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15.08.2009

Gottes Umarmung des Menschen - Bischof Gregor Maria Hanke predigte zum Fest Mariä Aufnahme in den Himmel

Eichstätt. (pde) – Die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel zeigt dem Menschen die „liebende Umarmung“ durch Gott. Für den Eichstätter Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB lädt das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel dazu ein, das Leben aus dem Vertrauen in die Liebe Gottes zu gestalten. Der Bischof predigte während eines Pontifikalamtes im Eichstätter Dom anlässlich des im Volksmund auch „Mariä Himmelfahrt“ genannten Hochfestes.

Dieser Festtag wolle „die geistlichen Sinne dafür öffnen, dass es von Gott her die liebende Umarmung des Menschen gibt“, so der Bischof in seiner Ansprache. „Gott schließt Maria fest ein in seine Arme, er umarmt sie bleibend und für immer.“ Die Geschichte von Gottes offenen Armen gegenüber dem Menschen reiche dabei weit zurück. Bereits Christi Menschwerdung und Geburt aus Maria besage nichts anderes, als dass er auf den Menschen zuging.

Bischof Hanke erinnerte an Kinder, für die es besonders wichtig sei, von den Eltern immer wieder in den Arm genommen zu werden, um leibhaft zu erfahren, dass sie geliebt und angenommen sind. Spontan flüchten sich Kinder in die Arme ihrer Eltern, wenn sie sich in einer Situation unsicher fühlen oder Angst haben. Die Aufnahme Mariens in den Himmel sagt nun, „dass die Bewegung der Umarmung des Menschen durch Gott bereits begonnen hat.“ Diese Annahme des Menschen durch Gott sei „eine tröstliche Botschaft für unser Leben und Lebensende.“ Sie sei aber auch eine Einladung, das Leben im Glauben an die Geborgenheit in Gott zu gestalten. Aus der „Kraft der Geborgenheit Gottes“ würden dann aus ich-verhafteten Menschen, Menschen, die sich um die Nöte und das Leid anderer sorgen.

Das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel geht auf das 5. Jahrhundert zurück und ist damit eines der ältesten Marienfeste. Die Kirche feiert an diesem Fest, dass Maria als Erste die Herrlichkeit empfing, die allen Menschen verheißen ist, wie im Hochgebet des Festtages ausgedrückt wird. Seit über tausend Jahren werden an diesem Tag Heilkräuter als Zeichen für die Schönheit der Schöpfung in den Gottesdienst gebracht und gesegnet. Durch die Heilkräuter und Blumen möge Gott den Menschen Gesundheit und Freude schenken, heißt es im Segensgebet. Der Brauch der Kräuterweihe geht auf eine Legende aus dem 8. Jahrhundert zurück. Der Theologe Johannes von Damaskos, der als Mönch um 700 im Kloster Mar Saba bei Jerusalem lebte, überlieferte die Legende, dass „wundersamer Kräuterduft“ das Grab Mariens erfüllt habe. In einer späteren Erzählung aus dem 14. Jahrhundert heißt es, die Grabtücher, in die der Leichnam Marias gewickelt worden sei, hätten „gleich Balsam und der Blume der Lilien“ geduftet.

Die komplette Predigt ist als Videoclip verfügbar.