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23.02.2010

Eichstätter Diözesanbaumeister Karl Frey geht in den Ruhestand - Mehr als 20 Jahre Bauen für Kirche und Universität

Diözesanbaumeister Karl Frey

Eichstätt. (pde) - Der Eichstätter Diözesanbaumeister Karl Frey (67) geht zum 1. März 2010 in den Ruhestand. Dipl. Ing. Architekt Karl Frey war seit 1991 Leiter des Diözesan- und Universitätsbauamtes Eichstätt. Die fachliche Leitung des Bauamtes übernimmt sein bisheriger Stellvertreter Dipl. Ing. Architekt Richard Breitenhuber. Im Zuge struktureller Sparmaßnahmen wird das Diözesanbauamt innerhalb des Bischöflichen Ordinariates einer neu umschriebenen Hauptabteilung für Finanzen und Bauwesen unter Leitung des Bischöflichen Finanzdirektors zugeordnet. Bis September soll im Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Mitarbeitervertretung die neue Struktur im Detail besprochen werden. Eine offizielle Verabschiedung von Baudirektor Frey ist für den Sommer geplant. Bis dahin wird Karl Frey noch einige Projekte weiter betreuen.

Der gebürtige Eichstätter Karl Frey absolvierte sein Ingenieursstudium am Polytechnikum Nürnberg und ein Architekturstudium an der Technischen Universität München. Nach einer Referendarzeit wurde er 1980 Regierungsbaumeister. Anschließend übte er eine freiberufliche Tätigkeit als Architekt aus, bevor er 1984 Stadtbaumeister in seiner Heimatstadt Eichstätt wurde. 1989 wechselte er in das Diözesan- und Universitätsbauamt, dessen Leitung er zwei Jahre später übernahm. Daneben nahm er immer wieder Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen wahr und ist bei großen Wettbewerben ein gefragter Preisrichter.

Erhaltung, Sanierung und Weiterbau kirchlicher Gebäude, um auch angesichts geringer werdender finanzieller Mittel den Raum und geeigneten Rahmen für die Seelsorge und andere Aufgaben der Kirche zu schaffen, dies war für den Diözesanbaumeister vorrangiges Anliegen. So wurde von 1993 bis 2000 das ehemalige Kapuzinerkloster in Wemding zu einem Karmelitinnenkloster umgestaltet und damit zu einem neuen religiösen Zentrum. 2003 wurden Erweiterung und Neubau des Salesianums Rosental in Eichstätt abgeschlossen. Ebenso zeichnet Karl Frey für umfangreiche Sanierungs- und Neugestaltungsmaßnahmen der Heilig-Kreuz-Kirche in Neuburg-Bergen, der Wallfahrtskirche Maria Brünnlein in Wemding und der Eichstätter Schutzengelkirche verantwortlich.

Mit dem Preis des Bundes Deutscher Architekten (BDA) ausgezeichnet wurde der 2002 vollendete Neubau von Jugendhaus und Wallfahrtsgaststätte auf dem Habsberg bei Velburg. Ebenfalls mit einem BDA-Preis bedacht wurden der 1996 abgeschlossene Umbau und die Erweiterung eines frühbarocken Trakts des ehemaligen Jesuitenkollegs im Orbanbau in Ingolstadt. In der Folge wurden dann auch der Neubau der Sporthalle im Innenhof des Canisiuskonvikts und eines Studentenwohnheims realisiert. Weitere viel beachtete Projekte Freys für kirchliche Nutzung sind der Umbau der frühbarocken Kapelle St. Richard im ehemaligen Jesuitenkolleg in Eichstätt zum EDV-Rechenzentrum der Diözese, der 2005 fertiggestellte Kindergarten der Pfarrei Heilige Familie Eichstätt und die Kinderkrippe der Katholischen Universität in Eichstätt. Auch für die Entwurfskonzepte zur räumlichen Zusammenlegung zweier Schulen in Eichstätt-Rebdorf in Verbindung mit einer Sanierung der Klostergebäude und einem umfassenden Energiekonzept für den gesamten Komplex zeichnet Karl Frey verantwortlich.

Besondere Beachtung fand in jüngster Zeit der Neubau der Kirche Sankt Bonifatius in Dietenhofen im Landkreis Ansbach. Es handelt sich um die erste Kirche in Deutschland, die ausschließlich mit regenerativen Energien versorgt wird. Durch die Kombination von Fotovoltaik und Geothermie ist das Gebäude energetisch autark.

Für das Schaffen Karl Freys ist Bauen im Blick auf Umwelt- und Klimaschutz, vor allem durch alternative Energiekonzepte und den Einsatz regenerativer Energie, ein besonderes Kennzeichen. Zahlreiche Einrichtungen wurden diesen Gesichtspunkten unterzogen. In diözesanen, pfarrlichen und universitären Gebäuden wurden Maßnahmen gegen Wärmeverluste getroffen, die Modernisierung von Heizungen und deren Umstellung auf regenerative Energiequellen wurde durchgeführt, die Einführung von Solaranlagen und der Nutzung von Regenwasser forciert.

Historische Substanz für die Universität nutzbar zu machen ist ein weiterer Schwerpunkt im Schaffen Karl Freys: Herausragendes Beispiel ist die mit einem BDA-Preis ausgezeichnete Umgestaltung der Aula am Graben in Eichstätt zur Teilbibliothek der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Beispiele für die Sanierung denkmalgeschützter Bausubstanz zur Nutzung durch die Katholische Universität sind auch die historischen Gebäude in der Eichstätter Ostenstraße.

Über die Diözese Eichstätt hinaus greift das Wirken Karl Freys bei Projekten in Litauen, der Ukraine und Polen, wo sich der Eichstätter Diözesanbaumeister für soziale Maßnahmen und fachliche Unterstützung engagiert. Rahmenbedingungen für die Pastoral schaffen war auch Ziel zweier Projekte in Berlin: die Neugestaltung der Kirche Saint Louis des Francais in der Julius-Leber-Kaserne und der Neubau der Kapelle St. Michael in der Kurie des katholischen Militärbischofs. Karl Freys Werke für die Kirche und die Universität sind in zahlreichen Fachpublikationen vorgestellt.

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