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13.09.2019

Alarmruf aus Brasilien: Eichstätter Entwicklungshelfer berichtet von Bränden

Eichstätt. (pde) – Einen Alarmruf des aus Eichstätt stammenden ehemaligen Entwicklungshelfers Manfred Göbel hat der Weltkirchebeauftragte des Bistums Eichstätt, Dr. Gerhard Rott, aus Brasilien erhalten. Über den Kurznachrichtendienst Whatsapp berichtet Göbel, dass derzeit in Cuiabá, der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso 50 Grad Celsius gemessen werden. Vier Monate warte man nun schon auf Regen, die Luftfeuchtigkeit liegt mittlerweile bei nur noch acht Prozent. „Wahnsinn!“, so Göbel wörtlich.

Das schlimmste sei jedoch der Rauch, so Göbel. Überall brenne es, der in der Nähe befindliche Nationalpark Chapada stehe in Flammen, um Cuiabá gibt es viele Brände, die nicht gelöscht werden. Aus seiner Sicht habe die Regierung die Kontrolle verloren oder „besser gesagt nie gehabt“. Viele Brände würden durch Fahrlässigkeit verursacht, etwa weggeworfene Zigarettenstummel. Bauern würden Feuer legen damit das Gras schneller nachwachse. Aber auch mutwillig Brandstiftung oder Selbstentzündung würde es geben. Nach dem Druck aus Europa bewegt sich die Regierung aus seiner Sicht zwar „ein wenig“, „aber viel zu langsam.“

Göbel berichtet ferner, dass das Feuer in der Urwaldstadt Vera, etwa 800 von Cuiaba entfernt, bereits in bewohnte Gebiete eingedrungen sei und 40 Häuser vernichtet habe.

Manfred Göbel, gebürtig aus Eichstätt, war seit 1979 als Entwicklungshelfer und Krankenpfleger für die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) und die Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe (AGEH) in Brasilien tätig. Seit kurzem befindet er sich im Ruhestand.