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12.01.2009

„Allein die Armen können ihre Armut überwinden“ - Misereor-Fastenaktion startet mit Einführungsveranstaltungen

Eichstätt. (pde) – „Gottes Schöpfung bewahren – damit alle leben können“, so lautet das Thema der diesjährigen Misereor-Fastenaktion. In einer Reihe von Veranstaltungen informiert die Diözese Eichstätt ab 21. Januar über Klimawandel und Ernähungssicherheit auch für Menschen in Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Misereor fördert eine nachhaltige, kleinbäuerliche Landwirtschaft, da sie der Bevölkerung auf kleinen Flächen und mit geringen Investitionen eine krisensichere Selbstversorgung ermöglicht. „Allein die Armen können ihre Armut überwinden“, heißt das Leitmotiv der Hilfsorganisation.

Am Beispiel Haiti wird klar, wie das funktionieren kann. Haiti, einst ein fruchtbares tropisches Land, gehört zu den ärmsten Ländern Lateinamerikas, da der Großteil der Wälder abgeholzt wurde. Die Folge: Verkarstete Böden, Wasserknappheit, Überschwemmungen. Die Bauern stellen sich den Herausforderungen des Klimawandels, indem sie kleine Waldgärten anlegen. Sie pflanzen Obstbäume und Bäume für Viehfutter, außerdem Ananas, Zuckerrohr, Futtergras und Bananensträucher. Hecken schützen vor Wind und streunenden Tieren, Kompost lässt das Wasser leichter in die Erde einsickern. „Mit dieser Bewirtschaftung können die Bauern mit mehreren Ernten pro Jahr rechnen“, berichtet Misereor. „Es wächst in solchen Waldgärtchen mehr, als eine Familie verbrauchen kann. Der Rest wird auf den lokalen Märkten verkauft.“

Der Blick der Fastenaktion richtet sich nicht nur auf die Entwicklungsländer, auch die eigenen Verhaltensweisen sollen überdacht werden. Misereor möchte Impulse geben zur Veränderung des individuellen Konsumverhaltens, ermutigt Gemeinden zu einem nachhaltigen Umweltmanagement, vermittelt Projektpartnerschaften und regt Bürgerinnen und Bürger an, das Gespräch mit Politikern über Klimaschutz und Ernährungssicherheit zu suchen.

Das Referat Weltkirche der Diözese Eichstätt bietet in Zusammenarbeit mit Diözesanbildungswerk und Diözesanrat zehn Einführungsveranstaltungen an, dabei berichten internationale Gäste direkt aus der Praxis. Den Auftakt macht Kipfenberg am 21. Januar, Beginn ist um 19.30 Uhr im Pfarrheim. Referentin ist Eva-Maria Heerde-Hinojosa von Misereor München, die Leitung hat Weltkirche-Referent Gerhard Rott. Eine Veranstaltung am 29. Januar in Kastl beginnt um 19.30 Uhr im Jugendheim; zuvor wird um 18.30 Uhr ein Gottesdienst in der Pfarrkirche gefeiert. Die Misereor-Veranstaltung am 3. Februar in Pyrbaum beginnt um 18.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche. Anschließend ist ein Informationsabend im Pfarrheim. Bereits am 23. Januar steht gemeinsam mit der Erzdiözese Bamberg um 17 Uhr eine Informationsveranstaltung im Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg auf dem Programm. Weitere Veranstaltungen sind im März in Ingolstadt, Altdorf, Eichstätt, Breitenbrunn, Weißenburg und Roth geplant. Informationen auch unter „www.bistum-eichstaett.de/weltkirche“.