„Kleiner Himmel“ wird die Wallfahrtskirche Maria Hilf im Volksmund gerne genannt. Zahlreiche Wallfahrer pilgern traditionell jedes Jahr am 1. Mai nach Freystadt.
Die Geschichte der Kirche beginnt damit, dass zwei Jungen 1644 einen kleinen Bildstock aufstellten, welchen sie nach Art eines Opferstockes mit einem Sparkrüglein versahen. Das Geld reichte bald aus, um eine kleine Kapelle zu errichten. Nach dem Dreißigjährigen Krieg strömten viele notleidende Menschen dorthin. Der damalige Bürgermeister Friedrich Kreichwick ließ von 1664 bis 1667 eine neue Kapelle errichten. Ferdinand Lorenz Franz X. Graf von Tilly, ein Nachfahre des Feldherrn aus dem Dreißigjährigen Krieg, legte 1700 den Grundstein für eine weitere, große Wallfahrtskirche. J.A. Viscardi plante sie in den Jahren 1700 bis 1710 nach italienischen Vorbildern. Sie wurde am 3. August 1710 eingeweiht. In der Folgezeit entwickelte sich Freystadt zu einem sehr beliebten Wallfahrtsort. Nur während des Dreißigjährigen Krieges und der Säkularisation ist dieses Aufkommen eingebrochen.
Der Grundriss des hochbarocken Bauwerks gleicht der Form eines griechischen Kreuzes. Eine mächtige, glänzend grüne Kuppel dient mit einem Durchmesser von 16 Metern als Blickfang. Sie ist von vier Türmen eingefasst und von einer vergoldeten Madonna gekrönt. Der Stuck mit kräftigen und fein modellierten Blumengehängen und Akanthusblättern stammt von Francesco Appiani. Hans Georg Asam schuf die Deckenfresken, welche das Leben Marias darstellen. Der kreisförmige Hauptraum ist durch acht korinthische Säulen gegliedert.
Pfarrei St. Peter und Paul Freystadt
Wallfahrtskirche Maria Hilf