Kalenderwoche 28
08.07.2002

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  1. Bischof Mixa:
    "Sich als Christen outen und gegen menschenverachtende Ideologien Stellung beziehen"
    Diözese Eichstätt feiert Fest ihres Patrons und ersten Bischofs St. Willibald
  2. Glaubensverkündigung in Kriegs- und Krisengebieten
    Missionare besuchen Bischof Mixa
  3. "Pionierarbeit in Sachen Umweltschutz"
    Pfarreien in der Diözese Eichstätt beteiligen sich an bundesweitem Ökoprojekt
  4. Ideen für mehr Lebensqualität Demenzkranker präsentiert
    23 Pflegekräfte aus Caritas-Altenheimen schlossen Fortbildung ab
  5. Transparent den eigenen Kindergarten steuern lernen
    Auf Caritas-Konferenz für Träger und Leiterinnen Zukunftsaufgaben erörtert
  6. Caritas begrüßt Vollfinanzierung von Mütterkuren
    Hoffnung auf positivere Genehmigungspraxis der Krankenkassen
  7. Personalnachrichten:
    - Monsignore Andreas Risch wird 75
    - Pfarrer Mehringer verzichtet auf seine Pfarreien
    - Jürgen Konert wird Kaplan in Neumarkt/Zu Unserer Lieben Frau
  8. Veranstaltungshinweise:
    - Busreise nach La Salette mit dem Diözesan-Pilgerbüro Eichstätt
    - Studientag für Lehrerinnen und Lehrer
    - Motorradtreffen im Spindeltal
    - Familiensonntag der Landvolkbewegung
    - Das Berufsbild der Geprüften Fachhauswirtschafterin

 


 

1. Bischof Mixa:
"Sich als Christen outen und gegen menschenverachtende Ideologien Stellung beziehen"
Diözese Eichstätt feiert Fest ihres Patrons und ersten Bischofs St. Willibald


Eichstätt, 07.07.2002. (pde) – Zur Verwirklichung christlicher Nächstenliebe gehört nach Auffassung von Bischof Walter Mixa, sich in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Diskussion um Lebensschutz, Fragen der Gentechnik und Bioethik mit Nachdruck zu Wort zu melden. Gerade angesichts aktueller Entwicklungen seien die Christen nicht nur zum Blick auf den Nächsten, der Unterstützung von Hilfswerken und –projekten sondern auch zum politischen Einsatz aufgerufen. "Der Wahn von der Machbarkeit des perfekten Menschen bedroht uns alle", stellte der Bischof von Eichstätt beim Pontifikalgottesdienst am Willibaldsfest im Eichstätter Dom fest. Das jüngste Urteil, das Behinderte zum Schadensfall degradiere, zeige, "welche Früchte die Ideologie vom machbaren und perfekten Menschen hervorbringt". Diese Situation sei eine Herausforderung für alle, die sich dem christlichen Auftrag zur Nächstenliebe verpflichtet sehen: "Wir alle müssen entschieden eintreten für den Schutz des Lebens Behinderter, Ungeborener, Alter, Kranker, letztlich auch den Schutz des eigenen Lebens."

Für Glaubensfreiheit in islamischen Ländern und in Russland

Nicht nur in dieser Frage wäre es die falsche Entscheidung, sich als Christen aus Verlegenheit oder Feigheit in die Rolle der vermeintlichen schweigenden Mehrheit zurückzuziehen. So fragwürdige und peinliche Formen heute oft der Trend annehme, sich mit allem, was man denkt und fühlt, in den Medien und in der Öffentlichkeit zu "outen", so dürften die Christen doch nicht in das Gegenteil verfallen: "Bekennermut ist gefragt, wir müssen uns als Christen outen: an Ausbildungsstätte und Arbeitsplatz, in der öffentlichen Diskussion und durch unser Handeln". Als Beispiel dafür nannte der Bischof die soeben gestartete Aktion des Kolping-Diözesanverbandes Eichstätt "Ja zum Kreuz". Zugleich forderte er dazu auf, für die Rechte der Christen in anderen Teilen der Welt einzutreten: so für die Glaubensfreiheit der Christen in manchen islamischen Ländern aber auch in Russland, wo eine zunehmende Benachteiligung der katholischen Christen festzustellen sei.

Fußballweltmeisterschaft offenbarte Gespür für Liturgie

In seiner Predigt sprach sich der Bischof von Eichstätt dafür aus, dem kirchlichen Grundauftrag zur Feier der Liturgie verstärkte Aufmerksamkeit zu schenken. Auch der heutige Mensch habe eine religiöse Sehnsucht, ein Gespür für Liturgie. So sei manches im Umfeld der Fußballweltmeisterschaft geradezu wie eine religiöse Großveranstaltung zelebriert worden: Menschen versammeln sich in großer Zahl in den Stadien und vor Großleinwänden, singen Lieder, huldigen ihren Idolen, feiern, vollziehen Riten. Die Kirchen aber blieben oft leer. Zwar könne und wolle die Kirche nicht "irgendwelchen Showeffekten" Konkurrenz machen. Doch müsse man sich "rückbesinnen, auf das, was sich hier im Gottesdienst ereignet und den tiefen Wert der Eucharistie durch eine würdige Feier bewusst machen, die den Menschen in seiner Grundsituation anspricht."

Mit dem Festgottesdienst, an dem auch zahlreiche Pilger und Wallfahrergruppen aus der Region und dem Bistum teilnahmen, gedachte die Diözese Eichstätt ihres ersten Bischofs und Patrons. St. Willibald wurde 740 in Eichstätt zum Priester geweiht und 741 in Sulzenbrücken (bei Erfurt) von Bonifatius zum Bischof. Am 7. Juli 787 starb der erste Bischof von Eichstätt. Sein Grab ist im Willibaldschor des Eichstätter Domes.



2. Glaubensverkündigung in Kriegs- und Krisengebieten
Missionare besuchen Bischof Mixa


Eichstätt. (pde) – Über Krieg und Krisen, zugleich aber auch Hoffnungszeichen und Signale eines Aufbruchs im Glauben berichteten Missionare auf Heimaturlaub bei einem Treffen mit dem Eichstätter Bischof Walter Mixa. Die sieben Frauen und Männer aus der Diözese Eichstätt waren am Fest des Bistumsheiligen Willibald in Eichstätt und statteten ihrem Diözesanbischof einen Besuch ab.

Als einzige Missionarin aus Afrika berichtete die Niederbronner Schwester Aquila Ferber, die in einem Kinderheim mitten im angolanischen Kriegsgebiet arbeitet, von den zaghaft aufkeimenden Friedenshoffnungen des über Jahre zerstörten Landes. Über das wirtschaftliche Desaster des total darniederliegenden Argentinien informierte Schwester Olga Fink vom Orden der Heilig-Kreuz-Schwestern aus Altötting. Aus dem benachbarten Chile, das nach außen ein blühendes Land zu sein vorgibt, "im Innern jedoch krank" sei, berichteten Kapuziner-Pater Gerhard Bauer und Kreuz-Schwester Augustine Simson. Die Situation in Bolivien schilderten Pfarrer Adolf Bittschi, Leonhard Niebler und Alois Schäfer.

Das Referat Weltkirche der Diözese Eichstätt hält zu insgesamt 115 Missionaren aus neun Ordensgemeinschaften Kontakt, davon sind 83 Ordensschwestern, 12 Patres, acht Pfarrer, ebenso viele Fratres und vier Entwicklungshelfer. Älteste aktive Missionarin ist Schwester Norbertine Pröpster, sie lebt 103-jährig in den USA, die jüngste Missionarin, Schwester Emanuela Kraus (44), ist in Afrika im Einsatz. Die meisten Eichstätter Missionare wirken in Amerika (82), in Afrika sind 30 Eichstätter im Auftrag ihres Ordens, ein Missionar ist in Indien aktiv.



3. "Pionierarbeit in Sachen Umweltschutz"
Pfarreien in der Diözese Eichstätt beteiligen sich an bundesweitem Ökoprojekt


Eichstätt. (pde) - Pfarreien und Altenheime werden zu Vorreitern in Sachen Umweltschutz: In der Diözese Eichstätt beteiligen sich neun Einrichtungen an dem bundesweiten Projekt "Kirchliches Umweltmanagement". In den nächsten Monaten werden die Einrichtungen genau unter die Lupe genommen, anschließend werden umweltrelevante Verbesserungsvorschläge erarbeitet. "Wir leisten hier echte Pionierarbeit", betont Markus Schweizer (37), der als Umweltsekretär das Projekt betreut. "Die Diözese Eichstätt spielt eine Vorreiterrolle." Ziel ist es, sich im Oktober 2003 einem "Öko-Audit" zu unterziehen und dadurch das Gütesiegel "EMAS" zu erwerben. Das Projekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert.

In der Industrie kennt man die Zertifizierung schon lange. Einzelne Betriebe wollen durch "EMAS" ihr Umweltbewusstsein dokumentieren und sich von der Konkurrenz abheben. Dass sich kirchliche Einrichtungen an diesem Öko-Audit beteiligen, ist dagegen neu. In der Diözese machen die Pfarreien Eitensheim, Pappenheim, Neumarkt/Heilig Kreuz und Nürnberg/Menschwerdung Christi mit. "In Bayern sind das die ersten katholischen Pfarreien, die sich auf diesen Weg machen", erklärt Schweizer. Außerdem mit von der Partie: das Jugendhaus Pfünz, das Altenheim St. Elisabeth in Gaimersheim, die Behinderteneinrichtung der Regens-Wagner-Stiftung in Zell/Hilpoltstein, das Gästehaus St. Gregor der Benediktinerabtei Plankstetten und das Kreisbildungswerk Roth/Schwabach.

"Als Christen haben wir eine besondere Verantwortung für die Umwelt", findet Schweizer. Dennoch sei es schwer gewesen, genügend Teilnehmer für das Projekt zu finden. Zwölf Einrichtungen hätten mitmachen können, neun wurden es letztendlich. "Es lief schleppend an", erinnert sich Schweizer. Immer wieder sei argumentiert worden: "Wir tun doch genügend für die Umwelt." Doch genau da liege der Denkfehler. Zu einem effektiven Umweltmanagement gehöre nämlich die "kontinuierliche Verbesserung". Nicht immer sage eine Photovoltaikanlage auf dem Dach etwas darüber aus, wie schonend eine Pfarrei mit der Energie umgehe.

Solchen Denkfehlern gilt es auf die Spur zu kommen. Damit dabei nicht geschummelt wird, gibt es strenge Richtlinien, nach denen die Einrichtungen vorgehen müssen. Auditoren werden extra geschult und bekommen eine umfangreiche Checkliste mit auf den Weg. Untersucht werden zum Beispiel Bausubstanz, die Bepflanzung der Außenanlagen, Reinigungsmittel, Energie- und Wasserverbrauch, Abfallbeseitigung und Büromaterialien. Auch die Verkehrsströme innerhalb der Gemeinde werden analysiert: Wie kommen die Gläubigen zum Gottesdienst? "Die Konsequenz könnten Fahrgemeinschaften oder der Einsatz eines Kirchenbusses sein", erläutert Schweizer.

Das Bewusstmachen des Ist-Zustandes sei schon der halbe Gewinn. "Durch Zählen der Fakten wird vieles deutlich." Unabhängig von dem Öko-Audit wurden etwa in einem Bürogebäude in Nürnberg 26 Kaffeemaschinen gezählt. "Durch die Warmhalteplatten wurde jede Menge Energie verbraten." Die Folge: In Teeküchen wurden zwei zentrale Kaffeemaschinen eingerichtet, der Rest abgeschafft. Schweizer nennt weitere typische Schwachstellen: Kühlschränke in Pfarreien, die nur zweimal im Jahr tatsächlich gebraucht werden - "zur Nikolausfeier und beim Pfarrfest" - aber das ganze Jahr über laufen. Oder der Stand-by-Betrieb von elektronischen Geräten. "Oft genügt es nicht, den Kopierer auszuschalten. Erst wenn man den Stecker rauszieht, fließt kein Strom mehr", erläutert der Umweltsekretär. Ohne Probleme könne außerdem oft der Wasserverbrauch reduziert werden: "Um sich die Hände zu waschen, reicht ein Durchlauf von sieben Litern pro Minute. Manchmal sind es aber 16 Liter." Schon der Hausmeister könne dies regulieren. "Manchmal lassen sich mit simplen Maßnahmen hocheffektive Sachen durchsetzen."

Die Auditoren haben ihre erste Schulung bereits hinter sich. Sie haben die Aufgabe, in ihren Einrichtungen den Gedanken des Umweltmanagements bewusst zu machen und voranzutreiben. Zu dem Seminar kamen unter anderem Köche, Bankkaufleute, Fachleute für Arbeitssicherheit, Energie- und Entsorgungstechniker und eine Studentin für Agrarmarketing. "Der Teilnehmerkreis war sehr breit gefächert." Mit der Schulung der Auditoren kommt das Projekt in die heiße Phase: Nun werden in jeder Einrichtung Umweltteams gebildet, denen zum Beispiel Mesner, Hausmeister, Pfarrer und ein Vertreter der Kirchenverwaltung angehören. Eine öffentliche Auftaktveranstaltung soll für die nötige Außenwirkung sorgen. Innerhalb der Einrichtung werden Leitlinien festgelegt und Verbesserungsziele definiert. Im Oktober 2003 wird dann ein unabhängiger Gutachter überprüfen, ob das Qualitätsmerkmal "EMAS" vergeben werden kann. Die Kosten hierfür übernimmt die Diözese.



4. Ideen für mehr Lebensqualität Demenzkranker präsentiert
23 Pflegekräfte aus Caritas-Altenheimen schlossen Fortbildung ab


Eichstätt/Beilngries, 01.07.2002. (pde) - 23 Pflegekräfte aus den 19 Caritas-Altenheimen im Bistum sowie dem Seniorenzentrum St. Josef Abenberg haben am Donnerstag eine knapp zweijährige "Basisfortbildung Gerontopsychiatrie" abgeschlossen. Der Diözesan-Caritasverband Eichstätt bot die Schulung erstmals an. Er reagierte damit auf die Erfahrung, dass Altenpflegekräfte sich allgemein häufig hilflos im Umgang mit den zunehmend demenziell Erkrankten, also unter Altersverwirrtheit leidenden Menschen, zeigen. Die 21 Frauen und 2 Männer erhielten auf Schloss Hirschberg nicht nur ein Zertifikat für ihre erfolgreiche Teilnahme an der 300 Stunden dauernden Qualifizierung, die sie mit der Katholischen Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern und der Personalentwicklungsgesellschaft Curamus durchgeführt hatten. Sie demonstrierten vor ihren Heimleitern, Pfegedienstleitungen und Fortbildungskollegen auch anschaulich in fünf Gruppen an Fallbeispielen, was sie gelernt hatten.

Von ganz entscheidender Bedeutung für den Umgang mit demenziell erkrankten Menschen wurde die "Biografiearbeit" herausgestellt. Irmgard Mittensteiner (Eichstätt), Petra Mann (Ingolstadt-Gerolfing), Brigitte Ulsenheimer (Spalt) und Irene Huber (Weißenburg) verdeutlichten dies mit einer Präsentation "Lebensfluss": Für die fiktive erkrankte Frau M. rekonstruierten sie diesen von ihrer Geburt in der Kaiserzeit über ihr Familienleben in der Kriegs- und Nachkriegszeit bis heute. Nach und nach lösen sich nun bei Frau M. rückwärts die Erinnerungen auf. Dafür ließen die Teilnehmerinnen symbolisch verschiedene Videokassetten, in denen sich Frau M. noch einmal ihre Lebensstationen anschaut, umfallen. Schlussfolgerung der Gruppe: Demenz lässt sich nicht aufhalten, doch wenn Pflegekräfte Erkrankten helfen, Vergangenes zu vergegenwärtigen, fördern sie deren Lebensqualität. Wie wichtig es ist, dass Fachkräfte den Lebenslauf der Heimbewohner kennen und danach "biografisch geleitet arbeiten", erläuterte Gabi Wenger (Ingolstadt-Gerolfing): In ihrem Heim wohnt ein früherer Bauer, der stets um 9 Uhr nach getaner Arbeit im Stall seine Brotzeit zu sich nahm. Als man dem Mann nun im Heim zur üblichen Frühstückszeit Kaffee und Semmeln vorsetzte, aß er nichts. Erst als er erneut um 9 Uhr sein Wurstbrot und sein halbes Bier erhielt, reagierte er. Gabi Wengers Folgerung: "Es ist wichtig, die Leute dort abzuholen, wo sie sind."

Maria Füger (Berching), Silvia Söllner (Deining), Gudrun Stolz (Freystadt) und Katharina Schlosser (Ingolstadt) stellten mit einer "10 Minuten Aktivierung" dar, wie sinnvolles Gedächtnistraining geleistet werden kann. Dafür verteilten sie bespielsweise Geruchssäckchen und erzählten, dass sich manche Demenzkranke so an ihre erste Zigarette erinnerten. Oft ist auch Musik der einzige Zugang, um diese Menschen zu aktivieren. Dies machten Gabi Wenger, Helmar Fritzsch (Abenberg), Thomas Gatterer (Herrieden), Christiane Beicken und Franziska Gmeiner (beide Nürnberg) deutlich: Sie drückten den rund 50 Anwesenden einfache Instrumente wie mit Steinchen gefüllte Flaschen in die Hand. Mit Schlag und Taktübungen kann bei Demenzkranken so Konzentration und Koordination gefördert werden.

Dass die Pflegekräfte selbst auch ständiger Begleitung bedürfen, demonstrierten Christina Hillenbrand (Greding), Waltraud Burger (Ingolstadt), Margot Eichfelder und Heike Weißflog (beide Stein) bei einer gespielten Teambesprechung: Die Pflegekraft kommt mit einer Bewohnerin nicht mehr zurecht, da diese ihr unterstellt, Dinge zu stehlen. Ergebnis des Treffens: Die Pflegekraft gewinnt vier Wochen Abstand und dann trifft man sich erneut. Auch Gisela Hettrich (Schwabach), Mechthilde Auer (Neumarkt), Marion Stork (Gaimersheim) sowie Brigitte Fuchs und Anni Paulus (beide Dietfurt) machten mit einer simulierten Pflegedienst-Arbeitsgruppe deutlich, dass "kollegiale Kooperation" im Heim notwendig ist, um Demenzkranke zu verstehen und ihnen zu helfen.



5. Transparent den eigenen Kindergarten steuern lernen
Auf Caritas-Konferenz für Träger und Leiterinnen Zukunftsaufgaben erörtert


Eichstätt/Beilngries, 08.07.2002. (pde) - "Steuern statt gesteuert werden – Was kostet uns ein Kindergarten in Zukunft?" Unter diesem Motto fand die diesjährige Konferenz des Diözesan-Caritas-Verbandes Eichstätt für Träger und Leiterinnen katholischer Kindertageseinrichtungen der Diözese auf Schloss Hirschberg statt. An zwei Tagungen am 27. Juni und 4. Juli nahmen daran jeweils rund 120 Interessierte teil. Schwerpunkt war ein Vortrag der Münchner Betriebswirtin und Sozialpädagogin Inge Münzenloher über die "Instrumente der modernen Personal- und Betriebsführung". Münzenloher machte unmissverständlich deutlich, dass katholische Kindergärten zum einen ein klares eigenes Leitbild haben müssten, zum anderen sich dieses auch im Hinblick auf zunehmende besondere Bedürfnisse von Eltern und ihrer Kinder bewähren müsse. Als Beispiel führte sie an: Eine Mutter, die drei Kinder hat, geht in Kur. Das jüngste Kind, das in den Kindergarten geht, kann sie mitnehmen. Die anderen beiden älteren Kinder können aber nicht tagsüber vom berufstätigen Vater versorgt werden. Eine Lösung könnte in diesem Fall sein: Der Kindergarten nimmt für die Dauer der Kur die beiden älteren Kinder auf und die Nachbarschaftshilfe der Pfarrgemeinde kümmert sich am Nachmittag noch eine Weile um sie, bis der Vater sie abholt. So werde eine umfassende pastorale Arbeit geleistet – ein Anliegen, das auch Caritasdirektor Willibald Harrer bei der Konferenz als wünschenswert herausstellte.

Dass es in den kommenden Jahren zu grundlegenden Veränderungen in der Arbeit von Kindertageseinrichtungen kommen werde, verdeutlichte Andrea Seitz, Fachberaterin des in der Diözese zuständigen Caritas-Referates, in einem Vortrag über das geplante neue Finanzierungsmodell in Bayern. Dessen Kern ist, dass die Einrichtungen ab 2005 von staatlicher Seite aus nicht mehr gruppenbezogen, sondern pro betreutes Kind gefördert werden sollen. Grund für diese Veränderungen seien wesentliche gesellschaftliche Veränderungen in den vergangenen Jahren: unter anderen der Rückgang der Kinderzahlen, aber auch der Elternwunsch, dass zum Beispiel zunehmend unter dreijährige Kinder sowie Schüler betreut werden sollten. Solche Kinder sowie auch behinderte oder ausländische Kinder werden dann finanziell höher gefördert. Dafür werden besondere Gewichtungsfaktoren erstellt. Andrea Seitz erläuterte den Kindergartenträgern und –leiterinnen an einem Musterbeispiel, wie die staatlichen Förderbeträge nach dem neuen Modell zustande kommen werden. Dabei stellte sie klar, dass die Einrichtungen zunehmend ihr Handeln transparent und nachvollziehbar machen müssten. "Der Rückzug auf die Position, erzieherisches Handeln sei nicht messbar, ist in diesem Zusammenhang – auch mit dem Hintergrund von PISA – nicht mehr haltbar", folgerte sie. Allerdings stellte die Fachberaterin auch heraus, dass von katholischer Seite im zuständigen Landeskoordinierungsprogramm besondere Forderungen eingebracht worden sind: zum Beispiel die Förderung jedes Kindes relativ hoch anzusetzen, "damit auch weiterhin flächendeckend alle Kindertageseinrichtungen bestehen bleiben", außerdem zusätzlich ein Sonderbudget für Einrichtungen in strukturschwachen Gegenden zu errichten.

In einer Abschlussdiskussion führten einige Erzieherinnen kritisch an, sie seien bewusst Pädagoginnen und keine Betriebswirtinnen. "Woher nehmen wir die Zeit, uns auch damit zu beschäftigen?" Inge Münzenloher sowie die Leiterin des Caritas-Fachreferates, Edith Schmitz, erklärten dazu, dass Kindergartenleiterinnen alle Aspekte berücksichtigen müssten, die ihren Betrieb betreffen. Dazu gehörten auch eine effektive Organisation und Finanzierung, die dann wiederum neue Spielräume eröffnen könne. Auch lohne es, über alternative Finanzierungsformen Bescheid zu wissen: etwa Spenden, Zuwendungen aus Stiftungen, Fördervereinen und Sponsoring. "Auf jeden Fall sind die Zeiten vorbei, in denen der Pfarrer nur für die Finanzen und die Erzieherin nur für die Pädagogik zuständig waren. Eine gemeinsame strategische Planung ist erforderlich", betonte Edith Schmitz.



6. Caritas begrüßt Vollfinanzierung von Mütterkuren
Hoffnung auf positivere Genehmigungspraxis der Krankenkassen


Eichstätt, 03.07.2002. (pde) - Mit Genugtuung hat der Caritasverband Eichstätt auf den Beschluss des Deutschen Bundestages reagiert, dass Krankenkassen Mütter- und Mutter-Kind-Kuren nun doch voll finanzieren müssen. Lediglich die gesetzliche Zuzahlung von 9 Euro pro Tag müssen die Frauen als Eigenanteil leisten. "Der Einsatz hat sich gelohnt" freut sich Dorothea Göbl, die bei der Caritas für den Bereich Kuren und Erholungen verantwortlich ist und in den letzten Wochen mit großem Einsatz für die Mütter gekämpft hat. "Wir haben unser Ziel erreicht, dass Mütter in Familienverantwortung gegenüber berufstätigen Müttern bei den Kuren nicht mehr benachteiligt sind." Mit der Gesetzesänderung sei, so Göbl, die Situation abgewendet, dass bei vielen Müttern eine Kur aus Kostengründen scheitere. In den letzten Monaten waren immer mehr Krankenkassen zu teilweise drastischen Leistungskürzungen übergegangen. Die AOK Bayern hätte ihren Müttern zum Beispiel Zuzahlungen von bis zu 2.000 Euro zugemutet.

Was die neue gesetzliche Regelung für das Caritas-Kurhaus für Mutter und Kind St. Stilla in Eichstätt bedeutet, lässt sich derzeit noch nicht absehen. Die Caritas hofft, dass sich das eindeutige politische Votum aus Berlin positiv auf die Genehmigungspraxis der Krankenkassen auswirkt. Diese haben in den vergangenen 18 Monaten jede dritte Kur abgelehnt, so dass viele Frauen nur nach einem oft zermürbenden Widerspruchsverfahren zur Kur fahren konnten. Göbl rät den Frauen, bei einer notwendigen Kur die Hilfe und Beratung durch die Caritas-Kreisstellen im Bistum in Anspruch zu nehmen.



7. Personalnachrichten:


Monsignore Andreas Risch wird 75


Eichstätt/Ingolstadt, 04.07.2002. (pde) – Sein 75. Lebensjahr vollendet am 11. Juli Monsignore Andreas Risch, Ingolstadt. Der Jubilar ist Pfarrer in Ingolstadt/St. Christoph, Diözesanbeauftragter für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Vorsitzender des Priester- und Diakonenvereins der Diözese. Weit über die Grenzen des Bistums hinaus bekannt wurde Risch durch Fernsehgottesdienste aus seiner Ingolstädter Pfarrgemeinde St. Christoph. Mit regelmäßigen Ansprachen in der Katholischen Morgenfeier des Bayerischen Rundfunks erreicht der Jubilar eine große Hörergemeinde.

Andreas Risch stammt aus Kaldorf bei Eichstätt. Nach seiner Priesterweihe 1953 wirkte er zunächst in Kipfenberg, Treuchtlingen, Ingolstadt/St. Anton und Gaimersheim. 1965 übernahm er im Neubaugebiet Ingolstadt-Friedrichshofen die Seelsorgestelle St. Christoph. 1970 wurde er erster Stadtpfarrer der neuen Pfarrei. Von 1986 bis 1998 leitete er das Stadtdekanat Ingolstadt. Im Mai 2000 wurde ihm von Papst Johannes Paul II. der Titel "Kaplan Seiner Heiligkeit" (Monsignore) verliehen.



Pfarrer Mehringer verzichtet auf seine Pfarreien


Eichstätt/Ingolstadt, 07.07.2002. (pde) – Der Bischof von Eichstätt Dr. Walter Mixa hat der Bitte von Pfarrer Wendelin Mehringer entsprochen und seinen Verzicht auf die Ingolstädter Pfarreien Gerolfing, Mühlhausen und Pettenhofen angenommen. Pfarrer Mehringer hatte aus gesundheitlichen Gründen um die Entpflichtung von dieser Aufgabe gebeten. Die drei Pfarreien werden zur Bewerbung ausgeschrieben.

Wendelin Mehringer wurde 1969 zum Priester geweiht und ist seit 1973 Seelsorger in Ingolstadt: Zunächst war er Kaplan in St. Moritz, 1977 wurde er Pfarrer in Pettenhofen und von 1987 bis 1994 war er Militärpfarrer. Seit 1994 leitete er die Pfarrei Gerolfing, seit 1997 zugleich Mühlhausen und seit 1998 auch erneut Pettenhofen.



Jürgen Konert wird Kaplan in Neumarkt/Zu Unserer Lieben Frau


Eichstätt/Neumarkt, 07.07.2002. (pde) – Jürgen Konert, einer der vier Neupriester der Diözese Eichstätt, wird neuer Kaplan an der Neumarkter Hofkirche. Konert wurde am 20. April in Eichstätt zum Priester geweiht. Er war nach seiner Priesterweihe in seiner Praktikumspfarrei St. Maximilian Kolbe in Nürnberg im Einsatz.



8. Veranstaltungshinweise:


Busreise nach La Salette mit dem Diözesan-Pilgerbüro Eichstätt


Eichstätt, 02.07.2002. (pde) – Noch Plätze frei sind für eine Reise des Diözesan-Pilgerbüros Eichstätt in den französischen Wallfahrtsort La Salette. Die Busreise vom 28. August bis zum 1. September bietet ein umfangreiches Programm: Die Teilnehmer haben neben einem Wallfahrtstag in La Salette auch die Gelegenheit, den Mont Blanc, Grenoble, Chamonix, Bern und Flüeli zu sehen.

Anmeldung und nähere Informationen beim Diözesan-Pilgerbüro, Luitpoldstr. 4, 85072 Eichstätt, Tel. (08421) 50-210, Fax (08421) 50-629.



Gewalt und Aggressionen
Studientag für Lehrerinnen und Lehrer


Eichstätt/Beilngries, 03.07.2002. (pde) - "Ratlos vor dem Bösen?", so lautet das Thema eines Studientages für Lehrerinnen und Lehrer, der vom 6. bis 9. August auf Schloss Hirschberg bei Beilngries stattfindet. Veranstalter ist das Diözesanbildungswerk Eichstätt. "Das Böse ist eine unleugbare, auf schreckliche Weise erfahrbare und immer wieder erfahrene Realität", so Tagungsleiter Dr. Bertram Blum. "Die Grunderfahrung des Menschen mit dem Bösen erzeugt Fragen des Menschen an sich selbst, an seine Umwelt, aber auch an Gott." Bei dem Studientag, der wie immer zu Beginn der Sommerferien stattfindet, werden sich die Teilnehmer auf verschiedene Weise diesem Phänomen nähern. Diskutiert werden Erfahrungen mit aggressiven Jugendlichen, Gewalt in den Medien, das Böse im Spiegel der Kunst und aus biblischer Sicht. Auch eine Kulturfahrt nach Greding, Mindorf und Mettendorf steht auf dem Programm. Referenten und Gesprächspartner sind Prof. Dr. Wolfgang Beinert, Regensburg, Dr. Claudia Grund, Eichstätt, Dr. Thomas Henke, Eichstätt, Prof. Dr. Hans-Ludwig Schmidt, Eichstätt, und Prof. Dr. Burkhard Zapff, Eichstätt. Domkapitular Rainer Brummer wird die Tage geistlich begleiten.

Anmeldungen sind bis zum 2. August möglich beim Diözesanbildungswerk, Luitpoldstraße 2, 85072 Eichstätt, Tel. (08421) 50-641, Fax (08421) 50-649, im Internet unter "www.bistum-eichstaett.de/erwachsenenbildung".



Motorradtreffen im Spindeltal
Gottesdienst mit Fahrzeugsegnung, Fahrsicherheitstraining und Motorradtour


Eichstätt/Wellheim, 04.07.2002. (pde) - Zum Motorradtreffen mit Gottesdienst am Samstag, 20. Juli lädt die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) alle Motorradfreunde ein. Den Gottesdienst um 18 Uhr in der Spindeltalkirche bei Wellheim zelebriert der ehemalige KLJB-Diözesanpräses Wolfgang Butzer. Am Anschluss daran findet eine Fahrzeugsegnung statt.

Vor dem Gottesdienst sind alle Interessierten zu einem Fahrsicherheitstraining und zu einer Motorradtour eingeladen. Treffpunkt für das Sicherheitstraining ist um 11 Uhr in Eichstätt an der Schutzengelkirche. Um 15 Uhr ist in Eichstätt Start zur gemeinsamen Tour nach Konstein ins Naturfreundehaus zum Kaffeetrinken. Das abschließende gemütliche Beisammensein findet auf dem Grillplatz in Euerwang statt.

Nähere Infos unter "http://eichstaett.kljb.org/aktuelles/aktuell.htm" oder bei Albert Bachl, Tel. (09092) 338.



"Miteinander Sonntag feiern"
Familiensonntag der Landvolkbewegung


Eichstätt/Berching, 05.07.2002. (pde) – Zu einem Familientag unter dem Motto "Miteinander Sonntag feiern" lädt die Katholische Landvolkbewegung des Bistums Eichstätt (KLB) am Sonntag, den 14. Juli ins Kloster Plankstetten bei Berching. Der Sonntag soll als "Tag des Herrn" Erholung an Leib und Seele geben. Gerade angesichts der beruflichen, gesellschaftlichen und familiären Verpflichtungen sei der Mensch mehr denn je gefordert. Die KLB möchte an diesem Tag den Sonntag, als "vom Herrn geprägt" und dadurch als "Motor" für den Start in die Woche vorstellen. Dies soll im Rahmen eines bunten und heiteren Treffens stattfinden.

Der Tag beginnt mit dem Gottesdienst um 9.30 Uhr und endet nach der Abschlussandacht gegen 16.00 Uhr. Dazwischen gibt es ein umfangreiches Bildungsprogramm und parallel ein Kinderprogramm. Nähere Informationen und Anmeldung bei der Katholischen Landvolkbewegung, Luitpoldstr. 2, 85072 Eichstätt, Tel. (08421) 50-611, Fax (08421) 50-628, E-Mail: klb@bistum-eichstaett.de.



Das Berufsbild der Geprüften Fachhauswirtschafterin
Informationsveranstaltung des Katholischen Frauenbundes


Eichstätt/Neumarkt. (pde) - Das Berufsbild der geprüften Fachhauswirtschafterin stellt ein Informationsabend vor, den der Diözesanverband Eichstätt des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) veranstaltet. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, dem 24. Juli, um 19.30 Uhr im Amt für Landwirtschaft, Dr. Grundler-Str. 3, in Neumarkt, statt.

Die Fachhauswirtschafterin unterstützt hilfebedürftige Menschen bei der Erhaltung einer eigenständigen Lebensführung. Sie betreut im Alltag und hilft in der hauswirtschaftlichen Versorgung genauso wie bei der täglichen Körperpflege. Der Informationsabend beschäftigt sich neben dem reinen Berufsbild auch mit Zulassungsvoraussetzungen und Lehrgängen.

Anmeldung bei der Diözesangeschäftsstelle des KDFB, Pedettistr. 4, 85072 Eichstätt, Tel. (08421) 50-673 oder 50-674, Fax (08421) 9897988, E-Mail: geschaeftsstelle@frauenbund-eichstaett.de.

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