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08.03.2023

Buch des Monats März: „Ein Ort für meine Traurigkeit“

Titelblatt des Buches

Titelblatt des Buches „Ein Ort für meine Traurigkeit“. © Gabriel-Verlag

Eichstätt. (pde) – Ein Bilderbuch, das Hilfe bei Tod, Trauer und Kummer bieten kann, stellt Religionslehrerin Maria Hauk-Rakos in der Reihe „Buch des Monats“ der Schulabteilung der Diözese Eichstätt vor: „Ein Ort für meine Traurigkeit“von Anne Booth und David Litchfield – übersetzt aus dem Englischen von Trauerexpertin Mechthild Schroeter-Rupieper.

„Sei nicht traurig!“ Wie oft hat jeder von uns diesen Satz im Leben wohl schon gehört oder auch selbst gesagt – und gleichzeitig gewusst, dass diese Worte zwar tröstend gemeint sind, aber doch meist wirkungslos bleiben. Traurigkeit: kein willkommenes Gefühl, das mal klein oder auch groß ein um‘s andere Mal in unser Leben tritt. So, wie bei dem kleinen Helden im Bilderbuch von Anne Booth. Inspiriert von der jüdischen Intellektuellen Etty Hillesum, die 1943 im KZ Auschwitz-Birkenau starb, erzählt die Autorin die berührende Geschichte eines Jungen, zu dem eines Tages ebenfalls die Traurigkeit kommt. Warum sie in sein Leben tritt, beschreibt die Erzählung nicht. Vielmehr wird vom Umgang mit dem Gefühl des Traurigseins selbst erzählt.

So beschließt der Junge, seiner Traurigkeit ein Zuhause zu geben, indem er ihr eine „Wohnung“ baut. Dort kann seine Traurigkeit ganz tun und lassen, was sie will, sei es einfach an die Wand zu starren, laut zu sein oder leise. Auch ein Fenster und eine Tür hat das Haus, damit Stimmen und Geräusche herein- oder auch hinausgelangen können, wann immer die Traurigkeit dies möchte. Ein Ort, an dem Sonnenstrahlen hineinkommen, aber an dem man einfach auch die Vorhänge zuziehen und im Dunkeln sitzen darf, wenn einem danach ist. Denn schließlich „…ist es das Zuhause meiner Traurigkeit und sie hat das Recht, dort zu sein und all das zu tun, was ihr guttut.“

In bewegenden Worten und poetisch-prägnanten Sätzen vermittelt dieses wunderbare All-Age-Bilderbuch, ausdrucksstark und farbenfroh illustriert, eine wichtige Botschaft für Trauernde ebenso wie für alle, die Menschen in ihrer Trauer begleiten: Wer der Trauer, dem Traurigsein einen Platz in sich gibt, kann mit ihr leben. So, wie der kleine Junge, der seine Traurigkeit immer wieder besucht und dabei immer besser lernt, mit dieser umzugehen so dass es ihm nach und nach gelingt, sie Stück für Stück „loszulassen“. Anfangs nur für Augenblicke, später immer mehr, „weil ich manchmal zu beschäftigt sein werde, um meine Traurigkeit zu besuchen. Aber das ist in Ordnung – denn schließlich hat sie auch ein Zuhause, an dem sie sicher ist und an dem ich sie jederzeit besuchen kann, wenn mir danach ist. Und eines Tages werden wir in die Welt ziehen und entdecken, wie schön sie ist. Gemeinsam.“ Ein wertvolles Buch, das eine einfühlsame Hilfe zum Thema Tod, Trauer und Kummer bieten kann und sich auch in der Trauerbegleitung mit Kindern sehr gut eignet.

Gesprächsimpulse und kreative Ideen zum Buch sind unter www.bistum-eichstaett.de/schule abrufbar.

Booth, Anne (Text), David Litchfield (Illustrationen), Schroeter-Rupieper, Mechthild (Übersetzung): „Ein Ort für meine Traurigkeit“. Gabriel-Verlag, 2019. Preis: 15 Euro. ISBN: 978-3-522-30597-6.

Text: Maria Hauk-Rakos

Gesprächsimpulse und kreative Ideen zum Buch

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