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02.02.2005

„Coaching“ für Pfarrgemeinden - Arbeitsgemeinschaft bietet kirchlichen Einrichtungen Beratung bei Umstrukturierungen und der Entwicklung neuer Ideen

Eichstätt. (pde) – „Coaching“ - diesen Begriff kennt man aus Wirtschaftsunternehmen: Professionelle Berater unterstützen Abteilungen, wenn Probleme im Team auftauchen, wenn neue Unternehmensziele entwickelt werden oder Umstrukturierungen anstehen. Die Diözese Eichstätt bietet einen ähnlichen Service: Einrichtungen können sich über die „Arbeitsgemeinschaft für Organisationsentwicklung und Gemeindeberatung“ Unterstützung holen. Etwa, wenn sich eine Gemeinde das Ziel gesetzt hat, verstärkt junge, zugezogene Familien zu integrieren. Oder wenn Pfarrgemeinderäte klagen, dass die ehrenamtlichen Aufgaben zu viel werden und sie in Arbeit ersticken. Dann kommen die Berater in die Gremien. Sie stehen als Moderatoren zur Verfügung und helfen bei der Lösung von Problemen.

Die Gemeindeberatung richtet sich unter anderem an Kirchenverwaltungen, Pastoralteams, kirchliche Verbände und Einrichtungen wie Kindergärten, Altenheime und Sozialstationen. In ihren Statuten sind die Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft so formuliert: „Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung will Pfarrgemeinden und kirchliche Einrichtungen dabei unterstützen, ihre Aufgaben zu erkennen, Ziele und Schwerpunkte zu vereinbaren, eigene Fähigkeiten und Möglichkeiten zu entdecken, gemeinsam zu planen und zu handeln und Konflikte angemessen zu bearbeiten.“

Das Team besteht aus sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Neben ihrer Arbeit als Pfarrer oder hauptamtliche Laienmitarbeiter stehen sie als Berater zur Verfügung. Erwin Westermeier, Pfarrer in Georgensgmünd und Röttenbach, ist der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft. Er sieht noch jede Menge Handlungsbedarf, vor allem im Blick auf die neu formierten Seelsorgeeinheiten. Da Sparmaßnahmen und ein „entsprechender Umgang auch mit den personellen Ressourcen“ im Bistum ein Thema bleiben werden, sieht Westermeier hier einen weiteren Arbeitsschwerpunkt.

Wie der soeben erschienene Jahresbericht 2004 ausweist, hatte das Team im vergangenen Jahr fünf Beratungsaufträge. Ein Pfarrgemeinderat bat um Hilfe bei der Arbeitsorganisation. Ein Familienkreis wollte eine „Standortbestimmung“, ein Kreisbildungswerk brauchte Unterstützung bei der Zielgruppenorientierung. Ein Pfarrgemeinderat führte mit Unterstützung der Berater eine Stärken/Schwächen-Analyse durch. Beispiele aus den Jahren davor zeigen, dass noch sehr viel mehr möglich wäre: Da wurden etwa Pfarrgemeinden unterstützt, die zusammengefasst wurden und plötzlich nur noch mit einem Pfarrer auskommen mussten. Es mussten Ängste ausgeräumt, Sitzungen schon aus Zeitgründen straffer durchgezogen und die Pfarrgemeinderäte von drei Orten miteinander vertraut gemacht werden. Oder das Beispiel aus Nürnberg, wo Familien stärker angesprochen werden sollten: In einer Klausurtagung, die von der Arbeitsgemeinschaft begleitet wurde, wurden zahlreiche neue Ideen entwickelt. Etwa, dass einmal im Monat nach dem Sonntagsgottesdienst ein Mittagessen zu familienfreundlichen Preisen angeboten wurde. Der Termin entwickelte sich zum Treffpunkt von Gottesdienstbesuchern jeden Alters.

Laut Westermeier gäbe es für die Arbeitsgemeinschaft noch sehr viel mehr Einsatzmöglichkeiten – wenn nur die Scheu nicht so groß wäre. „Beratung wird als etwas gesehen, das mit Defiziten, mit Krisen und Konflikten zu tun hat. Als möglicher Klient möchte man damit natürlich nichts zu tun haben.“ Leider sei es der Arbeitsgemeinschaft bisher nicht gelungen, dieses Bild von Gemeindeberatung aus den Köpfen und Herzen der Menschen zu vertreiben. „Aufgabengebiete und Themen gäbe es dazu viele im Bereich der Diözese“, betont der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft. Etwa „Leitbildentwicklungen, Planungen, Kooperationsvereinbarungen in den Seelsorgeeinheiten, verbesserter Einsatz der Ressourcen wie ehren- und hauptamtliches Personal und Finanzen, Umgang mit Visionen, geistliche, spirituelle Vertiefungen und deren Umgang im Gemeindeleben“. Beratungen sind in unterschiedlichen Umfang möglich. Die Kurzberatung umfasst im Schnitt den Zeitraum von drei Monaten und enthält drei Beratungskontakte. Zu einer längerfristigen Beratung gehören mindestens fünf Gespräche. Sie erstrecken sich über einen Zeitraum von mehr als einem halben Jahr. Alle Beratungsgespräche werden vertraulich behandelt.

Informationen gibt es im Internet unter „www.bistum-eichstaett.de/gemeindeberatung“. Dort finden sich auch Broschüren zum Herunterladen. Über das Bischöfliche Seelsorgeamt (Tel. 08421/50-668) ist ebenfalls eine erste Kontaktaufnahme möglich.

 

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