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25.07.2022

Statement von Bischof Hanke zum Synodalen Weg

Kerze zum Synodalen Weg. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Eichstätt. (pde) – Vergangene Woche hatte sich der Heilige Stuhl in einer Erklärung zum „Synodalen Weg“, dem Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, geäußert. Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat sich daraufhin in einer Stellungnahme an die Medien gewandt. Hier das ganze Statement des Bischofs im Wortlaut:

„Die Kirche ist immer reformbedürftig, weil ich und wir alle uns im Geiste des Evangeliums ändern sollen. Was die Verwaltung des Bistums betrifft, setze ich mich als Bischof seit Jahren für eine transparente, effiziente und geschlechtergerecht geprägte Bistumsverwaltung ein. Die Verwaltungsstruktur des Bistums Eichstätt befindet sich derzeit in einem wirklichen Reformprozess, mit dem Ziel der Verschlankung, des effizienten Ressourceneinsatzes, neuen Formen der Partizipation und der Erhöhung des Frauenanteils in den entscheidenden Leitungspositionen. Der Weg ist mühsam, aber notwendig, damit wir als Kirche weiterhin unsere Aufgabe erfüllen können, die Frohe Botschaft Jesu Christi glaubwürdig zu verkünden.

Für diese dringenden Reformen setze ich mich auch beim „Synodalen Weg“ von Beginn an ein. Richtschnur der Reformen ist dabei die Botschaft Jesu, auf der die Kirche gründet, und ihr Auftrag zu evangelisieren. In Fragen der Lehre und der Verkündigung kann die Kirche in Deutschland keinen Sonderweg gehen. Das Evangelium unterscheidet sich nicht von Land zu Land, sondern ist die Grundlage der Einheit der gesamten Kirche. Wir müssen unterscheiden zwischen der reformbedürftigen Verwaltungsstruktur und Sozialgestalt der Kirche auf der einen Seite und dem sakramentalen Wesen der Kirche auf der anderen Seite, das auf der Lehre Christi gründet und aufbaut. Veränderungen der Formen des Miteinanders und der Organisation, die dem Evangelisierungsauftrag der Kirche dienen sollen, sehe ich dringend geboten. Entscheidungen, die darüber hinausgehen, kann die Kirche in Deutschland nicht treffen, ohne die Einheit der Weltkirche ernsthaft zu gefährden. Ich bin daher dem Heiligen Stuhl für seine deutlichen und eindringlichen Worte sehr dankbar. Er mahnt uns, die Einheit der Kirche zu bewahren, und zeigt uns den Weg dazu auf: die Anliegen des „Synodalen Weges“ werden Teil des weltweiten synodalen Prozesses zur Vorbereitung der großen römischen Synode zur Synodalität im kommenden Jahr.“

Im Synodalen Weg beraten deutsche Bischöfe und Laienvertreter seit 2019 über die Zukunft der katholischen Kirche. In der Debatte geht es vor allem um die Themen Macht, Priestertum und Sexualmoral sowie um die Rolle der Frauen in der Kirche. Weitere Informationen unter www.bistum-eichstaett.de/synodaler-weg.