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24.03.2014

Bahnhofsmission leistet immer mehr Hilfe

Ingolstadt. (pde) – Über 4.200 Menschen hat die Bahnhofsmission Ingolstadt im vergangenen Jahr geholfen. Dabei wurden mehr als 5.700 Hilfeleistungen erbracht. Beides entspricht einer Steigerung von rund zehn Prozent im Vergleich mit dem Jahr 2012. Nach dem Jahresbericht 2013 der Einrichtung, die gemeinsam von der Caritas-Kreisstelle und dem Diakonischen Werk Ingolstadt getragen wird, waren über 60 Prozent der Hilfesuchenden Frauen und mehr als ein Drittel über 65 Jahre alt. Die direkten Reiseunterstützungen am Gleis haben etwas abgenommen, dafür sind Auskünfte, Gespräche sowie Aufenthalte in der Bahnhofsmission mehr gefragt. „Immer mehr vereinsamte Menschen sind darunter, aber auch solche mit psychischen Beeinträchtigungen“, erklärt Heike Bergmann, die als hauptamtliche Caritasmitarbeiterin vor Ort diesen Dienst mit derzeit zwölf Ehrenamtlichen – zwei mehr als im Jahr zuvor – leistet.

Sie schildert ein typisches Beispiel unbürokratischer und schneller Hilfe: „Ein Mann mittleren Alters, der am Bahnsteig auf seinen Zug wartete, fühlte sich nicht wohl. Es stellte sich heraus, dass er zuckerkrank war. Nach einer Pause mit viel Trinken in der Bahnhofsmission konnte er mit dem nachfolgenden Zug die Heimfahrt antreten.“ Manchmal seien Leute am Bahnhof aber auch einfach froh, wenn sie mit jemandem reden können. „Zu uns kommen Menschen, die sonst nirgendwo Gehör finden“, so die Caritasmitarbeiterin. Daher müssten die Freiwilligen der Bahnhofsmission manchmal auch „Seelsorger“ sein. Bei Problemlagen wie Wohnungslosigkeit, Schulden, Pflegebedarf oder Sicherung des Existenzminimums seien sie oft erste Ansprechpartner, weil Fachdienste eine zu hohe Schwelle für Betroffene darstellten. Wenn fachliche Hilfe erforderlich ist, verweisen die zehn ehrenamtlichen Frauen und zwei Männer sie an solche Stellen: zum Beispiel an die Allgemeine Sozialberatung und den Migrationsdienst der Caritas oder auch ans Sozialamt und Jobcenter.

Der stellvertretende Leiter und Sozialarbeiter der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt, Bernhard Gruber – der eng mit Heike Bergmann zusammenarbeitet –, freut sich, dass die Stadt Ingolstadt den Zuschuss für deren Stelle erhöhte. „Dadurch kann sich diese inzwischen sieben Wochenstunden um die vielfältigen Leitungsaufgaben kümmern.“ Ziel blieben aber zehn Stunden. „Die Gewinnung, Schulung, Einteilung und Pflege der Ehrenamtlichen braucht Zeit und fachliche Kompetenz. Ferner ist eine gezielte und kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit nötig“, begründet Gruber. Für dieses Jahr plant die Bahnhofsmission zum Beispiel eine Kunstaktion vor Ort.

Wichtig ist den Verantwortlichen für diese soziale Arbeit zudem, dass die Bahnhofsmission auch nach einem möglichen Umbau des Bahnhofsgebäudes an zentraler Stelle am Bahnsteig 1 bleibt: „Wir sind die nächste Hilfe am Bahnhof und gehören deshalb auch in die Mitte des Bahnhofs. Die Bahnhofsmission ist immer auch ein Ort der Begegnung und ein Platz für diejenigen, bei denen das Leben nicht immer gelingt“, heißt es im Jahresbericht.

Interessierte an einer ehrenamtlichen Mitarbeit bei der Bahnhofsmission erreichen Heike Bergmann telefonisch unter (0841) 72340 und per Mail (heike.bergmann@caritas-ingolstadt.de) oder dienstags und donnerstags von 9.00 bis 11.30 Uhr direkt bei der Ingolstädter Bahnhofsmission am Bahnsteig 1 (Bahnhofstraße 8).

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