im Kleinen an und auch kleine Schritte zählen!“ Informationen zur Kampagne gibt es unter www.caritas.de/frieden.

Text: Peter Esser/Caritasverband für die Diözese Eichstätt

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