Zum Inhalt springen
30.06.2005

Ein halbes Jahr nach dem Seebeben - Caritas zieht Zwischenbilanz

Eichstätt. (pde) - Insgesamt 47 Millionen Euro hat die Abteilung Auslandshilfe des Deutschen Caritasverbandes für die Seebebenopfer in Südostasien erhalten. Der Eichstätter Diözesanverband hat dazu mit über 1,7 Millionen Euro beigetragen. Davon wiederum stammen gut eine Million Euro aus der gemeinsamen Spendenaktion mit dem „Donaukurier“.

„Das machte es uns möglich, in Indien, Indonesien, Sri Lanka, Thailand und Somalia die größte Auslandshilfsaktion in der Geschichte der deutschen Caritas in Gang zu setzen“, erklärt der Leiter der Auslandshilfe von „Caritas international“, Dr. Martin Salm, ein halbes Jahr nach der Katastrophe. Nach seinen Angaben hat allein die Soforthilfe des internationalen Caritas-Netzwerkes rund 500.000 Menschen erreicht. Dazu gehörte die Versorgung mit Trinkwasser, Lebensmitteln, Medikamenten und Notunterkünften. Die deutsche Caritas habe zur Soforthilfe etwa 7,5 Millionen Euro beigesteuert. Der Großteil der Spenden fließt laut Salm aber in die mittel- und langfristige Hilfe, also vor allem in Wohnhäuser, Boote und Bootswerkstätten, Netze, die Entsalzung von Äckern, Säuberung von Teichen, Saatgut und die psychologische Betreuung. Dafür seien bis Dezember 2007 32,5 Millionen Euro fest verplant. Weitere 7 Millionen stünden dann noch für langfristige Projektarbeit zur Verfügung.

Die deutsche Caritashilfe legt nach Salms Worten großen Wert auf qualitative Hilfe: Etwa durch die Einbeziehung der Bevölkerung vor Ort mit Hilfe von „Dorf-Komitees“, auch wenn dies „ein oft mühsamer und zeitraubender Weg“ sei. Andererseits auch durch die Berücksichtigung ökologischer Belange. An der Ostküste der indonesischen Insel Sumatra werden beispielsweise mit dem einheimischen Partner „Mammamia“ 800 Häuser für obdachlose Tsunami-Opfer aufgebaut. Das benötigte Holz werde allerdings nicht aus dem umliegenden Regenwald entnommen, sondern von einem Händler bezogen, der ökologisch zertifiziertes Holz anbauen lässt. Dadurch „schützen wir nicht nur den indonesischen Tropenwald, sondern leisten auch noch einen Beitrag zur Stärkung der lokalen Wirtschaft, insbesondere der nachhaltigen Forstwirtschaft“, erläutert Salm.

Als weiteres wegweisendes Projekt bezeichnet der Pressereferent von Caritas international, Achim Reinke, einen Bauhof in Paiyagala auf Sri Lanka, der im Zuge des Baus von 425 Häusern eingerichtet wurde. Dieser Hof diene erstens zur Lagerung von Baumaterial, um sich unabhängiger von Lieferengpässen und Preisschwankungen zu machen, zweitens zur Arbeit für erwerbslose Fischer und frühere Angestellte der Tourismusbranche und drittens zur Ausbildung dieser Arbeiter in Grundzügen des Hausbaus. Für Traumarbeit werden von den Spendengeldern in Indonesien zum Beispiel Freiwilligenorganisationen unterstützt, die für betroffene Kinder und Jugendliche pädagogische und psychologische Betreuung leisten.

 

Weitere Meldungen

Die Stabsstelle Medien und Öffentlichkeitsarbeit veröffentlicht kontinuierlich aktuelle Nachrichten aus dem Bistum. Zur Übersicht.

Videos

Videos zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.

Audios

Audios zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.