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Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg

* 2. September 1914 in Apolda/Thüringen als Sohn des Glockengießers Otto Schilling

-  Ausbildung zum Glockengießer im väterlichen Betrieb in Apolda

-  Vertiefung der Ausbildung in der Gießereien Rüetschi in der Schweiz und Hamm in Staad

-  nach Kriegsende zuerst Verwalter, ab 1946 Kustos des deutschen Glockenlagers in Hamburg

- 1949 Gründung einer eigenen Gießerei in Heidelberg

† 6. Juni 1971 in Heidelberg

Quelle:  Dieter Schmidt: Friedrich Wilhelm Schilling. Leben und Werk, Verlag Helga Schmidt, Nürnberg, 1992

Friedrich Wilhelm Schilling entwickelte sich in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg sicher zu einem der besten deutschen Glockengießer. Annähernd 7.600 Glocken sind in der von ihm gegründeten Heidelberger Glockengießerei unter seiner Führung gegossen worden.
Als Gießer strebte Schilling die im Klang perfekte Glocke an. Ausgehend von der Apoldaer Schilling-Rippe entwickelte er im Laufe der Zeit eine eigene Rippe, die sich durch einen klaren und strahlenden Klang auszeichnet. Zu Gute kamen ihm dabei sicher die Studien, die er an den unzähligen Glocken des Hamburger Glockenlager durchführen konnte.
Markenzeichen der Schillingschen Glocken sind neben der fast unverwechselbaren Klangfarbe und einer nahezu makellosen Oberfläche außerdem eine absolut saubere Innenharmonie: die wichtigsten Teiltöne sind bei seinen Glocken fast auf das Cent genau aufeinander abgestimmt. Diese Perfektion in Bezug auf die Reinheit der Innenharmonie geht allerdings etwas zu Lasten der Individualität des Glockenklangs; Schilling-Glocken unterschiedlicher Kirchen wirken daher oft - trotz der Schönheit ihres Klangs - austauschbar, fast schon beliebig.
Erreicht hat Schilling die Reinheit der Innenharmonie seiner Instrumente vor allem durch das gekonnte Ausschleifen der Glocken, worin er und seine Mitarbeiter es sicher zu wahrer Meisterschaft brachten. Schilling machte in seinem Bestreben nach dem perfekten Glockenklang aber auch vor historischen Glocken, die immerhin zwei Weltkriege überstanden hatten, nicht halt: Nicht wenige Exemplare wurde in seinem Betrieb durch Ausschleifen im Ton nachgestimmt, deren originales Klangbild damit unwiederbringlich zerstört. Auch dürfte so manche nach Schillings Meinung "klanglich ungenügende" Glocke den Weg in den Schmelzofen gefunden haben.

 

Glocken auf Eichstätter Diözesangebiet (kleine Auswahl):

  • Heng, Filialkirche St. Jakobus der Ältere (1951, g' - a' - c'',  mit insgesamt 1.368 kg, als Zuguss zu e'')
  • Kemathen, Filialkirche Heilige Familie (1951, d''', Ø 367 mm, ca. 35 kg; vermutlich die einzige im Ton unkorrigierte Schilling-Glocke auf Diözesangebiet)
  • Pyrbaum, Pfarrkirche "Mater dolorosa" (1954, g' - a' - c'',  mit insgesamt 1.531 kg)
  • Burgthann, Filialkirche Christkönig (1968, a' - c'' - d'' - e'', mit insgesamt 1.439 kg)

Quelle: Glockenkartei der Diözese Eichstätt

* 2. September 1914 in Apolda/Thüringen als Sohn des Glockengießers Otto Schilling

-  Ausbildung zum Glockengießer im väterlichen Betrieb in Apolda

-  Vertiefung der Ausbildung in der Gießereien Rüetschi in der Schweiz und Hamm in Staad

-  nach Kriegsende zuerst Verwalter, ab 1946 Kustos des deutschen Glockenlagers in Hamburg

- 1949 Gründung einer eigenen Gießerei in Heidelberg

† 6. Juni 1971 in Heidelberg

Quelle:  Dieter Schmidt: Friedrich Wilhelm Schilling. Leben und Werk, Verlag Helga Schmidt, Nürnberg, 1992

Friedrich Wilhelm Schilling entwickelte sich in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg sicher zu einem der besten deutschen Glockengießer. Annähernd 7.600 Glocken sind in der von ihm gegründeten Heidelberger Glockengießerei unter seiner Führung gegossen worden.
Als Gießer strebte Schilling die im Klang perfekte Glocke an. Ausgehend von der Apoldaer Schilling-Rippe entwickelte er im Laufe der Zeit eine eigene Rippe, die sich durch einen klaren und strahlenden Klang auszeichnet. Zu Gute kamen ihm dabei sicher die Studien, die er an den unzähligen Glocken des Hamburger Glockenlager durchführen konnte.
Markenzeichen der Schillingschen Glocken sind neben der fast unverwechselbaren Klangfarbe und einer nahezu makellosen Oberfläche außerdem eine absolut saubere Innenharmonie: die wichtigsten Teiltöne sind bei seinen Glocken fast auf das Cent genau aufeinander abgestimmt. Diese Perfektion in Bezug auf die Reinheit der Innenharmonie geht allerdings etwas zu Lasten der Individualität des Glockenklangs; Schilling-Glocken unterschiedlicher Kirchen wirken daher oft - trotz der Schönheit ihres Klangs - austauschbar, fast schon beliebig.
Erreicht hat Schilling die Reinheit der Innenharmonie seiner Instrumente vor allem durch das gekonnte Ausschleifen der Glocken, worin er und seine Mitarbeiter es sicher zu wahrer Meisterschaft gebracht hatten. Schilling machte in seinem Bestreben nach dem perfekten Glockenklang aber auch vor historischen Glocken, die immerhin zwei Weltkriege überstanden hatten, nicht halt: Nicht wenige Exemplare wurde in seinem Betrieb durch Ausschleifen im Ton nachgestimmt, deren originales Klangbild damit unwiederbringlich zerstört. Auch dürfte so manche nach Schillings Meinung "klanglich ungenügende" Glocke den Weg in den Schmelzofen gefunden haben.

Glocken auf Eichstätter Diözesangebiet (Auswahl):

1951

  • Heng, Filialkirche St. Jakobus der Ältere (g' - a' - c'',  mit insgesamt 1.368 kg, als Zuguss zu e'')
  • Kemathen, Filialkirche Heilige Familie (d''', Ø 367 mm, ca. 35 kg; vermutlich die einzige im Ton unkorrigierte Schilling-Glocke auf Eichstätter Diözesangebiet)
  • Lauterbach, Filialkirche St. Willibald (d'' - f'', mit insgesamt ca. 245 kg)

1952

  • Altmannsberg, Filialkirche St. Johannes und Paulus (e'' - g'', mit insgesamt 157 kg)
  • Pfraunfeld, Pfarrkirche St. Nikolaus (g' - a', mit insgesamt 995 kg, als Zuguss zu c'' - d'')

1953

  • Eichenhofen, Pfarrkirche St. Nikolaus (g' - b' - c'', mit insgesamt 1.450 kg)
  • Möckenlohe, Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (g' - c'', mit insgesamt 1.183 kg, als Zusguss zu b')
  • Neukirchen, Pfarrkirche St. Peter und Paul (f' - as' - b' - c'', mit insgesamt 1.863 kg)
  • Oberwiesenacker, Pfarrkirche St. Willibald (dis' - fis' - gis' - h', mit insgesamt 2.655 kg)
  • Pollanten, Pfarrkirche St. Georg (fis' - a' - h', mit insgesamt 1.209 kg)

1953/1954

  • Hilpoltstein, Pfarrkirche St. Johannes der Täufer (e' - g' - a' - h', mit insgesamt 3.063 kg)

1954

1955

  • Arnsberg, Filialkirche St. Andreas (h' - d'' - e'', mit insgesamt 617 kg)
  • Ingolstadt, Pfarrkirche St. Anton (d' - f' - g' - a' - c'', mit insgesamt 4.475 kg)
  • Ingolstadt-Mailing, Pfarrkirche St. Martin (e' - g' - a' - h', mit insgesamt 2.543 kg)

1957

  • Eglofsdorf, Filialkirche St. Martin (d'' - e'', mit insgesamt 408 kg, als Zuguss zu g'')
  • Ingolstadt-Feldkirchen, Filialkirche B.M.V. (g' - a' - c'' - d'', mit insgesamt 1.594 kg
  • Nürnberg-Altenfurt, Pfarrkirche St. Sebald (fis' - a' - h' - cis'', mit insgesamt 2.097 kg)
  • Nürnberg-Eibach, Pfarrkirche St. Walburga (f' - as' - b' - c'', mit insgesamt 2.280 kg)

1958

  • Beilngries, Pfarrkirche St. Walburga (cis' - e' - gis', mit insgesamt 4.999 kg, als zuguss zu fis' - h' - cis'' - gis'')
  • Schambach, Wallfahrtskirche Heilig Kreuz (a' - d'',  mit insgesamt 603 kg, als Zuguss zu c'')

1959

  • Allersberg, Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (d' - f' - a' - c'' - d'' - e'', mit insgesamt 3.599 kg, als Zuguss zu g' - h'')

1961

  • Egweil, Pfarrkirche St. Martin (fis' - a' - h' - cis'', mit insgesamt 2.419 kg)
  • Heilsbronn, Pfarrkirche "Unsere Liebe Frau" (g' - a' - c'' - d'', mit insgesamt 2.099 kg)
  • Ingolstadt, Pfarrkirche St. Augustin (e' - g' - a' - h - d'', mit insgesamt 3.894 kg)

1962

  • Landershofen, Filialkirche St. Benedikt (g' - b' - c'' - d'', mit insgesamt ca. 1576 kg)
  • Seubersdorf, Pfarrkirche St. Georg (es', Ø 1.279 mm, 1.424 kg, als Zuguss zu f' - g' - b')
  • Wassertrüdingen, Pfarrkirche Hl. Geist (f' - as' - b' - c'', mit insgesamt 2.752 kg)

1963

  • Ingolstadt, Pfarrkirche St. Josef (cis' - e' - fis' - gis' - h' - cis'',  mit insgesamt 5.722 kg; mit sechs Glocken das größte reine Schilling-Geläute in der Diözese Eichstätt)
  • Ingolstadt, Pfarrkirche St. Pius (d' - e' - g' - a' - h', mit insgesamt 4.696 kg)

1964

  • Edelsfeld, Pfarrkirche St. Stephanus (g' - a' - h', mit insgesamt 1.963 kg, als Zuguss zu e')
  • Kaldorf, Pfarrkirche St. Andreas (fis' - a' - h' - cis'', mit insgesamt 2.116 kg)
  • Neumarkt, Pfarrkirche Heilig Kreuz (f' - as' - b' - c'', mit insgesamt 2.889 kg)

1965

  • Aschbuch, Filialkirche Sr. Ägidius (a' - c'' - d'', mit insgesamt 969 kg)
  • Ingolstadt, Pfarrkirche Herz Jesu (e' - g' - a' - h - d''; mit insgesamt 3.205 kg)
  • Ingolstadt-Etting, Pfarrkirche St. Michael (e' - g' - a' - d'', mit insgesamt 2.975 kg, als Zuguss zu h' - dis''')
  • Neuendettelsau, Pfarrkirche St. Franziskus von Assisi (a' - h' - d'' - e'', mit insgesamt 1.484 kg)
  • Rauenzell, Pfarrkirche Mariä Heimsuchung (g' - d'', mit insgesamt 1.291 kg, als Zuguss zu b' - c'')

1967

  • Eichstätt, Domkirche, Nordturm (h', Ø 963 mm, 692 kg)
  • Petersbuch, Filialkirche St. Petrus (g' - b' - c'', mit insgesamt 1.475 kg)

1968

  • Burgthann, Filialkirche Christkönig (a' - c'' - d'' - e'', mit insgesamt 1.439 kg)
  • Großlellenfeld, Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung (ges', Ø 1.063 mm, 836 kg, als Zuguss zu es' - b' - des'' - es'')

1970

1971

  • Absberg, Pfarrkirche St. Ottilia (cis'' - e'' - fis'', mit insgesamt 488 kg)
  • Unterbuchfeld, Filialkirche Mariä Himmelfahrt (c'' - es'',  mit insgesamt 520 kg, als Zuguss zu f''; Beide Glocken dürften mit zu den letzten Glocken zählen, bei denen noch alle wesentlichen Herstellungsschritte zu Lebzeiten Schillings ausgeführt worden sind.)

Quelle: Glockenkartei der Diözese Eichstätt