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Pressedienst

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Kalenderwoche 2 vom 05. Januar 2015


Die Kraft der Nächstenliebe in die Gesellschaft einbringen - Silvesterpredigt von Bischof Gregor Maria Hanke

Eichstätt, 31.12.2014. (pde) – Europa muss nach den Worten des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke nicht auf Straßen und Plätzen gerettet werden. Solche Demonstrationen könnten leicht zu einem gefährlichen politischen Spiel mit Ängsten und Emotionen werden, sagte der Bischof bei der Jahresschlussfeier an Silvester im Eichstätter Dom. Christen seien aufgerufen, die Kraft der Liebe in das plurale gesellschaftliche Miteinander einzubringen. "Das Zeugnis unseres vertrauensvollen Glaubens und der christliche Dienst an der Welt werden beitragen, Ängste zu heilen."

Eine wachsende humanitäre Herausforderung stellen laut Hanke die Millionen von Menschen dar, die sich weltweit auf der Flucht vor Gewalt, kriegerischen Auseinandersetzungen und Armut befinden. Ökonomische Schieflagen in verschiedenen Regionen der Welt würden weiter Armut und Aggressionspotenziale generieren und Menschen entwurzeln. Die Hoffnung auf ein friedvolleres Zeitalter scheine in Atemnot zu geraten, stellte der Bischof mit Blick auf die zunehmenden Konflikte fest. Als Beispiele nannte er die Kämpfe in Syrien und im Irak, das Terrorregime des Islamischen Staates (IS), den Konflikt im Osten der Ukraine, die wachsenden Spannungen mit Russland – "alles mehr oder weniger vor den Toren Europas".

Diesen Konflikten und Krisen stehe Europa in gewisser Weise hilflos gegenüber. "Europa ist in sich selbst zwiespältig geworden und muss um seine Identität ringen", sagte Hanke. "Ökonomie, Wohlstand, Wachstum, überhaupt materielle Güter stiften nur begrenzt Zusammenhalt". Europa müsse sich auf seine geistigen und kulturellen Grundlagen besinnen. Der Kontinent sei gerade dabei, den Bezug zu seinen Wurzeln zu verlieren. Eine der Folgen ist laut Bischof Hanke "ein Kulturrelativismus, der Religiöses in jedweder Gestalt und Abkunft als gleichwertig – und letztlich für das öffentliche Leben als gleich unbedeutend – betrachtet, unabhängig von seiner geschichtlichen Prägekraft für Europas Kultur".

Der vielbeschworene Weg zu den Wurzeln Europas realisiere sich aber nicht im Versuch, eine vergangene Zeit mit ihrer Gestalt des Christentums zurückzuholen. "Der Weg zu den Wurzeln hat sich als Suche und Ringen um jene Gestaltungskraft im Heute zu ereignen, welche die Früchte und Schätze hervorgebracht hat, die wir dem geistigen Erbe Europas zurechnen", so Hanke. "Es ist jene Kraft, die Christen wie Nichtchristen am dichtesten erfahren in dem, was wir christlich Nächstenliebe heißen." Mehr noch als für den Gottesbezug in den Verfassungen, seien die Christen gehalten, für den Gottesbezug des eigenen und gemeinsamen Lebens Sorge zu tragen. "Wir Christen sollten in Europa eine Wurzelbewegung im eigentlichen Sinn des Wortes sein. Leben aus den Wurzeln des Glaubens, die Kraft der Wurzeln freisetzen für die Fragen, die Sorgen und Nöte der Menschen hier und heute", sagte Bischof Hanke.

"Tötung auf Lizenz" versus Unantastbarkeit des Lebens

Als Beispiel für die Bereitschaft, an die Wurzeln zu gehen, nannte Bischof Hanke die klare Stellungnahme des Kolpingverbandes der Diözese Eichstätt in der öffentlichen Debatte um den assistierten Suizid. Der Verband verabschiedete eine Resolution für die Würde und Unantastbarkeit des schwerkranken menschlichen Lebens und warnte vor dem großen Schaden, den die Zulassung des sogenannten assistierten Suizids auch gesellschaftlich anrichten würde. "Für uns Christen gilt das Leben als Gottesgeschenk, als Leihgabe des Schöpfers und damit als unverfügbar", betonte der Eichstätter Bischof.

Beschönigend würde in der Debatte um assistierten Suizid von "Sterbehilfe" und vom "Sterbehelfer" gesprochen. "Wenn das unantastbare menschliche Leben nun auch am Lebensende verhandelbar wird, gibt es irgendwann kein zwingendes Argument, die juristischen Einschränkungen und Klauseln von heute nicht doch auszuweiten", warnte Hanke.
Um den selbst gewählten Tod zu legitimieren, würde das Selbstbestimmungsrecht des Menschen bemüht. Mit diesem Argument seien bereits mehrere Löcher in die Schutzwand der Würde und Unverfügbarkeit des menschlichen Lebens geschlagen worden, wie zum Beispiel die Präimplantationsdiagnostik (PID), In-vitro-Fertilisation und das "social freezing". Sollte sich in der Gesellschaft erst einmal der Gewöhnungseffekt bei der "Tötung auf Lizenz" für Schwerstkranken eingestellt haben, könnten andere Patientengruppen, etwa schwer depressive oder todesmüde alte Menschen, ebenfalls das Recht auf einen selbstbestimmten Tod einfordern. "Jemanden in Frieden sterben lassen ist christlich, nicht aber jemandem den Tod zu bringen", sagte der Bischof.

Neuausrichtung der Pastoral

In seiner Silvesterpredigt sprach Bischof Hanke auch den Prozess an, die Pastoral und die Struktur der Seelsorgeeinheiten neu auszurichten. Er sei notwendig geworden, "weil wir bereits inmitten des Wandels der Glaubenspraxis und damit inmitten eines Transformationsprozesses der Sozialgestalt der Kirche stehen". Die Anzahl der Christen in der Gesellschaft nehme ab, die Zahl der Gottesdienstteilnehmer dürfte weiter zurückgehen. Im Bistum Eichstätt gebe es aber auch – zum Beispiel im Bereich der kirchlichen Jugendarbeit – immer wieder kleine und größere geistliche Saatkörner, die aufbrechen. Diese Aufbrüche könnten so gedeutet werden, dass die Pastoral der Zukunft der Gemeinschaftsbildung dienen sollte.

"Die Neuordnung der Pastoral darf sich nicht in erster Linie als Flurbereinigung oder Gebietsreform verstehen", erklärte Hanke. Sie soll zur Ermöglichung der Gemeinschaft im Glauben führen, die in der Feier der Liturgie und in gelebter Solidarität verankert ist. "Wir brauchen eine Pastoral der Gemeinschaftsbildung nach Art der Jüngerschule Jesu, wir brauchen pastorale Räume und Orte, an denen communio gefördert wird." Die größeren pastoralen Räume der Zukunft sollen getragen werden von kleinen Gemeinschaften vor Ort, von Hauskirchen und geistlichen Zellen, verknüpft durch die Eucharistie.

Segen bringen, Segen sein: Bischof Hanke entsendet in Ingolstadt Sternsinger für das Bistum Eichstätt

Eichstätt/Ingolstadt, 30.12.2014. (pde) – Mehr als 200 Sternsinger hat der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke aus dem Ingolstädter Liebfrauenmünster in die Diözese Eichstätt entsandt. Beim zentralen Gottesdienst am Dienstag, 30. Dezember, dankte er den Kindern und Jugendlichen für ihren Einsatz: "Durch eure gute Tat wird der Segen des Jesuskindes bei den Menschen spürbar."

Zunächst hatten die Sternsinger in der Alfons-Fleischmann-Halle einiges über die Projekte erfahren, für die sie in den kommenden Tagen Spenden sammeln. Im ganzen Bistum sind dabei geschätzt 6000 Sternsinger unterwegs. In diesem Jahr stehen unter dem Motto "Segen bringen, Segen sein" die Philippinen und die gesunde Ernährung von Kindern auf der ganzen Welt im Mittelpunkt. Bischof Hanke sagte, dass schon das eigene Verhalten einiges bewirken könne: "Oft wird Hunger in anderen Ländern auch durch unseren Luxus verursacht. Da müssen wir uns fragen: Ist das richtig oder müssen wir anders leben?" Er regte dazu an, Lebensmittel nicht wegzuwerfen und auf regionale Erzeugung zu achten.

Diözesanjugendseelsorger Christoph Witczak freute sich, dass trotz des Schnees so viele Sternsinger zur zentralen Aussendungsfeier gekommen waren. Er wies auf die große Bedeutung der Aktion hin: "Wenn Kinder und Jugendliche sich auf den Weg machen, dann können sie wahnsinnig viel bewegen."

Im Anschluss zogen die Gruppen verkleidet als die Heiligen Drei Könige mit Bischof Hanke durch Ingolstadt. Beim Rathaus und bei der Franziskanerkirche machten die Sternsinger Halt, um gemeinsam zu singen und den Segen zu überbringen. Im Liebfrauenmünster fand anschließend der Aussendungsgottesdienst statt. Bischof Hanke wünschte den Kindern und Jugendlichen für die kommenden Tage gute Wege: "Wir in der Diözese sind stolz auf euch – vielen Dank, dass ihr diesen Dienst tut."

Die Sternsingeraussendung in Ingolstadt wurde vom Bischöflichen Jugendamt, dem Referat Weltkirche und dem Diözesanverband der Deutschen Katholischen Jugend organisiert. In den Gewändern der Heiligen Drei Könige bringen die Sternsinger den Segen "Christus segne dieses Haus" zu den Menschen und schreiben ihn mit Kreide an die Haustüren: 20*C+M+B+15. Dabei sammeln sie Spenden für Not leidende Kinder weltweit. Das Dreikönigssingen findet mittlerweile zum 57. Mal statt und ist die weltweit größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für arme Gleichaltrige einsetzen. Träger sind das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend. Bei der vergangenen Aktion sammelten die Sternsinger im Bistum Eichstätt insgesamt über 1.060.000 Euro. Von den Spenden, die in der Diözese Eichstätt gesammelt werden, kann auch die Partnerdiözese des Bistums Eichstätt im indischen Poona die Hälfte für verschiedene Kinderprojekte beantragen.

Taufe des Herrn: Orgelkonzert im Eichstätter Dom

Eichstätt, 05.01.2015. (pde) – Domorganist Martin Bernreuther eröffnet am Sonntag, 11. Januar, die Konzertsaison im Eichstätter Dom. Die Veranstaltung am Fest Taufe des Herrn beginnt um 17 Uhr. Mit Orgelwerken von Bach, Balbastre, Dupré, Schnizer, Webber, Zipoli und anderen lässt Bernreuther den Weihnachtsfestkreis unter dem Motto "Weihnachten in Europa" ausklingen. Karten sind ab 16 Uhr im Vorraum zum Willibaldschor oder an den Vorverkaufsstellen des Donaukuriers erhältlich.

Katholische Morgenfeier mit Pfarrer Kleinert im Bayerischen Rundfunk

Eichstätt, 05.01.2015. (pde) – "Getauft: Gottnah, geistvoll und geliebt", so lautet das Thema der Katholischen Morgenfeier, die Pfarrer Dr. Michael Kleinert, Leiter des Exerzitienreferates der Diözese Eichstätt, am Fest "Taufe des Herrn", Sonntag, 11. Januar, im Bayerischen Rundfunk gestaltet. Die Sendung wird von 10.35 Uhr bis 11 Uhr im ersten Hörfunkprogramm (Bayern 1) ausgestrahlt.

Plastik im Alltag: Bezirksveranstaltungen des VerbraucherService Bayern

Eichstätt, 02.01.2015. (pde) – Zum Thema "Plastik im Alltag" bietet der VerbraucherService Bayern (VSB) im Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) – Diözesanverband Eichstätt eine Reihe von Bezirksveranstaltungen an. Pro Jahr werden weltweit 288 Millionen Tonnen Kunststoffe hergestellt. Dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) zufolge könnten sich bereits 142 Millionen Tonnen Plastikabfall in den Meeren angesammelt haben.

Wie kann ich als Verbraucher Plastik im Alltag bewusst einsetzen und Mikroplastikabfall vermeiden? Diese und andere Fragen beantwortet Referentin Ute Berndt, Verbraucherberaterin beim VSB in der Beratungsstelle Ingolstadt. Die Bezirksveranstaltungen finden an folgenden Terminen und Orten statt: Mittwoch, 21. Januar, 19 Uhr, katholisches Pfarrheim Zandt (für den Bezirk Beilngries), Montag, 23. Februar, 10 Uhr, Haus Benedikt in Heideck (Bezirk Hilpoltstein), Mittwoch, 4. März, 19.30 Uhr, Alte Schule in Tauberfeld (Bezirk Ingolstadt), Mittwoch, 18. März, 9.30 Uhr, Jugendheim Seubersdorf (Bezirk Velburg) und Mittwoch, 15. April, 9.30 Uhr, katholisches Pfarrheim St. Walburga in Monheim (Bezirk Wemding).

Weitere Informationen bei der Geschäftsstelle des KDFB, Tel. (08421) 50-673, 50-674, Fax (08421) 50-9901674, E-Mail: info@frauenbund-eichstaett.de.

Landfrauenvereinigung lädt ein: Veranstaltungen zum Thema Pflanzenschutz

Eichstätt, 02.01.2015. (pde) – Das richtige Saatgut, der optimale Standort, selbst hergestellte Düngemittel: Diese Themen stehen im Mittelpunkt einer Veranstaltungsreihe der Landfrauenvereinigung des Frauenbunds, Diözesanverband Eichstätt. Unter dem Motto "Pflanzenschutz rund um das Haus – aber hausgemacht: Jauchen und Co." steht Gartenbäuerin Helga Horrer im Bistum Eichstätt Rede und Antwort. Die Veranstaltungen finden an folgenden Orten und zu folgenden Zeiten statt: am Mittwoch, 14. Januar, von 14 bis 17 Uhr im katholischen Pfarrheim Böhmfeld (Bezirk Eichstätt), am Mittwoch, 21. Januar, von 19 bis 22 Uhr im Kolpinghaus/Johanneszentrum in Neumarkt (Bezirk Neumarkt), am Donnerstag, 29. Januar, von 14 bis 17 Uhr im Gasthaus Schraml in Trautmannshofen (Bezirk Kastl), am Dienstag, 10. März von 19 bis 22 Uhr, im katholischen Pfarrheim in Pleinfeld (Bezirk Weißenburg) und am Donnerstag, 12. März von 19 bis 22 Uhr im Gasthaus Lauerer in Oberndorf (Bezirk Beilngries).

Weitere Informationen bei der Geschäftsstelle des KDFB, Tel. (08421) 50-673, 50-674, Fax (08421) 50-9901674, E-Mail: info@frauenbund-eichstaett.de.