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15.11.2022

Zweiter Bayerischer Demenzpreis für Caritas-Sozialstation Neumarkt

Wendelin Kiefer, Josef Bogner und Gisela Stagat von der Caritas-Sozialstation Neumarkt freuten sich gemeinsam mit Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek (von links) über den zweiten Bayerischen Demenzpreis. Foto: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

Das Projekt „In Kontakt bleiben“ für junge an Demenz erkrankte Menschen sowie ihre Lebenspartner und Angehörigen der Caritas-Sozialstation Neumarkt hat den zweiten Bayerischen Demenzpreis gewonnen. Das Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro übergab Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek am vergangenen Freitag in Augsburg dem Vorsitzenden der Caritas-Sozialstation, Wendelin Kiefer, Geschäftsführer Josef Bogner und der Gerontopsychiatrischen Fachkraft Gisela Stagat, die den offenen Treff organisiert.

Durchgeführt werden in dem offenen Treff und der Begegnungsstätte „In Kontakt bleiben“ unter anderem Sport, kognitive Angebote, aber auch Gespräche für Personen zwischen 45 und 65 Jahren. Das Projekt basiert auf einem großen Netzwerk, das unter anderem vom Kulturamt über den Historischen Verein bis zum Obst- und Gartenbauverein reicht. Dadurch können junge von Demenz betroffene Menschen weiterhin in verschiedenen Lebensbereichen teilhaben. „In den letzten Jahren ist unseren Mitarbeitenden in der Tagespflege aufgefallen, dass die Anzahl von Personen unter 65 Jahren zugenommen hat und die bestehenden Beschäftigungsangebote für sie nicht geeignet sind", begründete der Geschäftsführer der Sozialstation, Josef Bogner, warum das Projekt gestartet wurde. Jüngere Betroffene hätten meist einen größeren Bewegungsbedarf, interessierten sich für andere Themen „und stehen an einer anderen Stelle im Leben als Menschen, die zwanzig bis dreißig Jahre älter sind“, so Bogner.

52 Bewerbungen waren für den Bayerischen Demenzpreis eingegangen. Der erste Preis ging an das Wissenschaftliche Institut für Prävention im Gesundheitswesen (WIPIG) der Bayerischen Landesapothekerkammer für ihr bayernweites Netzwerk „Demenzfreundliche Apotheke“. Der dritte Preis würdigt das Projekt „Virtuell betreutes Wohnen zu Hause“ des Bayerischen Roten Kreuzes, Kreisverband Traunstein (Oberbayern). Neben den drei Preisträgern wurden drei weitere Projekte mit einer Anerkennungsurkunde gewürdigt: „Natur – unvergesslich“ der unterfränkischen Gemeinde Sandberg, die monatliche Spaziergänge zu einem naturnahen Thema für Menschen mit Demenz anbietet, „Menschen mit Demenz im Krankenhaus team- und kompetenzorientiert versorgen“ des Universitätsklinikums Regensburg sowie die „Theatergruppe Demenz“ des Seniorenzentrums der Residenzia München Sozialbetriebe GmbH in Kooperation mit dem Münchner Theaterkollektiv „What you see is what you get“.

Minister Holetschek betonte anlässlich der Preisverleihung: „Wir wollen das Leben von Menschen mit Demenz und ihrer An- und Zugehörigen in Bayern weiter verbessern. Denn neben der pflegerischen und medizinischen Versorgung geht es um die Sensibilisierung der Gesellschaft, um die Verbesserung der Lebensqualität aller Beteiligten und um deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Und genau dazu tragen auch die erfolgreich umgesetzten Projekte der Preisträger des Bayerischen Demenzpreises bei.“