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01.09.2017

„Nie wieder Krieg“ – Bischof Hanke zum Antikriegstag beim DGB

Eichstätt/Ingolstadt. (pde) – Sicherheitspolitische Strategien, die auf atomare Abrüstung zielen und den Waffenhandel eindämmen, fördern den Frieden. Darauf wies der Eichstätter Bischof in einer Rede zum Antikriegstag am 1. September hin. Bei der Gedenkveranstaltung im Ingolstädter Gewerkschaftshaus kritisierte er Waffenexporte als Ursache für die Kriege in aller Welt. Hinzu komme, dass die Erfindung und Konstruktion neuer Waffen nicht nur für die Verteidigungsfähigkeit des eigenen Landes und seiner Bündnispartner sorge, sondern gleichzeitig eine veritable Möglichkeit sei, Profit zu erwirtschaften. „Solche Interessen stehen im direkten Widerspruch zu der ethischen Maxime einer möglichst restriktiven Waffenexportpolitik.“
Außerdem sei der Westen auch noch auf andere Weise in die aktuellen Kriege und Konflikte in Afrika und dem Nahen Osten verstrickt: „Viele der aktuellen Kämpfe und Feindschaften haben ihren Ursprung in selbstherrlichem und kurzsichtigem Handeln europäischer Länder in der Kolonialzeit“, so Bischof Hanke. Darum müsse sich die Politik auf dem internationalen Parkett für die Anerkennung der internationalen Regeln des Völkerrechts und der Grundlagen der UN-Charta einsetzen. „Es braucht eine Kulturpolitik, die dem Dialog der Kulturen dient. Dazu gehört, sich mit den Grundlagen der jeweils anderen Kultur auseinanderzusetzen und um Verständnis zu ringen. Dazu gehört auch das Thema Religion, daher sind die Religionen in diesen kulturellen Dialog miteinzubeziehen.“

Sich nicht an den Krieg gewöhnen


78 Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges sei die Welt nicht friedlicher geworden. Viele Konflikte würden von der Öffentlichkeit praktisch unbemerkt ausgetragen. Darum mahnte Bischof Hanke: „An diesen Zustand dürfen wir uns nicht gewöhnen und ihn resignativ oder zynisch als gegeben hinnehmen. Sowohl die Politik als auch wir als Akteure der Zivilgesellschaft sind aufgerufen, uns auf jede erdenkliche Art für den Frieden einzusetzen.“ Darum seien die Worte, die Papst Paul VI. im Jahr 1965 vor den Vereinten Nationen gesprochen hatte, heute so aktuell wie damals in der Zeit des Kalten Krieges: „Nie wieder die einen gegen die anderen. Nie wieder Krieg, nie wieder Krieg!“


Seit 60 Jahren begeht der Deutsche Gewerkschaftsbund immer am 1. September den Antikriegstag. Damit wird an den Einmarsch deutscher Truppen am 1. September 1939 in Polen erinnert.

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