Die Diözese Eichstätt ist Trägerin von 6 diözesanen Schulen, die vormals alle in Ordensträgerschaft standen. Damit greift die Diözese eine reiche Tradition kirchlicher Bildungsarbeit auf und entwickelt die ordensgeprägten Schulleitbilder fort. mehr...
Buch des Monats Februar: „Ein Stein für dich“
Eichstätt. (pde) – Das Buch „Ein Stein für dich“ erzählt in einfachen Worten von einer Entdeckungsreise, die Kindern und Erwachsenen die Schönheit des Augenblicks und die Verbundenheit mit der Natur offenbart. Religionslehrerin Maria Hauk-Rakos stellt es in der Reihe „Buch des Monats“ vor.
Erinnern Sie sich noch an sie? An die kleinen, bunten Steine, liebevoll verziert und bemalt, die während der Corona-Pandemie plötzlich an vielen Orten auftauchten? Stein um Stein reihte sich in den damals so grauen Tagen, in denen alles zum Stillstand gekommen zu sein schien, in ganze „Steinschlangen“ ein als ein buntes Hoffnungszeichen. Man entdeckte sie vor den Schulen, Kindergärten und Seniorenheimen ebenso wie in Parks, auf Spielplätzen und in Vorgärten. Die Steine leuchteten in hellen Farben, manche, die mit Glitzerspray besprüht waren, funkelten sogar und sendeten Botschaften: „Mut“ stand da auf einem zu lesen oder „Kraft“ und „Hoffnung.
Große Steine, kleine Steine, wohlgeformte und kantige und dazu oft ein Hinweis auf Papierschildern an Hauswänden: „Bitte liegen lassen!“. Und: „Bemale doch zu Hause einen Stein und lege ihn an das Ende der Steinschlange. Mal sehen, wie lange die Schlange in der Corona-Zeit wird! Gemeinsam schaffen wir es bestimmt weit!“ Oder auch: „Nimm dir, was du brauchst – und lege einen neuen Stein der Hoffnung an seine Stelle!“
Oft kamen mir beim Entlanggehen der „Steinschlangen“, die es auch in meinem Wohnort während der Pandemie gab, viele Fragen in den Sinn: Wie mag es dem/derjenigen Menschen, der diesen oder jenen Stein bemalt hat, wohl gerade jetzt gehen? Macht ihm/ihr die Zukunft Angst? Woran hält er oder sie sich fest? Wenn Steine sprechen könnten…
In ihrem Bilderbuch „Ein Stein für dich“ greift Mary Lyn Ray genau diese Frage auf, denn Steinen begegnen wir auf unserem Weg durchs Leben immer aufs Neue – ob wir nun wollen oder nicht. Manchmal versuchen wir vielleicht „drum herumzugehen oder weiter zu denken, was wir gerade denken“, wie es die Autorin beschreibt, „aber es ist schwierig, einen Stein zu übersehen.“ Manche (Stolper-)Steine laden dazu ein, „innezuhalten und neu nachzudenken“; andere sind wie ein Berg, „den es zu überwinden gilt“. Und: „Große Steine zeigen dir, wie sich „schwer“ anfühlt, kleine aber auch, wenn du zu viele davon hast.“
Mit der Philosophie der schlichten Worte offenbart das liebevoll von Felicita Sala ins Bild gesetzte Buch aber nicht nur die „schwere“ Seite, mit der sich manche Steine auf unser Herz und Leben legen. Vielmehr ist ihr Bilderbuch eine Entdeckungsreise darüber nachzudenken, dass Steine auch „einladen können, sie zu erkunden – um zu sehen, wo du gerade bist.“
Längst ist die Corona-Pandemie aus unserem Alltag verschwunden, ist (fast) nur mehr eine ferne Erinnerung. Sie wurde abgelöst von den derzeitigen Turbulenzen unserer Welt und in unserem Land, in denen viele Menschen sich gerade gegenseitig Stein um Stein in den Weg zu legen scheinen. Und dabei ließe sich – so lehrt es auch Mary Lyns weises Bilderbuch wie auch die farbenfrohen „hoffnungsvollen „Steinschlangen“ der vergangenen Corona-Zeit – mit Mut und Zuversicht doch so viel mehr Gutes damit gestalten, statt Mauern. Denn, um es mit den Worten des Dichters Ernst Ferstl zu sagen: „Es liegt allein an uns, ob wir aus den vielen Steinen, die wir einander in den Weg legen, Mauern oder Brücken bauen.“
Mary Lyn Ray (Text) und Felicita Sala (Illustrationen): „Ein Stein für dich“, © Weissbooks Verlagsgesellschaft, 2024. Preis: 18 Euro. ISBN 978-3-86337-219-4.
Text: Maria Hauk-Rakos
Termine
Seite 1 von 1 1
- Donnerstag, 26. Juni
- 15.00 UhrIm Kino ist der Teufel losOrt: Medienzentrale Eichstätt
- Freitag, 24. Oktober
- 15.00 UhrFrau: Mutter: MariaOrt: Medienzentrale Eichstätt
Seite 1 von 1 1