„Kindergarten ist in Burundi Sache der Reichen, arme Kinder haben oft keinen Zugang“, sagt Projektinitiator Jean-Marie Kazitonda, Priester der Erzdiözese Gitega, seit 2017 Pfarrvikar im Pfarrverband Hepberg-Lenting-Wettstetten. Nach seinen Angaben besuchen in ganz Burundi nur 5,9 Prozent der Kinder die Vorschulstufe. „Die Vorschulbildung wird von privaten Anbietern betrieben und ist sehr teuer“, erklärt Kazitonda. Deshalb will das Projekt armen Kindern in ländlichen Gegenden eine Möglichkeit bieten, die Vorschule zu besuchen. Dafür werden entweder Klassenräume neu gebaut oder die vorhandenen Räume nach Möglichkeit renoviert sowie Spielplätze und Sportanlagen errichtet. Jährlich sollen so mindestens 100 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren in der Vorschule aufgenommen werden. „Eine gute Vorbereitung auf die Schule ist Voraussetzung für eine gute Ausbildung“, ist Kazitonda überzeugt.
Ein weiterer Baustein des Projektes ist die Qualifizierung von Erzieherinnen und Erziehern. In Burundi gibt es laut Kazitonda keine speziellen Einrichtungen, an denen Personal für Kindergärten oder für die Vorschule qualifiziert werden kann. Die Vorschulbildung werde in den staatlichen Budgets nicht berücksichtigt. Mit dem Projekt sollen mindestens 20 Lehrkräfte pro Jahr eine Weiterbildung für die Arbeit mit Kleinkindern bekommen.
Für eine breite Akzeptanz des Projektes soll die Einbeziehung aller Beteiligten in der Bildung auf dezentraler Ebene sorgen: staatliche und kommunale Behörden, Schulleitungen, Eltern und die örtliche Bevölkerung. Besonders Frauen, die sich um ihre Kinder kümmern, sollen so Räume erhalten, in denen ihre Kinder sicher betreut werden. „Dann können die Mütter auf dem Feld arbeiten und sich wirtschaftlich selbstständig machen“, sagt Kazitonda. „Mit dem Projekt möchten wir, dass alle Kinder die gleichen Chancen haben, die Schule zu besuchen, und somit einen Beitrag zur Gleichberechtigung, zum Frieden und zur Versöhnung leisten.“
Erst vor wenigen Wochen besuchte der Leiter des Referats Weltkirche der Diözese Eichstätt, Dr. Gerhard Rott, das Projekt und machte sich persönlich einen Eindruck von dem Kindergarten in der Gegend von Bugendana, dem die Spenden zu Gute kommen. „Dort sind aktuell 90 Kinder in drei Gruppen untergebracht. Es war einfach toll zu sehen, wie sie auf uns zugekommen sind und sich einfach jetzt schon gefreut haben, dass von Eichstätter Kindergartenkindern etwas für sie gemacht wird“, erzählt Rott.
Das Projekt soll als Beispiel für andere Gegenden in Burundi wirken. Die Spenden gehen an das Spendenkonto der Diözese Eichstätt für das Partnerbistum Erzbistum Gitega. Träger des Kindergartens ist ein Verein, der aus Verantwortlichen der katholischen Schulen im Erzbistum Gitega besteht.
Spendenkonto: IBAN DE 69 7509 0300 0107 6149 50
Verwendungszweck: "T41 Kinder für die Welt"
Auskünfte zum Projekt erteilt das Referat Weltkirche der Diözese Eichstätt unter Tel. (08421) 50-677, E-Mail: weltkirche(at)bistum-eichstaett(dot)de.