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13.07.2021

Buch des Monats Juli: „Krabat“ von Otfried Preußler

Buchcover von „Krabat“: Foto: © Thienemann Verlag

Eichstätt. (pde) – Mit der literarischen Empfehlung eines Jugendbuchklassikers für den „Reisekoffer“ geht die Reihe „Buch des Monats“ der Schulabteilung der Diözese Eichstätt in die Sommerpause. Religionslehrerin Maria Hauk-Rakos erfüllt sich dabei nach eigenen Angaben einen Herzenswunsch und stellt ihr persönliches Lieblingsbuch vor: „Krabat“.

„Mein Krabat ist meine Geschichte, die Geschichte meiner Generation und die aller Leute zu jeder Zeit, die mit der Macht und ihren Verlockungen in Berührung kommen und die sich auf der Suche nach der Erfüllung ihrer Sehnsüchte darin verstricken“, sagte einmal Otfried Preußler (1923-2013). Neben „Krabat“ hat der aus der früheren Tschechoslowakei stammende Autor weitere 31 Kinderbücher geschrieben, darunter „Der kleine Wassermann“, „Der Räuber Hotzenplotz“, „Das kleine Gespenst“ und „Die kleine Hexe“.

Vierzehn Jahre alt ist Krabat, als der Waisenjunge in die „Schwarze Mühle“ kommt. Schon bald wird in Otfried Preußlers packenden, 1971 erschienenen Jugendroman klar, dass der Meister die Mühlknappen nicht nur im Müllerhandwerk, sondern vor allem in der „schwarzen Kunst“, der Zauberei, unterrichtet. Bereits mehr als 300 Jahre alt ist die Krabatsage. Dabei ist „Krabat“ keine erfundene Gestalt, sondern hat ein reales Vorbild: Johann von Schadowitz. Durch eine Lautverschiebung wurde aus dem aus Kroatien stammenden, im Volksmund schlicht „Kroat“ genannten Schadowitz, später die Figur des „Krabat“. Als weit gereister Soldat erwarb sich der Rittmeister vielerlei Wissen und wendete dies in der Lausitz an, jener Gegend, in der auch Preußler seine Version der sorbischen Volkssage verortete.

In Preußlers „Krabat“ ist der junge Müllerbursche zunächst fasziniert von seinen neu gewonnenen, zauberischen Fähigkeiten. Als jedoch am Silvesterabend Tonda, sein Mitgeselle und Freund, ums Leben kommt, wird Krabat bewusst, dass er Teil eines grausamen Spiels um Macht geworden ist. Doch es gibt eine Möglichkeit, den Meister zu besiegen: Ein Mädchen kann, wenn sie einen Müllerburschen liebt, in der Silvesternacht um dessen Freiheit bitten. Doch dabei muss das Mädchen eine Prüfung auf Leben und Tod bestehen. Krabats Liebste, die „Kantorka“, stellt sich mutig dieser Herausforderung. Wie es ihr gelingt, den dunklen Zauber zu brechen und so nicht nur Krabat zu retten, schildert die von Beginn an atmosphärisch dichte Erzählung – und zieht so nicht nur Jugendliche in ihren magischen Bann.

Längst hat Preußlers Jugendroman, der von Anfang bis Ende hervorragend und unglaublich spannend unterhält, Eingang als Klassenlektüre in Schulen weltweit gefunden. Übersetzt in 37 Sprachen und bedacht mit zahlreichen, bedeutenden Auszeichnungen, ist „Krabat“ jedoch noch viel mehr als „nur“ die Neubearbeitung einer Sage oder ein Roman aus dem Genre der phantastischen Jugendliteratur. „Krabat“ ist – so der Autor – „eine zeitlos wahre und gerade darum stets aktuelle Geschichte. Eine Geschichte, in der es um Dinge geht, die uns Menschen zu allen Zeiten betreffen: Liebe, Freundschaft, Mut und Vertrauen.“ Das sind Werte, die sich letzten Endes als stärker erweisen als die Macht des Bösen und der Verführung. Sie fordern unsere ganz persönliche Entscheidung zur Menschlichkeit und zur Wahrheit.

Zum 50-jährigen Jubiläum von „Krabat“ erscheint nach Angaben des Thienemann Verlags im Herbst eine neue Ausgabe des Jugendbuchklassikers. Maria Hauk-Rakos war 1996 selbst auf den Spuren von Krabat unterwegs in der Lausitz. Dazu bietet sie in Zusammenarbeit mit der Schulabteilung der Diözese Eichstätt eine „literarische Spurensuche“ zu „Krabat“ unter www.bistum-eichstaett.de/schule an. Ab Oktober stellt sie dort weitere Schätze aus der Kinder- und Jugendbuchliteratur vor.

Otfried Preußler (Text), Herbert Holzing (Illustrationen): Krabat. Arena Verlag, 1971, Thienemann-Esslinger Verlag, 2017. ISBN: 978-3-522-20234-3.

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