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22.07.2013

Caritas begrüßt Beschluss über Profil „Inklusion“ für Förderschulen

Eichstätt/Ingolstadt. (pde) – Der Caritasverband Eichstätt begrüßt die Entscheidung, dass sich Förderschulen nun auch zu einer inklusiven Schulform weiterentwickeln dürfen. Eine fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe im Bayerischen Landtag hatte sich Ende letzter Woche drauf geeinigt, dass ab dem Schuljahr 2014/2015 auch diese Schulen das Profil „Inklusion“ erhalten können. Damit können zum Beispiel auch Kinder mit schwerer und mehrfacher Behinderung an Förderzentren gemeinsam mit nichtbehinderten Kindern unterrichtet werden. Das Caritas-Zentrum St. Vinzenz in Ingolstadt will diesen Weg nun rasch an seinem privaten Förderzentrum mit Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“ beschreiten. Das kündigte Markus Pflüger, Leiter von St. Vinzenz und Sprecher für Behindertenhilfe beim Diözesan-Caritasverband, an.

„Es ergibt sich daraus für uns die Perspektive, spätestens im Schuljahr 2015/2016 eine Tandem-Klasse am Caritas-Zentrum St. Vinzenz einzurichten“, freut sich Pflüger. Eine solche Klasse besteht aus Förderschülern und Regelschülern und wird von zwei Lehrern betreut: einem Förderschul- und einem Grundschullehrer. Einen Antrag auf Zuerkennung des Profils Inklusion hatte die Schule von St. Vinzenz bereits Anfang 2012 gestellt. „Zurzeit versuchen wir, für das kommende Schuljahr 2013/2014 in der Grundschule an der Lessingstraße eine Partnerklasse zu installieren“, erklärt Pflüger. In einer solchen Partnerklasse erhalten Förderschüler einen Teil des Unterrichts gemeinsam mit einer Klasse der Regelschule. Ebenso sollen die Schüler aus St. Vinzenz an der Nachmittagsbetreuung der Ganztagsschule teilnehmen können. „Wir hoffen, dass so schon im kommenden Jahr ein Stück mehr Inklusion verwirklicht werden kann und dass das Lehrpersonal der beiden Schultypen zusammenwächst“, so Markus Pflüger.

Die Einigung im Landtag wird von der Caritas als ein Schritt in die richtige Richtung gewertet. „Die Politiker aller Fraktionen, die sich mit der Umsetzung der UN-Konvention für die Rechte behinderter Menschen im Bildungsbereich beschäftigen, erkennen damit die enormen Leistungen der Förderschulen für die Inklusion an“, so Michael Eibl, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Förderschulen der Caritas. Bisher wurden vor allem Partnerklassen in Regelschulen und in Förderschulen geschaffen, in denen bis zu 80 Prozent gemeinsamer Unterricht stattfindet. So gibt es Regionen in Bayern, in denen Förderschulen und Regelschulen täglich über 200 Schüler inklusiv unterrichten und dies auch auf die Nachmittagsbetreuung erweitert haben. Doch nur Regelschulen konnten bislang das Profil „Inklusion“ erlangen, indem sie Konzepte für die gemeinsame Beschulung von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderung erarbeiteten. Nun erhalten auch Förderschulen diese Möglichkeit. Auch sie können so nun zum Beispiel Tandemklassen für einen hundertprozentigen gemeinsamen Unterricht anbieten.

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