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22.07.2009

Einsatz mit dem Ziel, „Caritas zu vermehren“ - Caritasdirektor Harrer verabschiedet, Domkapitular Brummer eingeführt

Caritasdirektor Harrer verabschiedet

Zum Dank für seine Arbeit erhielt Caritasdirektor Willibald Harrer (rechts) vom 1. Vorsitzenden des Caritasverbandes für die Diözese Eichstätt, Domkapitular Josef Blomenhofer, eine Figur der heiligen Elisabeth. Im Hintergrund das Blasorchester von Schülerinnen und Schülern der beiden Diözesanen Eichstätter Realschulen, die den Festakt im Kolpinghaus musikalisch umrahmten. Foto: Caritas/Esser

Eichstätt, 21.07.2009. (pde) - Stabwechsel an der Spitze des Caritasverbandes für die Diözese Eichstätt: Mit einem Gottesdienst im Eichstätter Dom und einem Festakt im Kolpinghaus sind Caritasdirektor Willibald Harrer (58) aus seinem Amt verabschiedet und Domkapitular Monsignore Rainer Brummer (67) in dieses offiziell eingeführt worden. Über 150 Gäste aus kirchlichem und politischem Leben nahmen daran teil. Brummer, seit 1997 Leiter der Hauptabteilung Seelsorge/Weiterbildung der Diözese, ist ab 1. September Caritasdirektor. Harrer, der acht Jahre lang in diesem Amt war, soll im September 2010 Nachfolger von Finanzdirektor Domkapitular Leodegar Karg werden, wenn dieser in den Ruhestand treten wird. Zur Einarbeitung in seine künftige Aufgabe hat Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB Harrer für ein Jahr freigestellt.

Der Bischof lobte die Bereitschaft Harrers, „wie er sich auf meine Anfrage vorbehaltlos zur Verfügung stellte“. Er bezeichnete ihn als „nüchternen und geerdeten Menschen“, der analytisch und strukturiert handle und sich somit in ökonomisch schwieriger werdenden Zeiten für die Aufgabe als Finanzdirektor eigne. Brummer dankte der Bischof für „die Bereitschaft, in einem Alter, indem sich mancher Pfarrer schon auf den Ruhestand freut, die Leitung des Caritasverbandes zu übernehmen“. Der Bischof zeigte sich davon überzeugt, dass dieser mit der „ihm eigenen Menschenfreundlichkeit und pastoralem Eifer“ viel zum Wohl des Caritasverbandes beitragen könne.

Der 1. Vorsitzende des Caritasverbandes, Domkapitular Josef Blomenhofer, würdigte vor allem drei Entwicklungen im Caritasverband unter Harrer: erstens, dass die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in seiner Amtszeit von rund 2.700 im Jahr 2001 auf heute etwa 3.000 gestiegen sei. „Jedes Jahr sind im Durchschnitt 37 neu eingestellt worden, alle zehn Tage eine Person“, veranschaulichte Blomenhofer. „Dafür galt es, Fäden zusammenzuhalten, damit alle an einem Strang ziehen, am Strang Caritas.“ Zweitens lobte der 1. Vorsitzende die „großen baulichen Verbesserungen, vor allem in Altenheimen“ in Harrers Amtszeit sowie den größten Umbau in der Geschichte des Verbandes, der 2007 nach sechs Jahren im Schul- und Tagesstättengebäude des Caritas-Zentrums St. Vinzenz Ingolstadt zum Wohl behinderter Kinder abgeschlossen wurde: für rund 12 Millionen Euro, wovon der Caritasverband selbst knapp 4,3 Millionen aufbrachte. Drittens hob Blomenhofer hervor, dass sich der Jahresumsatz des Verbandes von knapp 66 Millionen auf 82,7 Millionen Euro gewaltig erhöht habe. „Hier galt es, klug zu wirtschaften und zielgerichtet zu investieren.“ Dafür habe sich der Caritasdirektor zukunftsweisend beraten lassen und entschieden gehandelt – dies immer mit dem Ziel „Caritas zu vermehren“. Zum Dank überreichte Blomenhofer dem scheidenden Caritasdirektor das Ehrenzeichen in Gold des Deutschen Caritasverbandes sowie als Geschenk des Diözesan-Caritasverbandes eine Figur der heiligen Elisabeth.

Landes-Caritasdirektor würdigt Engagement unter Harrer in Umweltfragen

Landes-Caritasdirektor Prälat Karl-Heinz Zerrle würdigte insbesondere das Engagement des Caritasverbandes Eichstätt unter Harrer für Umweltfragen. „Da haben wir als Landes-Caritasverband einiges von euch gelernt“, sagte Zerrle. Harrer war es stets wichtig, dass auch die Caritas einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung leistet. Von diesem Engagement zeugen zum Beispiel mittlerweile 15 Photovoltaikanlagen auf Dächern verschiedener Einrichtungen des katholischen Wohlfahrtsverbandes im Bistum Eichstätt. Im Jahr 2008 konnten die Photovoltaikanlagen des Eichstätter Verbandes nach eigenen Angaben über 400.000 Kilowatt Strom in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Mit dieser Energie könnten ungefähr hundert Haushalte mit je vier Personen ein Jahr lang versorgt werden. Zum Umwelteffekt: Dies entspricht rechnerisch einer CO2-Einsparung von gut 280 Tonnen. Neben dem Umweltengagement nannte Zerrle die Umsetzung der Hospizidee und Palliativpflege in Caritaseinrichtungen, für die sich Harrer stark eingesetzt habe. Laut Caritas haben mittlerweile rund 60 Pflegerinnen und Pfleger aus Caritas-Altenheimen und -Sozialstationen sowie der Malteser im Bistum Eichstätt an mittlerweile drei Basiskursen „Palliativ Care und Hospizarbeit“ - jeweils im Umfang von 160 Stunden - teilgenommen. Dabei bildeten sie sich für den Umgang mit Bewohnern und Patienten weiter, die sich im fortgeschrittenen Stadium einer unheilbaren Erkrankung befinden.

Die stellvertretende Eichstätter Landrätin Tanja Schorer-Dremel würdigte insbesondere die Bildungsoffensive im Pflegebereich. Unter Harrer wurden zahlreiche unterschiedliche Fort- und Weiterbildungen für Fachkräfte, aber auch andere Angestellte durchgeführt für „Verständnis für und Umgang mit Demenz“. Dem Eichstätter Verband zufolge haben nahezu alle 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Altenheimen an einer Tagesschulung teilgenommen: von Reinigungskräften über Hausmeister bis zu Heimleitern. Über 800 Angestellte in Hauswirtschaft und Pflege hätten sich zudem an zweitägigen Aufbautagen beteiligt. Der 1. Vorsitzende des Diakonischen Werkes Roth-Schwabach, Dekan Klaus Stiegler, nannte Harrer einen „verlässlichen Partner“, der nie einen Hehl daraus gemacht habe, dass mit der „Ökumene eine unumkehrbare Entwicklung in Gang gekommen ist“. Klaus Stubenvoll, 1. Vorsitzender der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen, würdigte, dass die Arbeitsvertragsrichtlinien der Caritas unter Harrer eine Grundlage seien, „die keiner Diskussion bedarf“. Stubenvoll sprach seinen Dank dafür aus, dass es bei der Caritas im Bistum Eichstätt bisher keine Gehaltsrückgänge gegeben habe. Der Leiter der ambulanten und stationären Pflegedienste im Eichstätter Caritasverband, Helmut Stephan, überreichte dem Caritasdirektor zum Dank ein Album, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 19 Caritas-Altenheime und 17 -Sozialstationen im Bistum in Wort und Bild Erinnerungen an die Zeit mit diesem zum Ausdruck bringen.

Caritasdirektor Harrer selbst hob vor allem spirituell gesetzte Impulse in seiner Amtszeit hervor: zum Beispiel in Tagesseminaren „Dienstgemeinschaft Caritas“ für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insgesamt rund 650 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten sich in diesen Veranstaltungen mit Leitbild, Wesen und Wert der Caritas auseinandergesetzt. „Es ist mir immer wichtig gewesen, dass Caritas nicht nur als Sozialkonzern wahrgenommen wird, sondern als Gemeinschaft, in der Nächstenliebe aus christlichem Geist geleistet wird“, begründete Harrer. Sein Nachfolger Brummer beschrieb seine Grundaufgabe mit den Worten: „Es geht um die Menschen und damit um Gott, der uns besonders in den Armen und Kranken begegnet. Das möchte ich in Zukunft mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern glaubhaft machen.“

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