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Bischof Hanke: Priester muss Türöffner Gottes sein - Tag der Begegnung zum Jubiläum des Eichstätter Priesterseminars
Eichstätt, 12.10.2014. (pde) – „Die Kirche als priesterliches Volk Gottes braucht den sakramental bestellten Priester, um nicht zur Organisation zu degenerieren“. Dies betonte der Bischof von Eichstätt Gregor Maria Hanke beim Festgottesdienst zum Jubiläum 450 Jahre Collegium Willibaldinum. Zelebrant des Pontifikalamtes in der dicht gefüllten Eichstätter Schutzengelkirche war der Apostolische Nuntius in der Bundesrepublik Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, der auch die Grüße von Papst Franziskus zum Jubiläum des ältesten Priesterseminars nördlich der Alpen überbrachte.
Das Priestertum Christi realisiere sich auf zweifache Weise in der Kirche: im gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen und im sakramentalen Amt des Priesters. „Beide sind aufeinander bezogen und nicht austauschbar. Das eine kann ohne das andere nicht sein“, sagte Bischof Hanke in seiner Predigt. Ein Priesterseminar könne weder als Lehrlingsheim zur Ausbildung kirchlichen Kultpersonals, noch als bloßes pastorales Kompetenzzentrum und schon gar nicht als Kaderschmiede geführt werden. Die Kandidaten im Priesterseminar müssten in ihre Aufgabe eingeführt werden, durch Dienst und Leben auf Jesus Christus zu verweisen und das Handeln des Hohenpriesters Jesus Christus zur Wirkung zu bringen. Priesterlicher Dienst in der Kirche heiße, den Raum der Begegnung zwischen Gott und Mensch zu ermöglichen, mit ganzer Hingabe „Türöffner Gottes“ zu sein, so der Eichstätter Bischof..
Sicher benötige ein Priester heute zur Bewältigung seiner Aufgaben vielfältige Kompetenzen. „Den priesterlichen Dienst jedoch primär an Kompetenzen festzumachen, wäre ebenso kurz gedacht, wie Heiratswilligen bei der Vorbereitung auf die Ehe nur Kompetenzen für das gemeinsame Leben vor Augen zu stellen, ohne dem Wesentlichen, ihrer gegenseitigen Liebe und der Pflege dieser Liebe Aufmerksamkeit zu schenken“. Den Priestern und Priesteramtskandidaten wünschte Bischof Hanke, dass es ihnen gelinge, den anvertrauten Menschen Brücke zu sein auf dem Weg zur Begegnung mit Christus.
Das 450-jährige Bestehen des Eichstätter Priesterseminars wurde am 11. und 12. Oktober gefeiert: Den festlichen Gottesdienst am Samstag zelebrierte der päpstliche Sondergesandte Kardinal Paul Josef Cordes. Beim anschließenden Festakt im Alten Stadttheater Eichstätt war Bischof Felix Genn, Münster, der Festredner. Der Sonntag wurde als Tag der Begegnung begangen, an dem nach dem Gottesdienst in der Schutzengelkirche alle Interessierten in das Seminar eingeladen waren. In Workshops, Führungen und Ausstellungen konnten die Besucher das Leben im Collegium Willibaldinum und seine abwechslungsreiche Geschichte kennen lernen.
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