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27.06.2017

Dem Menschen widmen: Fortbildung zur Betreuungskraft abgeschlossen

Rund 20 Frauen aus Caritas-Seniorenheimen und aus mehreren Sozialstationen im Bistum Eichstätt haben sich zu Betreuungskräften qualifiziert. pde-Foto: Peter Esser (Caritas)

Rund 20 Frauen aus Caritas-Seniorenheimen und aus mehreren Sozialstationen im Bistum Eichstätt haben sich zu Betreuungskräften qualifiziert. pde-Foto: Peter Esser (Caritas)

Eichstätt. (pde) – Eine halbjährige Qualifizierung zur zusätzlichen Betreuungskraft haben rund 20 Frauen aus stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen der Caritas im Bistum Eichstätt im Tagungshaus Schloss Hirschberg abgeschlossen. Anders als bei bisherigen Fortbildungen zu diesem Beruf waren dieses Mal mit sieben Teilnehmerinnen auch mehrere Mitarbeiterinnen aus Caritas-Sozialstationen darunter. Sie werden vor allem demenzkranke Menschen in Tagespflegen in ihrem Alltag betreuen und begleiten.

„Es ist am schönsten, wenn man sich ausschließlich den Menschen widmen kann“, meinte Heidi Haberkorn von der Caritas-Sozialstation Abenberg-Spalt. Dort hat sie bisher vor allem Patientenfahrten durchgeführt, Besorgungen und Einkäufe getätigt und in der Tagespflege mitgeholfen. Nun freut sie sich darauf, in der Tagespflege ganz in der Betreuung zu arbeiten. Im Fortbildungskurs hat sie vor allem neue Erfahrungen in einer Praxisarbeit gemacht: Sie schrieb eine Biografie über eine Patientin in ihrer Einrichtung, die schwere familiäre Schicksalserlebnisse hatte. Nun kann sie sich erklären, warum diese Frau in Betreuungsgruppen zwar durchaus gerne zuschaut, sich aber sonst eher zurückhält. Und nach der Fortbildung weiß sie besser, wie sie auf die Dame in einer Einzelbetreuung eingehen kann.

Ähnliche Erfahrungen hat Petra Kaiser aus dem Caritas-Seniorenheim St. Pius Ingolstadt gemacht, die auch „gerne ganz am Menschen arbeiten will“. Auch sie hat nach eigenen Worten vor allem gelernt, Hausbewohner mit unterschiedlichem Verhalten individueller anzusprechen. Während sie für ihre Praxisarbeit ein Gespräch mit einem Bewohner über „Früher und Heute“ führte, buk Claudia Rackl aus dem Seniorenheim Dietfurt mit einer Seniorin ein Osterbrot und gestaltete mit ihr ein Osternest. Auch ihr Fazit lautet: „Durch den Kurs kann ich jetzt intensiver auf Bewohner eingehen.“ Vor allem habe sie aber auch viel über das Krankheitsbild Demenz gelernt.

Bisher sind die nun qualifizierten zusätzlichen Betreuungskräfte vor allem in der Hauswirtschaft, als Pflegehelferinnen oder sogenannte Präsenzkräfte in ihren Häusern tätig. In 160 Stunden wurden ihnen verschiedenste Inhalte und Kompetenzen vermittelt, die es ihnen nun ermöglichen, alte und pflegebedürftige Menschen intensiv zu begleiten und diesen angemessene Zuwendung zu schenken: sei es bei Spaziergängen, Spielen, Bewegungsangeboten oder in Gesprächen – in Einzel- oder Gruppenbetreuung. Die Themen der Fortbildung reichten von aktivierenden und therapeutischen Möglichkeiten bei Demenzerkrankungen über den Umgang mit herausforderndem Verhalten bis zur Angehörigenarbeit. 

Den Fortbildungskurs hatte der Caritasverband Eichstätt in Kooperation mit der Katholischen Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern sowie dem freiberuflichen Referenten in der Altenhilfe Thomas Distler organisiert. Distler, der schon mehrere solcher Qualifizierungen für die Caritas Eichstätt durchgeführt hat, sagte, er habe aus Rückmeldungen bisheriger Kursteilnehmerinnen erfahren, dass diese „seit der Qualifizierung sicherer und souveräner in ihrem Auftreten geworden sind und sich in ihrem Handeln bestätigt fühlen“. Rosi Schmidpeter, Fortbildungsreferentin für Gesundheitsberufe bei der Katholischen Akademie, ermutigte die Absolventinnen, bei schwierigen Erfahrungen nicht zu verzagen: „Machen Sie Stolpersteine zu Stufen für sich selbst und zu anderen“, sagte sie im Rahmen der Zeugnisvergabe.

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