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02.06.2025

Erste Eremitin des Bistums Eichstätt: Schwester Maria Lumina legt Gelübde ab

Sr. Maria Lumina legt am Samstag, dem 31. Mai, ihre feierliche Profess als erste Eremitin der Diözese Eichstätt ab. Foto: Bernhard Löhlein/pde

Schwester Maria Lumina Delmes wird am Samstag,  31. Mai, ihr feierliches Gelübde als Diözesaneremitin ablegen und künftig als Einsiedlerin auf dem Herz-Jesu-Berg bei Velburg leben.

Die heilige Messe beginnt um 13 Uhr in der Wallfahrtskirche auf dem Herz-Jesu-Berg. Ortspfarrer Martin Becker sowie der bischöfliche Beauftragte für die Orden, Säkularinstitute und geistlichen Bewegungen, Pfarrer Tobias Göttle, werden gemeinsam mit dem bischöflichen Vertreter Pater Michael Schneider SJ der Eucharistiefeier vorstehen. Die musikalische Gestaltung übernehmen der Seminarist Christopher Henk aus Eichstätt während des Gottesdienstes und der Organist Martin Sturm aus Velburg zur Vesper um 17 Uhr.

Über vier Jahrzehnte bewohnte zuvor Bruder Antonius die Eremitage. Als er diese altersbedingt aufgeben musste, wurde sie restauriert und neu ausgeschrieben. Die Oberpfälzerin Kerstin Delmes bewarb sich und bezog die Einsiedelei im Sommer 2022. Sie nahm Kontakt mit der Leitung des Bistums Eichstätt auf und bat dort um Aufnahme als Diözesaneremitin. Nachdem die nötigen Formalitäten geklärt waren, trat Delmes, die als Eremitin den Namen Sr. Maria Lumina trägt, ihr Noviziat an und erhielt die Erlaubnis, die ewigen Gelübde abzulegen. Mit der Profess auf Lebenszeit verspricht sie, künftig gemäß den drei evangelischen Räten „Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam“ zu leben. Ihren Alltag wird sie gemäß einer geistlichen Lebensordnung gestalten, die von Bischof Gregor Maria Hanke approbiert wurde.

Was sich Sr. Lumina als erste Eremitin des Bistums Eichstätt vornimmt, haben etliche Christinnen und Christen vor ihr schon versprochen. Vorbilder sind zum Beispiel die frühen Mönchsväter, die sich ab dem zweiten Jahrhundert auf den Weg in die Wüsten des Orients begeben hatten. „Auch heute noch gibt es eine beachtenswerte Bewegung von Eremitinnen und Eremiten, die vor allem in den romanischen Ländern anzutreffen ist“, erklärt Pater Michael Schneider, der auch Spiritual des Priesterseminars Eichstätt ist. Seit dem Zweiten Weltkrieg nehme die Zahl der Eremiten ständig zu, besonders in Frankreich und Italien, aber ebenso in den deutschsprachigen Ländern. „Manche leben in der Einsamkeit der Natur, andere in den Betonwüsten moderner Städte. Zuweilen bleiben sie rückgebunden an eine Kommunität oder sie wohnen inkognito in der Stadt oder auf dem Land“, erzählt Schneider.

Die meisten Eremitinnen und Eremiten leben laut Schneider von ihrer Hände Arbeit, manche betreiben einzelne Studien oder schreiben Bücher. Etliche verpflichten sich dieser Lebensform ein Leben lang, andere hingegen für eine bestimmte und begrenzte Zeit. Wer ein eremitisches Leben führen möchte, muss sich einen Tagesplan geben, mit festen Zeiten des Gebets und der Arbeit, aber auch der Askese und der Erholung. Jeder und jede gestaltet seinen bzw. ihren Alltag gemäß der eigenen Berufung.