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11.11.2024

"Zugehörigkeit spielt keine Rolle": Gedenken an die Novemberporgrome 1938

Dekanin Christiane Murner und Dekan Stefan Wingen beim gemeinsamen Anzünden einer Kerze in der Neumarkter Hofkirche. Foto: Dekanatsbüro

Auch in diesem Jahr luden katholisches und evangelisches Dekanat gemeinsam zu einem ökumenischen Gedenkgottesdienst ein, um an die Verbrechen an jüdischen Menschen, Gotteshäusern und Einrichtungen zu erinnern. In der Hofkirche kamen dutzende Gläubige zusammen, weil sie damit auch ein Zeichen gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit setzen wollten.

„Wir bleiben nicht bei einem Blick in die Vergangenheit stehen“, erklärte die evangelische Dekanin Christiane Murner. Zuvor hatte der katholische Dekanatsreferent Christian Schrödl Hetzparolen aus der NS-Zeit und von heute vorgetragen, die sich in ihrem Hass, ihrem Gedankengut und ihrer Diktion stark ähnelten. „Zugehörigkeit spielt bei Gott keine Rolle“, betonte Murner, „denn er schaut sich unsere Herzen an“. Christen sollten rechtsextremer Ideologie die „Idee der Liebe“ entgegenhalten. Zusammen mit dem katholischen Dekan Stefan Wingen entzündete sie eine Kerze. Dabei zitierten sie den Psalm 27 mit den Worten: “Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?“ Der Glaube lade die Menschen dazu ein, einander zu segnen und zum Segen zu werden. Wingen erklärte, man könne sich ständig um die richtigen Worte und um gute Gedanken bemühen – im Kleinen genauso wie im Großen.